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  1. FC M'GLADBACH 0
   
  JAHN HIESFELD 8
Halbzeitstand 0:3
 
So., 26.09.2021 - 15:30 Uhr
Tore:
  0:1 Aliu (1.)
  0:2 Hammoud (20.)
  0:3 Biskup (43.)
  0:4 Biskup (48.)
  0:5 Aliu (50.)
  0:6 Biskup (60.)
  0:7 Biskup (68.)
  0:8 Hammoud (89.)
Ernst-Reuter-Kampfbahn, M'gladbach
40 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
6. Spieltag 21/22
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Es gibt durchaus Konstellationen, bei denen erwartet man schon im Vorhinein ein eindeutiges Schützenfest. Spielt zum Beispiel der große FC Bayern in der Bundesliga gegen Bochum oder Fürth, ist selbst bei einem Einsatz der B-Elf des Rekordmeisters alles andere als ein Kantersieg eine Enttäuschung. Etwas anders sieht das aus, wenn zwei Kellerkinder aus der Oberliga Niederrhein auf einem schnöden Kunstrasenplatz in Mönchengladbach aufeinandertreffen. Meine Erwartungshaltung war somit äußerst gering, als ich am Sonntagnachmittag den Eingang der Ernst-Reuter-Kampfbahn enterte und mich entlang des recht schmucken Hauptplatzes zum Nebenplatz durchkämpfte. Der Kampf bestand hier nicht im Überwinden der Zuschauermassen, sondern in der Motivation das satte Grün des Rasenplatzes links liegen zu lassen, um das etwas höher gelegene künstliche Geläuf anzuvisieren. Hier wärmten sich bereits die Mannschaften des 1. FC Mönchengladbach sowie der TV Jahn Hiesfeld auf. Mein Herz konnte dieser „Ground“ jedenfalls nicht gewinnen. Während man in der 3. Liga mittlerweile einen halben Palast braucht, um im Geschäft der vermeintlich Großen mitspielen zu können, reicht in der gar nicht mal so kleinen Oberliga ein Kunstrasenplatz ohne Ausbau, vernünftiges Catering oder fußläufig zu erreichende Toilette.

Wie ich nun feststellen sollte, wären größere Pipipausen heute jedoch sowieso fatal gewesen. Die Noname-Partie bockte von Beginn an und nahm eine für alle Beteiligten unerwartete Entwicklung. Den Anfang machte Aliu, der wieselflinke und technisch starke Linksaußen der Gäste. Dieser verwertete bereits mit dem ersten Angriff einen Pfostentreffer seines Mitspielers im Nachgang überlegt zum 1:0 für den Jahn. Nach 20 Minuten erhöhte Hammoud per Kopf zum 2:0, nachdem das Kopfballspiel in der Offensive beider Teams zuvor einen erbärmlichen Eindruck hinterließ. Im Anschluss an einen verschossenen Elfmeter stellte der ehemalige Schalker Jugendspieler und jetzige Hiesfelder Rene Biskup das Ergebnis vor der Pause auf 3:0. Die mitgereisten Zuschauer aus Dinslaken, die eine nicht viel weitere Anreise hatten als ich, trauten ihren Augen kaum. Während die Anhänger pausenlos von den eigenen Chancen in der Abstiegsrunde sprachen, entschied ihre Elf die Partie bereits vor der Halbzeitpause. Ich fragte mich zu diesem Zeitpunkt, was Mönchengladbach falsch machte und wollte in der zweiten Halbzeit etwas genauer auf die Schießbude achten.

Die Hausherren hatten ihrerseits ebenfalls trickreiche und engagierte Offensivkräfte. In der Defensive hatte man indes starke Probleme Aliu und nun auch immer mehr Biskup in den Griff zu bekommen. Innerhalb von fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff schraubten die beiden Protagonisten des heutigen Tages das Ergebnis gar auf 5:0. Auch mit Blick auf die Ausgangslage, in der beide Teams auf dem Papier ähnlich anzusiedeln waren, ist eine Fünf-Tore-Führung nach 50 Minuten nur schwer zu erklären. Daher versuche ich es auch nicht weiter und kritzle stattdessen die beiden Biskup-Treffer drei (60.) und vier (68.) in mein imaginäres Notizbuch. Der Oberhausener durchlief die Schalker U16 bis U19 und kam über eine kurze Station beim FC Kray zum Jahn. Da Biskup zuvor nicht ernsthaft auffiel, bleibt abzuwarten ob seine Explosion mit vier Toren und zwei Vorlagen gegen nun völlig chancenlose Gladbacher nur ein Leuchtfeuer bleibt. In der 89. Minute machte sich auch Hammoud zum Doppelpacker und so stand am Ende ein 0:8 im Spielberichtsbogen. Wer hätte das gedacht? Ich nicht.