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Nach sechs gespielten Partien in der
zweiten Liga, ist so langsam Normalität eingekehrt. Der FC
Schalke hat sich ganz gut in der neuen Liga eingefunden und
konnte die beiden letzten Partien gegen Düsseldorf und in
Paderborn mal mehr und mal weniger überzeugend gewinnen, sodass
man sich mittlerweile in der erweiterten Spitzengruppe
wiederfindet. Der Stadionbesuch an sich schürt noch immer
Vorfreude, auch wenn das Kribbeln aus den ersten drei
Heimspielen mit Zuschauern langsam schwindet. Ein nächster
Schritt wär nun eine echte Schalker Serie, die bestenfalls an
diesem Freitagabend gegen den KSC fortgesetzt wird und deren
Fortführung gegen die Aufsteiger aus Rostock und Ingolstadt
nicht völlig abwegig erscheint. Nun male man sich dazu noch
schönen Fußball aus, wie man ihn phasenweise bereits vor allem
rund um das Schalker Offensivduo Bülter und Terodde geboten
bekam. Solche Gedanken fingen Andre und ich in weiser
Voraussicht bereits vor der Partie wieder ein und ahnten
bereits, dass zwei Schalker Siege am Stück eigentlich schon zu
viel des Guten sind. Etliche Jahre mit dem S04 auf dem Buckel
stumpfen einfach ab und man kennt seinen blau-weißen
Pappenheimer in- und auswendig.
Das völlig überflüssige und doofe Gegentor
in der ersten Minute überraschte dann auch uns. Viele Fans in
der corona-ausverkauften Arena versorgten sich gerade noch mit
Wurst und Bier, als Ralle nach einem Eckstoß dem Ball hinterher
sah, den er sich gerade selbst ins Tor geboxt hatte. Nach einem
famosen Auftritt unseres Schnappers in Paderborn, startete diese
Partie für Fährmann denkbar schlecht. Die mitgereisten Fans aus
Baden freute die frühe Gabe, während sich der S04 und seine
Anhänger erst einmal sammeln mussten. Die Knappen blieben vor
allem in der Defensive fahrig und hatten im Angriff nicht nur
die tief stehenden Karlsruher, sondern auch Schiri Günsch gegen
sich. Dieser hatte heute richtig saftige Tomaten auf den Augen
und machte sich in Gelsenkirchen wenige Freunde. Zum Glück war
auch gegen den KSC auf Schalkes Lebensversicherung Verlass. Das
Tor-Phänomen Terodde nutzte eine eigentliche „Nicht-Chance“ in
der 15. Minute und schloss diese erstaunlich souverän aus
spitzem Winkel zum Ausgleich ab. Was nun folgte war die gewohnte
fußballerische Magerkost. Die Qualität des Spiels nahm merklich
ab und wurde insbesondere in der Viertelstunde vor der Pause
unerträglich.
Mit dem Wiederanpfiff rappelte sich die
Partie zumindest kurzzeitig wieder zu einem recht ansehnlichen
Spiel auf. Ich erkannte die Gelegenheit und machte mich auf dem
Weg zum Bier holen, was in der Vergangenheit meist
gleichbedeutend mit einem Schalker Torerfolg war. Den
anstehenden Freistoß für königsblau wartete ich jedoch im
Mundloch ab und erlebte somit noch das vermeintliche 2:1 durch
Kaminski, das im Anschluss an die Jubeltraube wegen einer
angeblichen Abseitsstellung des Torschützen zurückgepfiffen
wurde. Einige Minuten später flachte die Partie abermals ab und
erlebte erst in der 72. Minute einen traurigen Höhepunkt mit der
Roten Karte für Schalke-Kapitän Palsson. Dieser rauschte im
Mittelfeld wie von Sinnen von hinten in Wanitzeks Haxen. Was
auch immer den bis dato engagierten Isländer in diem Moment
geritten hatte, es erwies sich für seine Teamkollegen als
Bärendienst. Auch wenn das Spiel weiter offen blieb, waren
Schalkes Möglichkeiten nun stark begrenzt. Wanitzek dankte uns
die rüde Attacke mit einem Traumtor zum 1:2 kurz vor Schluss und
fügte dem S04 somit die dritte Saisonniederlage bei. Alles wie
immer.
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