|  | Nach dem Besuch der H&R Arena in Bamenohl 
				am letzten Sonntag fehlte mir nur noch das Jugendstadion des SC 
				Preußen zur erneuten Komplettierung der Oberliga Westfalen. 
				Folgerichtig packte ich den unspektakulären Kunstrasenplatz im 
				Schatten des Preußenstadions eine Woche später auf meinen 
				Wunschzettel. Nach einer Stunde Fahrt erreichten Alex und ich an 
				meinem Geburtstag den Münsteraner Stadtteil Berg Fidel und somit 
				die Heimat des SCP. Nach mehreren verregneten Tagen hatten wir 
				großes Glück mit dem Wetter und erhofften uns ebenso großes 
				Glück bei der Auswahl der Partie. Schließlich gastierte die SG 
				Finnentrop/Bamenohl bei der U23 der Preußen und nach den sieben 
				Toren vom vergangenen Wochenende hoffte ich insgeheim auf ein 
				ebenso spektakuläres Spiel. Die Begegnung brauchte nur eine 
				kurze Anlaufzeit ehe der erste Treffer in die Bücher wanderte. 
				Nachdem die Gäste bereits nach drei Minuten das Aluminium 
				prüften, hob Hennes in der siebten Minute einen überlegt 
				aufgelegten Ball zum 0:1 in die Maschen. Zehn Minuten später 
				hatte Hennes bei seinem Tor zum 0:2 einen ruhenden Ball, elf 
				Meter Entfernung und den Torwart vor sich. Vorausgegangen war 
				ein unnötiges Foul der Hausherren an einem Bamenohler Spieler, 
				der sich gerade auf dem Weg aus dem Strafraum heraus befand. Der 
				nun folgende Spielverlauf war genau das, was Bamenohl Trainer im 
				Nachgang als „Das war mal wieder SG-like“ beschrieb. Die Gäste blieben hier die überlegenere 
				Mannschaft und hatten das Spiel durchaus im Griff. Trotzdem 
				kassierte der Tabellenvorletzte nach einer halben Stunde den 
				Anschlusstreffer, den man jedoch weitere zehn Minuten später 
				wieder kontern konnte. Auch der wiederhergestellte 
				Zwei-Tore-Vorsprung hatte jedoch nicht lange Bestand, da Münster 
				nach einem Eckball aus dem Gewühl zum 2:3 traf und kurz vor der 
				Pause verkürzen konnte. Schon nach 45 Minuten war uns klar, dass 
				das Spiel hielt was es versprach und die fünf Tore trösteten 
				mich über mein vom Ball abgeräumtes fast volles Bier hinweg. 
				Während sich in der benachbarten Sporthalle die 
				Volleyball-Bundesliga-Frauen von Olympia Münster auf ihr gleich 
				beginnendes Match vorbereiteten, kamen die Mannschaften des SCP 
				und der SG zurück auf den Kunstrasen. In der Anfangsphase des 
				zweiten Durchgangs stand der noch vor der Halbzeit 
				eingewechselte Bamenohler Außenstürmer Camprobin gleich doppelt 
				im Mittelpunkt. Zwei Mal lief er nur marginal gestört auf das 
				gegnerische Tor zu. Der erste Versuch endete in einem 
				abgeblockten Pass und der Schuss beim zweiten Anlauf verfehlte 
				das Tor recht eindeutig. Statt dem 2:4 oder 2:5 gab es natürlich 
				den Ausgleichstreffer, den Bamenohls Keeper wohl erst kurz 
				hinter der Linie vermeintlich entschärfen konnte. Di Pierro, Münsters Torschütze zum 3:3, 
				sorgte zehn Minuten nach seinem Treffer für neues Feuer im 
				abflachenden Spielverlauf. Nach einem harmlosen Foul im 
				Mittelfeld boxte er seinem Gegenspieler mehr als unnötig auf dem 
				Boden sitzend in den Bauch. Eindeutiger kann man sich keinen 
				Platzverweis einfangen und so blieben die ganz großen 
				Diskussionen glücklicherweise aus. Etwas anders war das, als Di 
				Pierros Trainer wenig später aufgrund einer Spielverzögerung 
				ebenfalls hinter die Bande musste. Mit 35 Minuten Überzahl 
				ausgestattet versuchten sich die Gäste dann wenig zwingend in 
				der Offensive und erhöhten den Druck auf den dezimierten Gegner. 
				Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Zuschauer den SCP schon 
				abgeschrieben und staunten nicht schlecht als dieser sich halb 
				konternd, halb kombinierend im Strafraum der Gäste frei spielte 
				und völlig überraschend erstmals in der Partie in Führung ging 
				(83.). Den Schlusspunkt setzte Bamenohls Dogrusöz vier Minuten 
				später und machte mit seinem Treffer zum 4:4 die 
				Gefühlsachterbahn auf beiden Seiten komplett. Für die 
				Sauerländer war es nach 13 gespielten Partien bereits das 
				sechste Remis und so bleibt man weiterhin auf dem nicht wirklich 
				leistungsgerechten vorletzten Tabellenplatz. Wir blieben noch 
				ein wenig in Münster und genossen die Adventsstimmung in der 
				schönen Altstadt. |  |