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logo_h96   HANNOVER 96 0
   
logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
Halbzeitstand 0:0
 
Fr., 15.10.2021 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Kaminski (90.)
   
   
   
   
   
   
   
Niedersachsenstadion, Hannover
39.500 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
10. Spieltag 21/22
 
 
Ticket: 17 Euro - Vorverkauf - Stehplatz Gästeblock
 
 

Die erste Woche unseres wohlverdienten und mit eineinhalb Monaten ungewöhnlichen langen Jahresurlaubs verbrachten Alex und ich in meiner Heimat. Neben dem Besuch von Familie und Freunden standen ein Tagesausflug nach Stettin und die Partie zwischen Hannover 96 und dem S04 auf dem Programm. Mein erstes Auswärtsspiel der Knappen seit  dem Februar 2020 sollte auch meine letzte Partie der wiedererstarkten Schalker vor unserer 30-tägigen Reise quer durch Spanien sein. Hierfür konnte ich Mariano gewinnen und so saßen wir, fast wie in guten alten Zeiten, am Nachmittag im überfüllten ICE von Berlin in die niedersächsische Landeshauptstadt. Die Birra Moretti schmeckten dabei auch im Gang sitzend und mit nur etwas mehr als zwei Stunden Fahrt ließ sich das ganze Geschehen sowieso recht gut aushalten. Der Hannoveraner Hauptbahnhof präsentierte sich uns mit den mitgereisten Schalkern, den Heimfans, einigen Eishockeyfans sowie der Polizei ebenfalls ordentlich gefüllt. Wir begaben uns somit auf direktem Weg zum Niedersachenstadion, das mit einem der schönsten Gästeblöcke im deutschen Profifußball auf uns wartete. Nicht nur deswegen ist Hannover traditionell ein gutes Ziel für königsblaue Auswärtsspiele. Üblicherweise ist auch mit einer immensen Anzahl Schalker Anhänger im weiten Rund zu rechnen und so gehörten auch an diesem Freitagabend ungefähr ein Drittel der knapp 40.000 Zuschauer dem Lager der Knappen an.

Die vorherrschenden niedrigen Corona-Fallzahlen sowie die in Hannover praktizierte 2G-Regelung erlaubte es zudem nicht nur das Stadion nahezu komplett zu füllen, sondern auch auf die eigentlich obligatorische Bedeckung von Mund und Nase zu verzichten. Somit bot sich im Stehplatzbereich ein Bild, das man so schon länger nicht mehr erleben durfte. Lediglich die aktive Fanszene rund um die Ultras Gelsenkirchen blieb auch dieser Partie fern, sodass der Pöbel auf sich allein gestellt war. Überraschenderweise war die Stimmung während des gesamten Spielverlaufs nicht nur erstaunlich gut, sondern auch vergleichsweise divers, wenn es um die Auswahl der gesungenen Lieder geht. Nichtsdestotrotz schallte natürlich der bekannte Gassenhauer „Hannover fällt“ gewohnt häufig durch das Stadion. Auf Seiten der Roten enttäuschte die Unterstützung aus der Kurve auf ganzer Linie.

Der Spielverlauf gab indes nicht wirklich viel her, was überschwappende Gefühle gerechtfertigt hätte. Vor allem die bisher auch im Saisonverlauf enttäuschenden Gastgeber fanden nicht wirklich statt, sodass Schalke-Keeper Fraisl in keinem Moment eingreifen musste. Schalke war haushoch überlegen und hatte im Abschluss des Öfteren mit dem klassischen „Bein dazwischen“ zu kämpfen. Shootingstar Aydin prüfte zudem den gegnerischen Torpfosten, ehe er verletzt den Platz verlassen musste. Sowohl in der Mitte der ersten und auch der zweiten Hälfte war das Spiel trotzdem phasenweise sehr fad, ohne jedoch den Ruf nach einem typischen Null zu Null laut werden zu lassen. Schalke war hier einfach zu überlegen. Als die Ambitionen beider Teams in der Schlussphase trotzdem gegen Null tendierten, schaffte Blau-Weiß das, was man von eben jenem Klub viel zu selten sieht. Marcin Kaminski gelang nach einer genialen Ballannahme mit der Hacke in der fünften Minute der Nachspielzeit der Lucky Punch und königsblau war aus dem Häuschen. Der ausufernde Jubel fühlte sich fremd aber grandios an und so ließen wir das Geschehene vor der Heimfahrt bei einem Herrenhäuser in der Fußgängerzone erstmal sacken.