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logo_mainz   FSV MAINZ 05 0
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
Halbzeitstand 0:0
 
So., 16.02.2019 - 18:00 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Stadion am Europakreisel, Mainz
27.482 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
22. Spieltag 19/20
 
 
 
Ticket: 22 Euro - Vorverkauf - Stehplatz Gästeblock
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 3 Euro - Feuerwurst
 
 

Bisher gibt einem der S04 in dieser Rückrunde Rätsel auf. Alles begann grandios, euphorisch und meisterhaft mit einem überzeugenden Sieg gegen die in der ersten Saisonhälfte so bärenstarken Gladbacher. Das Freitagabendspiel am 18. Spieltag war der Jahresauftakt der Bundesliga und hätte gerne die Marschrichtung vorgeben können. Es folgte ein erst unglückliches und dann peinliches 0:5 bei den Bayern. Schwamm drüber. Das darauffolgende Auswärtsspiel beim Big City Club war dann ein Vorbote aus der grauen Vergangenheit. Das torlose Remis war Schalke 2018/19 und nicht das, was man in dieser Spielzeit gewohnt war. Im Pokal gegen die Berliner und auch im Heimspiel gegen Schlusslicht Paderborn wurde es nicht wirklich besser. Der Spielwitz, die Passgenauigkeit, die Laufbereitschaft waren verflogen. Mittlerweile hatte man acht Unentschieden auf dem Konto – mehr als jeder andere Bundesligist. Lediglich die Bayern (2x), Hoffenheim und Leverkusen konnten die Knappen seit dem Sommer schlagen. Man ist also durchaus konkurrenzfähig und steht nicht umsonst auf einem Europapokalplatz. Trotzdem ist diese Spielzeit schon jetzt eine Saison des „Was wäre wenn“, eine Saison der verpassten Chancen und der verschenkten Punkte.

Aufgrund der letzten und vor allen letztjährigen Erfahrungen in Mainz war mir fürs Auswärtsspiel angst und bange. Hier wartete der Tabellenfünfzehnte auf uns und so konnte man als Schalker fast nur verlieren. Trotzdem fanden wir uns am Ende zu viert am Baumarkt am Europakreisel auf der grünen Wiese der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ein. Jeder Baumarkt hat auch einen kleinen Imbiss, sodass Andre, Flo, Gazza und ich uns auf direktem Wege mit Feuer- bzw. Bratwürsten versorgten. Somit mussten wir nun neben den nervtötenden Karnevalisten auf dem Weg zur Spielstätte auch noch das Grillgut verdauen. Im Stadion trafen wir Schalker dann auf „Hey Baby“-gröllende, in einem Zebrakostüm steckende Meenzer. Alles kommentiert vom vogelwilden Anführer der Metzger der sich wohl selbst als Stadionsprecher bezeichnet. Waren wir hier noch beim Fußball? Ich kann das aber natürlich nicht nachvollziehen, weil ich eben nicht am Rosenmontag in Mainz am Rhein geboren wurde. Unverzeihlich bleibt jedoch das grenzdebile und pathosreiche Einstimmen zu YNWA. Jetzt könnte man über all das lachen und feixen. Über den Fokus auf die Fassenacht oder die völlig misslungene Choreo der Meenzer, deren halbes Kurvenbild am Ende im Fangnetz hing und den Pappnasen die Sicht versperrte.

Man hätte den Tabellenfünfzehnten einfach standesgemäß aus der eigenen Hütte schreien und schießen müssen. Der erste Haken war die Leistung der Schalker Nordkurve. Kaum ein Lied wurde vom Gästeblock getragen und stattdessen blieb vor allem der Bauch zwischen den Ultras unten und unserem Standort im oberen Drittel peinlich leise. Auch schien nicht jeder Stehplatz wirklich besetzt gewesen zu sein. Ich kann mich an kaum einen schlechteren Auftritt meiner ach so stolzen Schalker Fanszene erinnern. Jetzt habe ich immer noch zu viel Platz um über das Sonntagabendspiel an sich zu schreiben. Es war erbärmlich. Es war der zweieinhalbstündigen Anreise nicht würdig und tat nur weh. Nach der ersten Halbzeit war schlichtweg nichts passiert und die Gesichter um mich herum sahen gequält aus. Musste man sich das wirklich noch weitere 45 Minuten antun? Ja, man musste. Man musste mit ansehen wie das Kellerkind gleichwertig war und uns sogar ein Ding an die Querlatte setzte. Trotzdem hatte McKennie nach einer Ecke (sic!) in der Nachspielzeit die zwingende Chance auf den Lucky Punch und vergab diese. Es blieb beim dritten Auswärtsspiel in Folge ohne Schalker Treffer. Unentschieden Nummer neun.