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Wie man sich denken kann, fahre ich nicht
wirklich gern durch Dortmund. So frotzle ich hin und wieder,
dass ich beim Durchfahren dieser Stadt natürlich die Lüftung
meines Autos ausschalte und Aufenthalte selbstredend so gut wie
möglich vermeide. An diesem Donnerstagabend rief mich jedoch ein
neuer Ground auf den Plan. Die Oberliga-Kicker des ASC 09
empfingen in einem Nachholspiel vom 12. Spieltag den TuS Haltern
im Aplerbecker Emscherstadion. Der neue Termin war nötig
geworden, da sich Mitte November mehrere Spieler der Gäste mit
Covid19 infizierten. Somit spielte die TuS im November lediglich
zwei Partien, die man sogleich verlor und man freute auf einen
neuen Monat und den damit verbundenen Hoffnungen auf einen
sportlich erfolgreicheren Neuanfang. Die blau-weißen Dortmunder
hingegen konnten die beiden letzten Partien für sich entscheiden
und hatten somit den Heimvorteil und die Favoritenrolle auf
ihrer Seite. Mit dem Emscherstadion war heute die
Ausweichspielstätte des ASC 09 der Austragungsort der Partie.
Die Sportanlage liegt an der Schweizer Allee und hat bis auf
drei Stufen auf der Gegengerade und eine Aschebahn wenig zu
bieten. Da jedoch ein Hauch von Schnee das grün bedeckte, war
das künstliche Geläuf sicherlich von Vorteil und ermöglichte
wohl erst die Austragung.
Nachdem ich die erste von zwei
mittelmäßigen Bratwürsten verspeist hatte, widmete ich meine
Aufmerksamkeit dem Spielgeschehen. Schon früh zeichnete sich
hier ab, dass der matschig nasse Untergrund kein ansehnliches
Kurzpassspiel hergab. Stattdessen flogen die Bälle oft lang und
weit und die Akteure des Öfteren rutschend in den Matsch. Die
Umstände halfen sicherlich auch beim frühen Treffer für die
Gastgeber nach nur fünf Minuten. Eine Nominierung für das
„Kacktor des Monats“ ist aus meiner Sicht zu wenig und man kann
bereits über die Trophäe für das ganze Jahr oder meinetwegen
auch Jahrzehnt diskutieren. Haltern vertändelte bereits am
eigenen Strafraum aus mir unerfindlichen Gründen den Ball, der
dann in Folge eines Klärungsversuches auf der Torlinie den
eigenen Mann traf und anschließend ins kurze Eck kullerte. Im
ersten Durchgang machten die Gäste generell einen äußerst
fahrigen Eindruck. Sicherlich hat man auf Seiten des TuS gute
Kicker am Werk, die jedoch im Zusammenspiel und auch im
Miteinander kein gutes Bild abgaben. Stattdessen kamen die
Dortmunder zu weiteren Chancen und konnten immerhin kurz vor dem
Pausentee einen Abseitstreffer verbuchen. Gefährlich vor das
gegnerische Tor ging es bis auf einige wenige Ausnahmen nur für
die Hausherren.
Ich nutzte die Halbzeitpause für zwei
gemütliche Aufwärmrunden um den nur notdürftig vom Schnee
befreiten Platz. Die Witterung und deren Folgen sind jedoch nur
eine der Sachen, die dem ASC 09 auf seiner Anlage derzeit zu
schaffen machen. Noch in dieser Woche gab es wiederholt einen
oder gar mehrere Fälle von Vandalismus am Sportplatz und so
präsentierten sich unter anderem die Trainerbänke bzw. –Kabinen
am Spielfeldrand in einem traurigen Zustand. Immerhin machte das
Spielgeschehen nach dem Seitenwechsel etwas mehr her. Die
Spieler schienen sich besser mit den Platzverhältnissen
arrangiert zu haben und auch der Gast aus Haltern am See
versuchte jetzt etwas zielstrebiger sein Glück. Bei nun
ausgeglichenen Spielanteilen in einer teilweise ruppigen
Begegnung kamen die Gäste schließlich zum Start der
Schlussviertelstunde zum ersehnten Torerfolg. Peter Elbers
konnte als einer von zwei völlig blank im Fünfmeterraum
lauernden Angreifer die flache Hereingabe von der linken Seite
verwerten und somit für den Ausgleich sorgen. Zehn Minuten
später war es dann Dortmunds Werlein, der zu schnell für die
Abwehr der Gäste war und mit dem Treffer zum 2:1 für den
Endstand sorgte. Der einstige Regionalligist aus Haltern, der
freiwillig in die Oberliga Westfalen zurückkehrte, muss nun
aufpassen, nicht unfreiwillig den Weg in die Westfalenliga
antreten zu müssen. Der Trend ist bedenklich.
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