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Endlich Urlaub. Es war ein harter Kampf,
den Alex und ich bezüglich unserer Hochzeit und der anstehenden
Flitterwochen mit dem Coronavirus austragen mussten. Kurz vor
der Feier „durften“ wir knapp 40 Gäste ausladen und unser
Reiseziel für den darauffolgenden Urlaub recht spontan ändern.
Schlussendlich fiel die Entscheidung auf das nahezu virusfreie
Zypern, das zudem mit Sonne, Strand und Meer lockte. Somit saßen
wir dreieinhalb Jahre nach unserem letzten Zypern-Urlaub und gut
acht Monate nach unserer letzten größeren (Jordanien-)Reise im
Flieger gen Süd-Osten. Natürlich lugte ich auch für die
Flitterwochen ein wenig auf den Spielplan der drei Ligen auf der
Mittelmeerinsel. Die erste Hälfte unseres Aufenthalts stand
jedoch im Zeichen der sinnfreien Nations League, deren zwei
Spiele der zyprischen Nationalmannschaft auswärts stattfinden
sollten. Somit hatten wir für den Anfang genug Zeit mit Paphos
unsere Basis für die nächsten elf Tage zu durchstreifen. Am
Samstag folgte der erste von zwei Ausflügen auf die nahegelegen
Akamas-Halbinsel, die für den naturbegeisterten Reisenden einige
Highlights bereithält. Wir erkundeten in der ersten Tageshälfte
zu Fuß die Ostseite der Landzunge, die von vielen wunderschönen
Buchten und deren glasklarem Wasser geprägt ist. Natürlich war
der Ausflug nicht zufällig für diesen Tag geplant, da am
Nachmittag gleich nebenan der Ort Polis mit einer
Drittligapartie lockte.
Ganz so sicher war die Kiste jedoch noch
nicht. Auch auf Zypern gab es in Zeiten der Pandemie einige
Beschränkungen, die auch vor dem König Fußball keinen Halt
machten. Der Informationsfluss der Vereine und des Verbandes
diesbezüglich waren gelinde gesagt eine Katastrophe. Umso größer
war die Freunde, als wir bei der Parkplatzsuche bereits die gut
gefüllte Tribüne des städtischen Stadions erblicken konnten. Am
Einlass lag zwar eine Reservierungsliste aus, diese ergänzten
die Männer am Ticketstand jedoch unkompliziert um unsere Daten.
Mir fiel ein Stein vom Herzen und von nun an konnte ich den
schicken Ground entdecken und genießen. Zyperntypisch war dieser
von einer mannshohen Mauer umgeben und wies eine freistehende
nicht überdachte Tribüne auf. Von dieser konnte man bei bestem
Sommerwetter links das Meer und rechts die Berge sehen. Für den
Moment konnte es nicht besser sein. Andererseits zweifelte ich
bereits im Vorfeld an der Qualität der anstehenden
Drittliga-Partie. Die noch sieglose Heimelf sollte auf Peyia
2014 aus der Nähe von Paphos treffen. ENAD war der klare
Außenseiter und brachte in der Anfangsphase nicht wirklich viel
auf die Kette. Die gut 200 Zuschauer konnten jedoch durchaus
hoffen, da es auf der Gegenseite nicht wirklich besser aussah.
Umso überraschender war der Mittelteil der
ersten Hälfte, in der fünf richtig ansehnliche Minuten dem Spiel
zwei schöne Treffer bescheren sollten. Den Anfang machten die in
gelb und schwarz spielenden Gäste, deren Angreifer eine
Hereingabe wenige Hundertstel vor dem Schnapper erwischte und
ins Tor spitzelte. Die blau-weiße Heimelf antworte im Gegenzug
mit einem tollen Solo, das in einem perfekt getimten Schlenzer
ins lange Eck endete. Das war es dann auch schon. Bis zur Pause
glich die Begegnung mit ihrem Drama um jedes Tackling eher einer
Seifenoper. Da musste man schon froh sein, als einen der
Halbzeitpfiff erlöste. Auch der zweite Durchgang wurde durchaus
emotional geführt, blieb aber eher durch die deutliche
Unterlegenheit der Hausherren in Erinnerung. Peyia tauchte nun
des Öfteren völlig frei vor dem gegnerischen Tor auf und konnte
drei weitere Treffer verbuchen. Der 1:4-Endstand ging somit mehr
als in Ordnung. Meinen nächsten Ground nahm ich am Mittwoch in
Angriff. Während Alex am Pool entspannte, fuhr ich für Nichts
die 45 Minuten nach Erimi und wieder zurück. Anders als noch in
Polis wurde ich bei der Zweitligapartie, die zu meinem Ärgernis
auch noch 3:3 enden sollte, rigoros abgewiesen. So ärgerlich das
für den Moment war, hatte ich für unser zweites Wochenende auf
Zypern Hoffnung auf ein oder zwei weitere Spiele.
Fotos Sightseeing
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