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  RAYO VALLECANO 0
     
  CELTA VIGO 0
Halbzeitstand 0:0
 
Mo., 01.11.2021 - 18:30 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Estadio de Vallecas, Madrid
9.580 Zuschauer
Primera Division (ES I)
12. Spieltag 21/22
 
 
Ticket: 50 Euro - Zweitmarkt - Sitzplatz Gegengerade
 
 
 
 
 
 

Guckt man nur auf die Größe der besuchten Stadien und die Strahlkraft der jeweiligen Mannschaften, waren die sportlichen Highlights der Reise sicherlich die Partien in Bilbao und bei Atletico. Am Tag nach der Partie im Estadio Metropolitano plante ich dann mein kleines und etwas ungewöhnliches “Spitzenspiel“ und freute mich auf einen Besuch beim Stadtteilklub Rayo Vallecano. Nachdem Alex und ich den sonnigen Tag für einen zweiten Ausflug in die die Innenstadt nutzten, verlagerten wir unseren Aufenthaltsort am Nachmittag bereits lose in Richtung des Spielorts und spazierten durch den wirklich schönen Rio Park am Fluss Manzanares. Im Anschluss setzten wir uns in die Metro und ließen uns etwas weiter südlich im Stadtteil Vallecas direkt am Stadion von Rayo ausspucken. Hier herrschte bereits ein munteres Treiben und ich wurde bereits etwas nervös, da wir noch nicht im Besitz von Tickets für das anvisierte Spiel waren. Diese konnte man ausschließlich im klassischen Vorverkauf vor Ort erwerben und ich hoffte einfach darauf, dass genügend Karten zur Verfügung stehen würden. Immerhin gastierte mit Celta Vigo ein vergleichsweise unattraktiver Gegner im Estadio de Vallecas.

Verunsichert von den offensiv auftretenden Schwarzmarkthändlern am Stadion stellten wir uns in die Reihe vor dem Fanshop, aus dem ein Mitarbeiter bereits regelmäßig auf Spanisch ein ausverkauftes Haus vermeldete. In so einer Situation war ich bisher selten und so klapperten wir den wenig vertrauenswürdigen Zweitmarkt ab. Den Zuschlag bekam der Händler mit den wenigstens Zähnen, der uns zwei Plätze am Spielfeldrand auf Höhe der Mittellinie für je 50 Euro vermachte. Warum nicht. Immerhin sollte dieses Spiel mein Ersatz für das leider nicht in unsere Reiseroute passende Sevilla-Derby sein. Glücklicherweise waren die Tickets gültig und wenig später konnten wir auch einen Blick von Innen auf das so gar nicht in die Primera Division passende Stadion werfen. Statt Prunk und Protz gab es Dixi-Klos, einen Verzicht auf Catering, aufgrund von Baufälligkeit gesperrte Blöcke und Bewohner der benachbarten Plattenbauten die das Geschehen aus ihren Fenstern beobachteten. Seit der Eröffnung 1976 ist hier wenig passiert.

Rayo ist sowieso so etwas wie ein Kult-Klub, der zudem derzeit auf der Erfolgswelle schwimmt und zuletzt den nicht mehr ganz so großen FC Barcelona besiegte. Mit Radamel Falcao hat man mittlerweile selbst etwas Glanz in seinen Reihen und erfreut sich am derzeitigen Höhenflug. Auch gegen Celta Vigo begann man forsch und hatte von Beginn an das Heft in der Hand. Wir waren mittendrin statt nur dabei und genossen die leidenschaftliche Atmosphäre in der Kurve und um uns herum. Uns wurde somit recht schnell klar, dass sich der sportliche Ticketpreis bis hierhin gelohnt hatte. Sehenswert war auch die Parade einer Zuschauerin, die nicht weit von uns entfernt einen recht strammen Querschläger aus der Luft fischte. Im zweiten Durchgang war die Partie von vielen Gelben Karten, etlichen Schauspieleinlagen und häufigen Wechseln geprägt. Ein Tor wollte bei unserem letzten Fußballspiel der Reise leider nicht fallen. Einen Erfolg hatte jedoch ein Anwohner bzw. eine Anwohnerin zu verbuchen, als ein verunglückter Torschuss die nicht ausgebaute Hintertortribüne locker überflog. Im Treppenhaus des Wohnblocks ging schnurstracks das Licht an und ein schicker Premium-Ball wechselte den Besitzer. Nach dem Spiel ging es mit der U-Bahn zurück in die Stadt. Wie sehr der Verein im Stadtteil verankert ist, merkte man an den Bahnen, die die Haltestelle nach Spielende fast leer verließen.

Fotos Sightseeing