|  | In der Hochphase der Pandemie im 
				vergangenen Herbst waren die Spiele der Schalker U23 eine der 
				wenigen Möglichkeiten das königsblaue Fußballherz zu füttern. 
				Meistens sah man hier Kicker, die auch bei den taumelnden Profis 
				in die Verantwortung genommen wurden und konnte auf dem Rasen 
				des Parkstadions deutlich mehr Leidenschaft vernehmen als bei 
				den Legionären der Lizenzspielerabteilung. Zwischenzeitlich 
				kannte ich mich im Kader der Amateure besser aus, als bei den 
				„Profis“ und freute mich über die grundsolide vergangene 
				Regionalliga-Spielzeit unserer Reserve. Wie ich nun feststellen 
				musste, wurde jedoch auch der Kader der U23 kräftig 
				durchgemischt. So machten einige Leistungsträger, wie 
				beispielsweise Luca Schuler (Magdeburg, 2 Tore in 5 Spielen) den 
				nächsten Schritt und verließen das Berger Feld. Dementsprechend 
				gespannt war ich auf die Amas, die mit einer Niederlage und 
				einem Remis in die neue Saison starteten. In der heutigen 
				Mittagspartie gegen die U23 der Borussia aus Mönchengladbach 
				traf man auf eine weiter Zweitvertretung auf Augenhöhe. Mit 
				einer Ausnahme im letzten Aufeinandertreffen im März dieses 
				Jahres, hatten die Fohlen die letzten Duelle stets für sich 
				entschieden. Für mich ging es mit dem Auto im Anschluss 
				an einen verfrühten Feierabend aus Essen zum Berger Feld. Hier 
				waren die Parkplätze bereits gut gefüllt und auffällig viele 
				junge und sportliche Kaliber machten sich auf den kurzen Fußweg 
				zum Parkstadion. Schlussendlich fanden sich 450 Zuschauer bei 
				bestem Fußball- und Sommerwetter unter dem einzig verbliebenen 
				Flutlichtmasten der alten Schüssel ein. Nach den letzten 
				Auftritten der Profis war die Stimmung unter den Anwesenden 
				trotz Sommer, Sonne, Bratwurst und Bier sichtlich verhalten, 
				wodran auch das Gekicke auf dem saftigen grün vor uns nicht viel 
				ändern sollte. Die erste Halbzeit war ein durchgängiger Krampf, 
				den man so schon fast als Schalker DNA bezeichnen kann. Die 
				größten Aufreger brachte das hohe Pressing beider Truppen, 
				welches die jeweiligen Schnapper des Öfteren in arge Bedrängnis 
				brachte. So landeten einige Befreiungsschläge wahlweise 
				vogelwild im Seitenaus oder beim Gegner. Eine weitere 
				Gemeinsamkeit fand man jedoch in der Unfähigkeit, diese 
				Gelegenheiten, wie auch alle anderen sich ergebenden 
				Möglichkeiten, in ernsthafte Torchancen umzumünzen. Mit 
				zunehmender Spieldauer lehnte ich mich zurück an die Stufen der 
				Gegengerade und im Sonnen-, Mantateller- und Bierkoma fielen mir 
				ab und an die Augen zu. Alle Hoffnungen lagen somit auf dem zweiten 
				Durchgang. Die Sonne knallte weiterhin mehr als das Spiel, das 
				nun jedoch etwas mehr zu bieten hatte. So erlebte ich fünf 
				Minuten nach dem Wiederanpfiff eine persönliche Premiere. Der 
				S04 erzielte ein lupenreines Einwurftor, das zum Ärger der 
				Knappen jedoch nicht zählte. Anders als der königsblaue Angriff 
				hatte der Referee keine Zwischenberührung des Balls durch den 
				Kepper registriert und da man mit der Hand kein Tor erzielen 
				darf, blieb es beim null zu null. Anders als die „Rheinische 
				Post“ fand ich schon, dass die Gäste hier das schlechtere Team 
				waren. Wobei man nur leichte Abstufungen zwischen zwei schwachen 
				Auftritten machen konnte. Der Schalker Siegtreffer durch den 
				mehrmaligen aserbaidschanischen Nationalspieler, Torjäger und 
				Neuzugang Dadashov war dann doch durchaus verdient. Ein Eckball 
				und sein kompromissloser Kopfball brachten das 1:0 (73.), das 
				trotz der darauffolgenden Bemühungen der Fohlen Bestand haben 
				sollte. |  |