|  | Für Tacki und mich ging ich es am Mittwoch 
				weiter im DFB-Pokal. Am Dienstag sahen wir bereits die 
				erstaunlich knappe Niederlage der Schalker gegen den FC Bayern. 
				Ebenfalls am Dienstag setzte sich sensationell der 
				Regionalligist Saarbrücken gegen Fortuna Düsseldorf durch. Somit 
				bestimmten die Saarländer, als erster Club aus der vierten Liga 
				im Halbfinale des Pokals, die Presselandschaft nach dem ersten 
				Viertelfinal-Spieltag. Nach einem entspannten Arbeits-, 
				Einkaufs- und Biertrink-Tag in Düsseldorf mussten wir nur noch 
				nach Leverkusen kommen. Hier sollte mit der Partie Bayer 04 
				gegen Union Berlin die dritte von vier Begegnungen der 
				Pokalrunde ausgetragen werden. Alex brachte uns nach Leverkusen, 
				wo wir wenig später auf Stephan und unsere Karten trafen. Weite 
				Teile des Stadionumfelds wirkten indes wie verwaist und 
				kündigten hier bereits die magere Zahl von nur 18.000 Zuschauern 
				an. Selbst für Leverkusener Verhältnisse ist das einfach zu 
				wenig. Zumindest in der Gäste-Ecke war ein wenig Trubel und auch 
				Vorfreude auf die Möglichkeit mit etwas Glück den ganz großen 
				Coup zu landen. Immerhin ist ja noch der Regionalligist im 
				Lostopf. Dafür musste der FCU aber den jetzigen und 
				künftigen Europokalteilnehmer aus Leverkusen in seinem eigenen 
				(nur halbvollen) Stadion aus dem Weg räumen. Die Werkself konnte 
				die Schlosserjungs aus Oberschöneweide in dieser Saison jedoch 
				schon zwei Mal in die Schranken weisen. Während es beim 
				Bundesliga-Hinspiel in Leverkusen noch ganz düster aussah, war 
				man in der Alten Försterei mindestens auf Augenhöhe, verlor aber 
				letztendlich knapp und unglücklich. Union ging natürlich als 
				Außenseiter in die Partie, hatte in dieser Spielzeit aber oft 
				genug bewiesen, dass man gerade gegen die vermeintlich großen 
				Gegner ohne Scheu auftritt. Etwas Angst verspürte man nur 
				aufgrund der leidigen Corona-Diskussion, sodass sich die 
				Kapitäne und das Schiedsrichtergespann stilecht per Ghetto-Faust 
				begrüßten. Auf dem Rasen hatten die Pillendreher zwar die 
				vermeintliche Kontrolle über den Ball, Union hatte aber die 
				besseren Möglichkeiten. Das Kräfteverhältnis in den Kurven 
				schlug eindeutig in Richtung Berlin aus. Den größten Teil der 
				ersten Halbzeit verbrachten die ach so stillosen und 
				barbarischen Anhänger jedoch ganz ruhig, da auf der Haupttribüne 
				ein Zuschauer kollabierte und wiederbelebt werden musste. In der 
				40. Minute wurde es dann kurzzeitig laut, als Bülter-Fußballgott 
				sich auf rechts durchtankte, Ingvartsen mustergültig bediente 
				und dieser per Kopf die Führung für Union markierte. Nach der Pause ließen die Gäste weiterhin 
				wenig zu und hatten alles im Griff. Ich habe selten einen 
				Außenseiter gesehen, der eine Führung so souverän und 
				geräuschlos verteidigte. Mit den nun wieder brachial lauten Fans 
				im Rücken steuerte Union aufs Halbfinale zu. In der 71. Minute 
				kam jedoch die Wende im eigentlich so schönen Drehbuch. 
				FCU-Verteidiger Lenz grätsche in einem völlig fairen Spiel zwei 
				Mal ziemlich heftig durch die Gegend und kassierte innerhalb von 
				nur zehn Minuten die Ampelkarte. Die Ordnung der Köpenicker war 
				nun vollends dahin und der kurz zuvor eingewechselte Bellarabi 
				jokerte den Ball nur eine Minute nach dem Platzverweis zum 
				Ausgleich. Es folgten ein Kopfball nach einer Ecke durch 
				Aranguiz (86.) und ein Konter, den Diaby in der Nachspielzeit 
				für die Hausherren durchaus sehenswert und frech vollendete. 
				Auch hier wäre wieder mehr drin gewesen als anfangs gedacht. 
				Somit steuert der deutsche Fußball im zweiten Jahr in Folge auf 
				ein fantechnisch wenig spektakuläres Finale zu. Egal! |  |