|  | Nach genau einem Jahr ohne Urlaubstag und 
				etlichen Stornierungen, Umbuchungen und Planänderung saßen wir 
				Mitte Oktober endlich im Flieger nach Barcelona. Mit Spaniens 
				zweitgrößter Stadt als Ausgangspunkt und einem flotten Mietwagen 
				bewaffnet, sollten wir in den kommenden 30 Tagen das Land so gut 
				wie möglich durchqueren und kennenlernen. Schon nach etwas mehr 
				als einem Tag in der Sonne Barcelonas konnte mich Kataloniens 
				Hauptstadt deutlich mehr überzeugen als bei meinem ersten Besuch 
				Anfang 2014, als ich die Stadt eher ziellos erkundete. Neben 
				einigen Stunden am Strand und den üblichen Sightseeing-Hotspots 
				lockte gleich am Tag nach unserer Ankunft der erste Ground der 
				Reise. Es ging jedoch nicht ins allseits bekannte Camp Nou, das 
				ich bereits bei meinem ersten Aufenthalt besuchte, sondern zum 
				RCD Espanyol. Der Aufsteiger trägt seine Heimspiele etwas 
				Außerhalb der Innenstadt in der noch zur Metropolregion 
				gehörende Gemeinde Cornella de Llobregat aus. Hier steht seit 
				2010 das Estadi Cornella-El Prat, welches das Olympiastadion als 
				Heimspieltstätte des RCD beerbte. Nach einem guten Abendessen in der 
				örtlichen Brewdog-Bar ging es mit der Bahn weiter zum Stadion, 
				wo wir nach einem kurzen Fußweg durch enge und verwinkelte 
				Gassen einige Minuten vor dem Anpfiff ankamen. Das Duell am 
				Montagabend, das den 9. Spieltag vorerst und unter 
				Nichtberücksichtigung zweier Nachholspiele abschließen sollte, 
				war zugleich der erste Auftritt des Cadiz CF im „neuen“ Stadion. 
				Allerdings schien dieses vermeintlich historische Ereignis nicht 
				wirklich zu ziehen, sodass nur etwas mehr als 15.000 Zuschauer 
				den Weg ins Stadion fanden, in dem die Hausherren einen Spieltag 
				zuvor immerhin Real Madrid mit 2:1 besiegten. Unsere Plätze 
				befanden sich in der dem Gästeblock gegenüberliegenden Ecke des 
				Stadions, deren Eckblöcke als einzige Tribünenteile nicht 
				überdacht sind. Das störte uns an diesem milden Abend aber wenig 
				und so konnten wir ebenso erschrocken wie belustigt der 
				Einlaufmusik lauschen. Aus den Boxen ertönte Mickie Krauses 
				Ballermann-Hit „Düp Düp“, der neben der eingängigen Melodie auch 
				so schöne Zeilen wie „Ich lass den BimmBamm baumeln - Alles fit 
				im Schritt?“ zu bieten hat. Warum nicht. „Warum nicht“ dachten sich auch die Kids, 
				die in der Reihe hinter uns vorbildlich ihre Hausaufgaben 
				erledigten, während das Spiel munter vor sich hinplätscherte. 
				Der RCDE war überlegen und hatte in der regulären Spielzeit der 
				ersten Hälfte immerhin einen Pfostentreffer sowie einige vom 
				gegnerischen Keeper vereitelte Chance auf der Habenseite. 
				Zählbar wurde die Hausmacht dann in der 46. Minute, als de Tomas 
				nach einem Eckball einen Abpraller verwerten konnte. Zu erwähnen 
				ist sicherlich auch die 21. Minute, die im Gedenken an Espanyols 
				2009 verstorbenen Kapitän Daniel Jarque Gonzalez (Trikotnummer 
				21) in jedem Heimspiel durchgeklatscht wird. Wirklich glücklich 
				agierte Cadiz vor den Augen des gelb strahlenden Gästeblocks 
				nicht wirklich und so war auch das zweite Tor des Tages in 
				dieser flotten Partie mit offenem Visier kein Ergebnis 
				wunderbaren Kombinationsfußballs. Vielmehr half auch hier ein 
				wenig der Zufall mit, als ein abgefälschter Ball in der 65. 
				Minuten nach einigem Klein-Klein den Weg ins Tor der Andalusier 
				und somit auch zum 2:0-Endstand fand. Alles in allem war unsere 
				„Auftaktpartie“ ein würdiger Start der „Kategorie Fußball“ in 
				diesem Urlaub. 
		
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