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Mit viel Vorfreude machten Alex und ich uns
am ersten vollständigen März-Wochenende auf den Weg nach
Hamburg. Hier kamen wir Tonis und Jans Einladung nach, die
beiden in der Hansestadt zu besuchen. Während wie es am
Freitagabend ruhig zugehen ließen, machten wir uns am Samstag
auf den Weg durch die Stadt. Bei meist gutem, hier und da
ortstypisch windigem Wetter, ging es quer durch Altona und
später an den Elbstrand. Der darauffolgende Sonntag wartete mit
der Begegnung Altona 93 gegen den Heider SV auf uns. Somit
sollte für mich endlich die Adolf-Jäger-Kampfbahn fallen. So
weit, so gut geplant. Nach dem Aufstehen gönnte ich mir einen
kurzen Blick aufs Handy um mich bezüglich der Partie
abzusichern. Es kam wie es kommen musste und mein Terminierungs-
und Absagenpech aus Jordanien und Birmingham sollte sich nun
auch in Hamburg fortsetzen. Mal wieder war der Platz an der
Griegstraße unbespielbar. Warum und wieso konnte ich mir weder
erklären, noch in Erfahrung bringen. Ich war durchaus bedient
und musste nun in der Oberliga wildern. Da unser Zug zurück in
die Heimat, aufgrund der Planung mit der Regionalligapartie, ab
Altona fuhr, fielen die 14 Uhr-Spiele der Oberliga Hamburg weg.
Somit blieb die Begegnung zwischen Teutonia Ottensen und dem USC
Paloma, die bereits um halb zwölf starten sollte.
Wir visierten nun also recht spontan den
von uns aus sogar etwas näheren Sportplatz an der Kreuzkirche
des FC Teutonia an. Statt des schicken alten Stadions von Altona
93 gab es für uns also den schmucklosen Kunstrasenplatz in
Hamburg-Ottensen. Dieser ist an zwei Hauptverkehrsstraßen so
gelegen, dass man sich das Eintrittsgeld auch hätte sparen
können. Hinter dem Zaun hatte man nämlich freie Sicht auf den
Platz, auf dem sich der Tabellenzweite Teutonia mit dem
Kellerkind Paloma messen sollte. Wir entrichteten natürlich
trotzdem die paar Kröten für den Eintritt und schon wenig später
startete die Partie. Wir dachten an eine klare Sache, tippten
dementsprechend, denn bei ähnlicher Konstellation in diesen
Ligen kann es auch schon mal ein 6:0 oder ähnliches geben.
Diesen Gedanken konnten wir uns jedoch schnell abschminken, da
Paloma richtig gut mitspielte. Bei den Hausherren waren zwar
gute Individualisten am Werk, ein stimmiges Bild konnten sie als
Kollektiv jedoch zu keiner Zeit kreieren. Beim Favoriten
vermisste man das Konzept. Somit bekamen wir zusätzlich zum
Ärger über die Absage ein maues 0:0 zur Halbzeitpause serviert.
Aufmunterung versprachen Wurst und Bier. Im
Schatten der Kreuzkirche ging es derweil etwas intensiver als
zuvor weiter. Noch immer wusste man nicht, in welche Richtung
das Spiel hier ausschlagen würde. Um uns herum ging jedenfalls
immer noch jeder davon aus, dass bei der Heimelf jeden Moment
der Knoten platzt. Stattdessen stoppte der Keeper der Teutonen
einen Angriff regelwidrig und musste unter die Dusche. Im Sinne
der Doppelbestrafung versenkte Niemann den fälligen Strafstoß
für den USC (67.). Nun wurde es verrückt. Auch Paloma-Schnapper
Waldmann holte sich nach einem Aussetzer Rot und musste vom
Platz. Er blieb bei der Ballannahme im Geläuf hängen und nahm in
Anbetracht des herannahenden Stürmers außerhalb des Strafraums
die Hände zur Hilfe. Zu allem Überfluss riss er sich bei der
unglücklichen Aktion die Achillessehne. Immerhin siegte seine
Truppe für ihn und konnte in der dementsprechend langen
Nachspielzeit sogar einen weiteren Treffer per Strafstoß
nachlegen. Wichtige Punkte im Abstiegskampf für Paloma, ein
Dämpfer für die Teutonia auf dem Weg in die Regionalliga.
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