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Am Sonntagmorgen brachen Alex und ich in
Richtung Westfalen auf. Unser erstes Ziel des Tages sollte die
1970 zusammengelegte Stadt Rheda-Wiedenbrück sein. Hier enterten
wir eine Stadtführung am „Tag des offenen Denkmals“ und
erkundeten den schönen Stadtteil Rheda. Dabei zogen wir nicht
nur den Altersdurchschnitt der Gruppe arg nach unten, sondern
lernten auch viele Leute kennen, die spontan über den
berühmtesten Sohn der Stadt berichteten. Den „Clemens“ kennt
hier scheinbar jeder, was einen bei seiner oft volksnahen Art
kaum verwundert. Der Kotelett-Kaiser wird hier verehrt und
außerhalb der Stadtgrenzen oftmals harsch kritisiert oder gar
gehasst. Die Wahrheit über den Unternehmer, Menschen und
Schalker Clemens Tönnies liegt wie immer wahrscheinlich irgendwo
dazwischen. Nachdem wir genug gehört, gesehen und später auch
gegessen und getrunken hatten, ging es für uns in die etwas
nördlich von Rheda gelegene Nachbargemeinde Herzebrock-Clarholz.
Auch diese wurde 1970 zusammengelegt und hat ein paar schicke
fürstliche Ländereien zu bieten.
Seit der zweiten Corona-Saison 2020/21
beherbergt die Gemeinde den vierten höherklassigen Verein des
Kreises Gütersloh nach dem SC Verl, dem SC Wiedenbrück und dem
FC Gütersloh. Das Holzhofstadion des TSV Victoria Clarholz
fehlte mir dementsprechend noch auf meiner Liste und sollte mein
erster neuer Ground seit Oktober 2020 werden. Auch die Gäste aus
Finnentrop stiegen im Anschluss an die abgebrochene Spielzeit
2019/20 in die Oberliga auf und wurden von mir noch nicht
abgehakt. Beide Truppen konnten in der vergangenen, abermals
abgebrochenen Spielzeit kaum Erfahrungen in der neuen Liga
sammeln und stehen somit auch zum Saisonbeginn 2021/22 am Ende
der Nahrungskette. Ohne Punkte verweilten beide Teams nach zwei
gespielten Partien gemeinsam mit der Westfalia aus Herne am
Tabellenende. Ich wusste noch nicht, was mich heute erwarten
würde und doch war zumindest sicher, dass hier eines der Teams
oder gar beide nicht punktlos bleiben würden.
Knapp 200 Zuschauer fanden sich mit uns auf
der gepflegten Sportanlage an der Holzhofstraße ein. Die Sonne
erledigte ihren spätsommerlichen Dienst und aus „Rixes
Grillhütte“ wehte Bier- und Bratwurstgeruch über den Platz. Auf
dem Rasen ging es für beide Mannschaften um das erste
Erfolgserlebnis der Saison und somit war alles angerichtet. Das
Spiel bot von Beginn an viel Kampf und Engagement, wie man es im
Tabellenkeller erwarten darf. Die spielerischen Elemente kamen
dabei nicht zu kurz und so konnten vor allem die Gäste aus dem
Sauerland über ihre flinke rechte Seite die ersten Akzente
setzen. Es benötigte jedoch einen Standard für den ersten
Treffer des Nachmittags. Christopher Hennes nutzte mehrere
gescheiterte Klärungsversuche um letztendlich den leicht
auftippenden Ball sehenswert aus der Ferne ins Netz zu jagen.
Auch wenn eine perfekt vor einem aufspringende Kugel mitunter
eine Einladung ist, hatten beide Mannschaften zuvor
hochkarätigere Möglichkeiten vergeben. Sei
es drum. Das Spiel blieb unterhaltsam und im zweiten
Durchgang verschoben sich die Kräfteverhältnisse zu Gunsten der
Hausherren. Diese brachen nun des Öfteren durch und konnten
einen Lattentreffer im zweiten Versuch zum Ausgleich verwerten.
Die Begegnung bescherte zwar beiden Teams den ersten
Punktgewinn, ohne jedoch für einen echten Impuls am Tabellenende
sorgen zu können.
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