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  FC GIESSEN 3
     
  RW KOBLENZ 2
Halbzeitstand 0:1
 
Sa., 12.09.2020 - 14:00 Uhr
Tore:
  0:1 Mustafa (12.)
1:1 Korzuschek (49.)  
1:2 Bangert (63.)  
1:3 Hofmann (71.)  
  2:3 Käfferbitz (75.)
   
   
   
Waldstadion, Gießen
515 Zuschauer
Regionalliga Südwest (DE IV)
3. Spieltag 20/21
 
 
 
Ticket: 14 Euro - E-Ticket - Stehplatz Gegengerade
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 7 Euro - 2x Rindswurst / 3 Euro - Äppler 0,3l (Possmann)
 
 
 
 
 
 

Da ich nach meiner kleinen Litauen-Reise und im Hochsommer weitestgehend auf die Besuche von Testspielen und Kreisligabegegnungen verzichtete, markierte das Spiel zwischen dem FC Gießen und Rot-Weiss Koblenz meinen Neustart 2.0 in der weiterhin pandemischen Lage. Der Fußball und vor allem der Umgang mit (oder eben ohne) Zuschauer ist mittlerweile ein grenzüberschreitendes Thema und so war ich gespannt, welche Erfahrungen ich an diesem wunderbar sonnigen Spätsommertag in Mittelhessen machen würde. Die Gastgeber verkauften im Vorfeld Online-Tickets für die Partie der Regionalliga Südwest und gaben mir somit die Sicherheit, nicht umsonst die rund 220 Kilometer in die Universitätsstadt fahren. Als einer von insgesamt 515 zugelassenen Fans betrat ich das Gießener Waldstadion, dass man durchaus als soliden Regionalliga-Ground einordnen kann. Das Hygiene-Konzept schien schlüssig und behinderte meine Freiheit nicht wirklich. Ich freue mich wenn ich beim Hoppen ein wenig Ruhe habe und bin wirklich glücklich wenn ich mir dazu noch zwei äußerst schmackhafte Rindswürste und einen Becher Äppler reinfahren kann. Somit stimmte der erste Eindruck beim noch recht jungen Klub, der unter anderem aus dem SC Teutonia Watzenborn-Steinberg hervorging. Unter diesem Namen besuchten Fabian und ich die Truppe 2017 mit dem KSV in der alten Heimspielstätte im benachbarten Wetzlar.

Der Gegner aus dem rheinland-pfälzischen Koblenz ist ebenfalls keine wirklich große Nummer im südwestdeutschen Fußball, seit kurzem jedoch das klassenhöchste Team aus der Stadt an Rhein und Mosel. Während der allseits bekannte TuS den tiefen Fall aus der zweiten Liga bis in die Oberliga verkraften muss, zogen die, eigentlich in der Leichtathletik beheimateten, Rot-Weißen ohne die ganz große Aufmerksamkeit vorbei. Es erwartete mich ein eher im Tabellenkeller anzusiedelndes Viertliga-Duell zweier Teams, die in der abgebrochenen Vorsaison vom Aussetzen der Abstiegsregel profitierten. Davon war jedoch von Beginn an wenig zu merken und so bleibt mir dieses Spiel mit Sicherheit nicht negativ in Erinnerung. Nach 12 Minuten träumten die Hausherren bei einem erst durch aggressives Pressing der Gäste verursachten Eckball und bekamen den Ball weder am kurzen, noch am langen Pfosten in den Griff, sodass das 1:0 für die Gäste konsequenterweise die digitale Anzeigetafel schmückte. Trotz ausdrücklichem Verbot von Gästefans keimte natürlich hier und da leiser Jubel auf. Der Treffer war mehr als verdient und resultierte aus dem angesprochenen pausenlosen Druck der Koblenzer auf ihre Gegenspieler. Die Fehler auf Seiten der Heimelf häuften sich, sodass die ersten „Aufwachen“-Rufe von den Rängen zu vernehmen waren. Die Gießener waren mit dem knappen Rückstand zur Pause sehr gut bedient.

Es war ein wildes, ein kurioses Spiel im Waldstadion zu Gießen. Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff verschuldeten die Gäste einen unnötigen Eckball. Der schnell ausgeführte Eckstoß überrumpelte nun die Koblenzer und drei ungedeckte Angreifer der Hausherren hatten leichtes Spiel – 1:1. Für das Regionalliga-Schlusslicht der letzten Spielzeit kam es noch dicker. Abermals unnötig landete ein Pass im Seitenaus und bescherte den wurfstarken Gastgebern einen von den Zuschauern eingeklatschten Einwurf. Der Ball flog und sprang durch Straf- und Fünfmeterraum und landete, nach etwas Stocherei, zur Gießener Führung im Netz (63.). Die Geschichte war noch nicht zu Ende und die im ersten Durchgang völlig fahrigen Hausherren kamen nach einem weiteren Einwurf zum 3:1 (71.). Zwar konnte die Abwehr hier klären, ohne jedoch mit Hofmanns Sonntagsschuss gegen den Innenpfosten zu rechnen. In diesem teils harten, aber meist wirklich flotten Spiel hätte mich eine Aufholjagd der Gäste wenig gewundert. Es reichte jedoch nur zum Anschlusstreffer (75.) und für eine verhaltene und somit ertragslose Schlussoffensive. Ich habe wieder Blut geleckt und freue mich auf zwei bis drei Spiele am kommenden Wochenende. Auf die so geliebte Rindswurst muss ich in Velbert, Oberhausen und Co. jedoch voraussichtlich verzichten.