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Die Planungen bezüglich anstehender
Fußballspiele werden mittlerweile wieder vielerorts zur
Lotterie. Man durchforstet akribisch die meist wenig aktuellen
und nicht unbedingt vor Informationen strotzenden Websites,
Twitter- und Facebookaccounts der anvisierten Amateurklubs und
ist am Ende selten schlauer als zuvor. Nichtsdestotrotz planten
Daniel und ich für den Sonntag mit der Oberliga-Partie zwischen
dem 1. FC Mönchengladbach und dem TSV Meerbusch. Da der
Aufsteiger lediglich seinen Nebenplatz bespielt, riss ich mich
in der Vergangenheit nicht wirklich um einen Besuch und nahm
diesen nun aber mangels Alternativen gerne ins Visier. Am Morgen
des Spieltags erreichte uns die Meldung über die Absage des
Spiels, sodass man spontan nach einem Ausweichspiel suchen
konnte. Ganz unvorbereitet war ich zum Glück nicht und hatte
bereits die Mittelrheinliga und hier die SpVg Frechen im Visier.
Der Fünftligist bot online den Erwerb von Handytickets an und
ließ mich, leider ohne Daniel, mit einem sicheren Gefühl ins
Kölner Umland fahren. Auch in Frechen sollte mich nur ein
Kunstrasen-Nebenplatz, in unmittelbarer Nähe zum wirklich
schönen Stadion im Kurt-Bornhoff-Stadion, erwarten. Da dieser
jedoch als Hauptspielstätte dient, konnte und musste ich damit
leben.
Die Kölsch-Liga wird auch in dieser
Spielzeit von einer Mannschaft dominiert, die im kommenden
Sommer in die Regionalliga aufsteigen wird um ein Jahr später
wieder den Gang zurück in die Oberliga anzutreten. Derzeit
marschiert der FC Hennef 05 davon und wechselt sich in diesem
Prozedere wunderbar regelmäßig mit dem Noch-Regionalligisten
Wegberg-Beck ab. Irgendwo dahinter ringen die Hausherren der
Spielvereinigung Frechen 20 und der Verein für Leibesübungen
Alfter um die schönsten Plätze im Mittelfeld der Tabelle. Rund
um den Sportplatz ist der für mich schönste Platz derzeit der,
der möglichst weit weg ist von renitenten Rentnern und anderen
Maskenverweigerern. Hier in Frechen gelang mir das Abstand
halten sehr gut, da sich ein Großteil der 130 Zuschauer auf den
wenigen Stehstufen am Vereinsheim versammelten. Ich schüttelte
lediglich innerlich mit dem Kopf und erfreute mich stattdessen
an einem ungewohnt attraktiven und temporeichen Spiel zweier
Mannschaften, die das Visier oben hatten. Im Mittelfeld war
nicht wirklich viel los und so konnten vor allem die Hausherren
der Anfangsviertelstunde ihren Stempel aufdrücken. Für Zählbares
sollte jedoch zuerst der Gast aus Alfter sorgen.
34 Minuten waren gespielt als Alfters
Japaner Sho Sannomiya einen mehrfach abgefälschten Pass überlegt
verwertete. Fünf Minuten später sorgte ein Kopfball nach einem
Freistoß gar für die 2:0-Führung. Die Gäste aus dem
Rhein-Sieg-Kreis machten aus vergleichsweise wenig sehr viel und
konnten erhobenen Hauptes in die Kabinen gehen. Zur Pause
wechselte Ex-Profi und Frechen-Coach Sven Demandt sehr offensiv
und wollte mit seinem Team endlich die Früchte für das bis dahin
gute Spiel ernten. Den ersten Apfel holte Caliskan weniger als
eine Minute nach Wiederanpfiff vom Baum. Die Aufholjagd wurde
nur kurz durch einen verwandelten Foulelfmeter gestoppt (53.)
und umgehend in Person von Frechens Felix Krellmann fortgesetzt
(55.). Während es auf dem Platz hoch herging, labte ich mich an
einem frischen Cheeseburger, der als Alternative für die bereits
ausverkaufte Wurst einiges konnte. Den Abschluss des rundum
gelungenen Sportplatz-Erlebnisses setzte der völlig verdiente
Ausgleich kurz vor Spielende, der beiden Teams ein
leistungsgerechtes und torreiches 3:3-Unentschieden bescherte.
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