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  TEUTONIA ST. TÖNIS 1
     
  TSV MEERBUSCH 1
Halbzeitstand 1:1
 
Do., 24.09.2020 - 19:30 Uhr
Tore:
  0:1 Geneli (12.)
1:1 Drubel (29.)  
   
   
   
   
   
   
Jahn-Sportanlage, Tönisvorst
300 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
4. Spieltag 20/21
 
 
 
Ticket: 8 Euro - Vorverkauf - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 3,50 Euro - Krakauer / 2 Euro - Bier 0,3l (Bolten)
 
 
 
 
 
 

Nach drei Spielen am vergangenen Wochenende nutzte ich die Gunst der Stunde und nahm unter der Woche eine der vielen Oberliga-Partien im Westen in meine Planungen auf. Die aufgrund des ausgesetzten Abstiegs prall gefüllten Amateurspielklassen dürfen in dieser Spielzeit die ein oder andere englische Woche bestreiten und blicken auf einen nicht nur umjubelten pickepackevollen Spielplan. Für die DJK Teutonia St. Tönis aus dem Kreis Viersen, die im Sommer in die Oberliga Niederrhein aufstieg, stand an diesem Donnerstagabend das Duell mit der etablierten TSV Meerbusch auf dem Programm. Da die Teutonen erstmals fünftklassig kicken, kannte ich den Ground noch nicht und erfreute mich an der kurzen und unkomplizierten Anreise. Zudem erwartete ich mit Spannung den Auftritt des Neulings, der in den bisherigen beiden Spielen der noch jungen Saison knappe Siege gegen Ratingen und TuRU verbuchen konnte. Somit sind die Grün-Gelben eine der Überraschungen der Liga und gehen keineswegs als Underdog in die Partie gegen den Tabellensechsten der abgebrochenen Vorsaison. Die Elf von Ex-Profi Kastrati (u.a. Mönchengladbach, Düsseldorf und Dresden) scheint die Nachbarschaft zu begeistern, sodass man auch im zweiten Oberliga-Heimspiel mit 300 Zuschauern „Corona-ausverkauft“ vermelden konnte.

Nachdem ich ein wenig durch die kleine Stadt gegurkt bin, ehe ich den offiziellen Parkplatz entdecken konnte, holte ich an der Kasse mein per Mail reserviertes Ticket ab. In der Warteschlange konnte man vor der Vereinskneipe den betagten Herren beim Boule spielen zusehen, sodass die Zeit schlussendlich recht schnell verging. Die Jahn-Sportanlage ist recht weitläufig und konzentriert sich auf das dazugehörige Stadion, das diesen Namen nicht wirklich verdient hat. Der Rasenplatz wird von einer Laufbahn und einigen stattlichen Eichen umrandet. Die Haupttribüne ist eher ein Unterstand und auch derer benachbarter kleiner Hügel macht nicht wirklich was her. Im fahlen Scheinwerferlicht beobachtete ich die Mannschaften beim Warm up und wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass eben jenes Licht gleich die Hauptrolle einnehmen würde. Erst  die Bemerkung eines Zuschauers machte mich darauf aufmerksam, dass die Flutlichter auf der Gegengerade nicht leuchteten. So harrten die Spieler zur angedachten Anstoßzeit und nach dem aufputschen im Kreis auf dem Rasen aus und warteten auf das Licht. Der Stadionsprecher kündigte zu meinem Leidwesen bereits den Umzug auf den Nebenplatz an, als es langsam aber sicher heller wurde. Mit zehn Minuten Verspätung konnte die Partie auf dem Hauptplatz angepfiffen werden. Die Gäste kamen anfangs besser aus der ungewollten Pause und beschäftigten die Kette der Teutonen konstant.

Für den frühen Führungstreffer benötigten die Meerbuscher jedoch die tatkräftige Hilfe des DJK-Schnappers, der eine harmlose Flanke mehr oder weniger wegfaustete und dem am Elfmeterpunkt einschussbereiten Emre Geneli leichtes Spiel ließ (12.). Wenig später hatte ich eine Jubeltraube vor meiner Nase und machte mich mit dem Anstoß der Hausherren auf den weiten Weg zum Wurststand. Hier erstand ich, weniger als 30 Minuten nach Anpfiif, ein Bolten Alt aus der Flasche sowie eine Krakauer ohne Brot. Auf meine Nachfrage wurde ich darauf verwiesen, dass man ja schon 120 Würste verkauft habe und das Brot somit aus sei. Eine knappe Viertelstunde vor Spielschluss bekam ich zudem mit, dass auch die Biervorräte nicht das Ende der Partie miterleben durften. Irgendwie ist man also trotz der guten sportlichen Leistungen ein Kreisligist im Pelz eines Oberligisten. Den sportlichen Status untermauerte die Heimelf dann mit dem Ausgleichstreffer nach 30 gespielten Minuten. Da ich zu diesem Zeitpunkt in zweiter Reihe meine Mahlzeit zu mir nahm, musste ich mir das zweite Tor des Abends nachträglich erlesen. Eine halbhohe Flanke, die St. Tönies‘ Drubel verwertete. Der Ausgleich tröstete nicht über das maue Niveau der Partie hinweg, die mir höchstens aufgrund der Begleiterscheinungen sowie der vielen Stockfehler und Fehlpässe in Erinnerung bleiben könnte. Trotzdem bleibt die Teutonia auch im dritten Spiel in der neuen Liga ungeschlagen. Locker und lässig getreu dem selbst auferlegten Saisonmotto: „…wir spielen dann mal Oberliga“ – und das bisher sehr erfolgreich.