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  STERKRADE-NORD 2
     
  CRONENBERGER SC 3
Halbzeitstand 2:1
 
So., 20.09.2020 - 15:15 Uhr
Tore:
1:0 Cuhaci (3.)  
  1:1 Kray (11.)
2:1 Cuhaci (29.)  
  2:2 Hodzic (62.)
  2:3 Kuzu (ET., 89.)
   
   
   
Nordler Park, Oberhausen
240 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
3. Spieltag 20/21
 
 
 
Ticket: 8 Euro - Vorverkauf - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 1,80 Euro - Bier 0,3l (Köpi)
 
 
 
 
 
 

Nach den beiden Spielen am Freitag und am Samstag komplettierte das Match zwischen Sterkrade-Nord und dem Cronenberger SC am Sonntagnachmittag mein Fußball-Wochenende. Nachdem ausgiebig ausgeschlafen wurde und ich mich danach auf eine entspannte Laufrunde machte, schwang ich mich nach dem Mittagessen auf mein Fahrrad und genoss die sonnigen gut 10 Kilometer Fahrt in den Nordwesten Oberhausens. Im Stadtteil Schmachtendorf liegt der Nordler Park. Die Heimat der Spielvereinigung, deren Sportler, Anhänger und Sympathisanten sich „Nordler“ nennen, ist ein idyllisch gelegener Kunstrasenplatz mit kleinen Ausbauten auf beiden Längsseiten. Diese durfte ich in begutachten, nachdem ich mein am vergangenen Samstag im Vorverkauf erworbenes Ticket vorzeigte und freizügig meine Daten hinterließ. Von jetzt an interessierte sich niemand mehr für Masken, Abstand und Co. Die 240 Zuschauer versammelten sich am Bierstand vor dem Vereinsheim, auf der alten etwas abseits stehenden Tribüne daneben, im Schatten hinter dem Tor oder auf den Sitzplätzen auf der Gegengerade. Nachdem ich meinen Flüssigkeitshaushalt nach der Fahrradtour mit einer Flasche KöPi wieder auffüllte, entschied ich mich für einen der Bandenplätze im Schatten. Nach der Sonnenkur am Vortag auf Schalke gingen keine weiteren 90 Minuten im prallen Sonnenschein.

Mit einem Platz an der Sonne rechnet beim Aufsteiger aus Sterkrade indes niemand. In der ersten Oberliga-Saison der Geschichte geht es ums blanke Überleben in der Spielklasse. Der Start endete mit einer knappen Heimniederlage im Derby gegen Jahn Hiesfeld äußerst unglücklich. Gegen Düsseldorf West lief es im Anschluss nicht besser, sodass man nun im dritten Spiel der Saison Punkten wollte und musste. Dumm nur, dass mit dem Cronenberger SC ein routinierter Oberligist zu Gast war, der nach zwei Niederlagen zum Auftakt ebenso nach den ersten Punkten der noch jungen Saison dürstet. Der Stadionsprecher fasste kurz zusammen, dass beide Teams nicht wirklich ideal in die Saison gestartet sind. Wer nun auf ein Abtasten beider Mannschaften setzte, wurde eines Besseren belehrt und mit einer starken ersten Halbzeit beider Teams belohnt. Den Auftakt machte mit Oguzhan Cuhaci ein Rückkehrer und zugleich Hoffnungsträger im Angriff der Hausherren. Der unter anderem beim MSV ausgebildete 29-jährige Türke brauchte lediglich drei Minuten um den ersten Ballkontakt in der Box, etwas überraschend für den Keeper der Gäste, erfolgreich zu verwerten. Die Jungs vom Wuppertaler Stadtteilclub taten sich derweil schwer und motzten auffällig über das schon etwas in die Jahre gekommene künstliche Geläuf. Trotz des stumpfen Bodens konnte Gäste-Kicker Kray nach elf Minuten per Kopf auf dem - O-Ton - „H*rensohnplatz“ per Kopf den Ausgleich markieren. Dabei blieb es jedoch noch nicht, da Cuhaci dem ersten Durchgang mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 2:1 (29.) den Stempel aufdrückte.

In der Pause gab es somit viele glückliche Gesichter unter den Zuschauern, die alle Nase lang für ein Gespräch anhielten und den Eindruck eines ziemlich bodenständigen und familiären Vereins vermittelten. Man fühlte sich hier schnell wohl und umso tragischer nahm ich die Geschehnisse der zweiten Halbzeit war. Beide Teams schenkten sich nichts und die Heimelf hatte das Spiel durchaus im Griff. Ein Sonntagsschuss, oder war es eine abgerutschte Flanke, markierte nach etwas mehr als einer Stunde den unglücklichen Ausgleichstreffer aus Sicht der Sportvereinigung. Das wäre alles halb so wild gewesen, hätte Cuhaci durch seinen im Alleingang herausgeholten und anschließend gar nicht schlecht geschossenen Strafstoß seinen dritten Treffer des Tages markiert und die erneute Führung erzielt. Der Torwart lenkte den Ball jedoch gegen den Außenpfosten und ließ sich zu Recht von seinen Teamkollegen feiern. Die letzte Spielminute wird einigen Nordlern noch immer schwer in den Gliedern hängen. Im Gewusel vor dem eigenen Tor versenkte Sterkrades Kuzu den Ball  in Angreifermanier im rechten unteren Eck und ließ auf seiner Seite fassungslose Gesichter zurück. Statt dem ersten Punktgewinn in der Oberliga, blieb dem Aufsteiger nur der enttäuschte Blick auf die ausgiebig in einer Jubeltraube versinkenden Cronenberger.