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  TVD VELBERT 1
       
  1. FC MONHEIM 1
Halbzeitstand 1:1
 
Sa., 15.02.2020 - 16:00 Uhr
Tore:
1:0 Bleckmann (25.)  
  1:1 Lippold (29.)
   
   
   
   
   
   
Sportplatz Birth, Velbert
187 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
21. Spieltag 19/20
 
 
 
Ticket: 6 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
 
 
 
 
 
 

Langsam wird mir Velbert lästig. In der Oberliga Niederrhein, zu deren Einzugsgebiet Städte wie Düsseldorf, Essen, Duisburg, Wuppertal, Krefeld, Mönchengladbach und noch einige mehr gehören, stellt die 85.000-Einwohner-Stadt seit diesem Sommer drei Oberligisten. Die SSVg Velbert und das Stadion zur Sonnenblume sind diesbezüglich die alten Hasen und wurden von mir erstmals 2011 besucht. Im Sommer 2018 kam mit dem SC Velbert ein zweiter Club in die Liga und konnte sich mit dem 11.Platz in der Premierensaison durchaus etablieren. Der Besuch beim Sportclub, der natürlich der Komplettierung in der letzten Saison diente, war schon äußerst überflüssig. Ein Kunstrasenplatz ohne Ausbau haut einen eben nicht vom Hocker. Meine Begeisterung vor der Partie beim dritten im Bunde, dem Turnverein Dalbecksbaum Velbert 1870, hielt sich dementsprechend ebenso in Grenzen. Der aktuellste Aufsteiger spielt ebenso auf künstlichem Geläuf und ist im Stadtteil Birth im Schatten eines Gymnasiums beheimatet. Der Sportplatz wird zumindest von einem Wall umgeben und wirkt somit wenigstens etwas wilder. Bei meiner Ankunft war es dann jedoch schon erstaunlich stimmungsvoll.

Für die Atmosphäre sorgte hier jedoch nicht das Publikum, sondern der Stadionsprecher. Dieser nahm sich selbst ganz gut auf die Schippe, sagte die Spieler über die Maße professionell an, forderte die Zuschauer auf „ihre Plätze einzunehmen“ und vermeldete kurz vor Spielende die mit „187 Zuschauern ausverkaufte grimmert-Arena“. Alles in allem sorgte der Gute für etwas Unterhaltung im doch recht tristen Oberliga-Alltag. Den Eintritt gabs für schlappe sechs Euro und unter den Anhängern hatte Flaschenbier Hochkonjunktur. Zu Gast war der Tabellenzweite vom 1. FC Monheim, der somit zugleich klar favorisiert war. Aufgrund einiger Neuverpflichtungen in der Winterpause wollten die Hausherren auf heimischen Geläuf sicherlich auch ein Wörtchen mitreden. Dementsprechend agil und bissig trat der TVD in den Anfangsminuten auf. Entgegen der zu vermutenden Rollenverteilung hätten die Velberter bereits kurz nach dem Anpfiff mit drei Toren führen können. Es war erstaunlich, wie überlegen sich die Heimelf präsentierte und die Gäste nahezu überrannte.

Trotzdem benötigte man 25 Minuten und eine Ecke um die Überlegenheit auch in ein Tor umzumünzen. Der Jubel fiel dementsprechend erlösend aus und zog die Spieler zum Trainer und Ex-Profi Dogan, dessen Vertrag zum Saisonende nicht verlängert wird. Warum der Aufsteiger den ehemaligen Champions-League-Akteur (mit Leverkusen gegen ManU und Barca) nicht weiter beschäftigen will, konnte ich nicht herausfinden. Für mich machte Dogan hier gute Arbeit und auch die Mannschaft setzte mit dem Weg zum Trainer ein eindeutiges Zeichen. Die Freude währte allerdings nur fünf Minuten, bis Monheim durch einen Handelfmeter zum Ausgleich kam und fortan am Spiel teilnahm. Der Kick war durchweg gut anzusehen und äußerst abwechslungsreich. Auch die Härte, die nicht immer gesund war, musste man nicht vermissen. Wer hier mit einem der Teams mitfieberte tat seinem Herz sicherlich keinen Gefallen. In der zweiten Halbzeit nahm der Tabellenzweite die Favoritenrolle an und das Zepter in die Hand. Die größte Chance zur Führung brachte abermals ein Elfmeter, was den TVD langsam und meines Erachtens zu Recht mit dem Schiedsrichtergespann hadern ließ. Tobias Lippolds zweiter Strafstoß wurde allerdings vom Velberter Keeper entschärft. Am morgigen Sonntag hätte ich sogar noch die SSVg auf einem Ausweichplatz besuchen können, war jedoch schon dem S04 verpflichtet.