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In der ersten Februarwoche schlugen Alex und ich uns mit
offensichtlichen Erkältungssymptomen herum und hatten zuvor
eine eindeutige Risikobegegnung mit einer infizierten Person.
Bisher blieben die Tests jedoch negativ, was uns einerseits
freute und andererseits verwunderte. Mir war jedoch recht klar,
dass ich meinen Hut unter diesen Umständen nicht in den Ring für
die 10.000 bei der Partie zwischen Schalke und Regensburg zu
vergebenden Tickets werfen würde. Unter der Woche wurden
Zuschauer mit dieser Höchstgrenze wieder erlaubt und trugen
zumindest ein wenig Stadiongefühl in die Spielstätten der
Bundesliga. Für uns sollte es trotzdem ein bisschen an die
frische Luft gehen. Wir visierten für den mit Sonnenschein
gespickten Samstag die Regionalliga-Partie zwischen
Wegberg-Beeck und den Schalker Amateuren an. Obwohl das Spiel
erst am frühen Nachmittag und somit nahezu zeitgleich mit dem
der Profis angepfiffen werden sollte, machten wir uns bereits
recht früh auf den Weg. Vor dem Kick hievten wir unsere
geschwächten Körper zuerst auf die Halde Norddeutschland und
später um das Schloss Tüschenbroich. Schlussendlich landeten wir
dann im Beecker Waldstadion, das ich nach 2013 zum zweiten Mal
besuchte.
Der Ground mit einer netten Sitzplatztribüne
und einem gegenüberliegenden Stehplatzbereich mit fünf Stufen
liegt im Südosten Wegbergs direkt am Grenzlandring, der nach dem
zweiten Weltkrieg für einige Jahre als
Hochgeschwindigkeits-Renntrecke diente. An diesem Samstag zogen
hinter dem Tor eher LKWs und Traktoren ihre Kreise. Der FC
Wegberg ist seit zehn Jahren der erfolgreichste Amateurclub im
Fußballverband Mittelrhein und pendelt als dieser konstant
zwischen der Ober- und Regionalliga. In dieser Saison beehrt man
also erneut und zum ersten Mal in zwei aufeinanderfolgenden
Spielzeiten die Regionalliga West. Während sich der S04 nach
zwei 4:1-Siegen in Folge vermutlich aus dem Abstiegskampf
verabschieden konnte, rangieren die Hausherren unter dem Strich.
Die vorangegangene knappe 0:1-Niederlage beim Spitzenteam aus
Münster ließ jedoch sicherlich auch die Schalker Reserve
aufhorchen.
Die Knappen ließen sich davon jedoch wenig
beeindrucken, auch und vor allem, weil die Heimelf an diesem 24.
Spieltag wenig Mumm und Klasse zeigte. Wir verfolgten somit aus
der ersten Reihe hinter der Schalker Trainerbank einen tollen
Auftritt der königsblauen U23. Schalkes im Winter neu formiertes
Offensiv-Quintett um Scienza, Castelle, Calhanoglu, Dadashov und
Amadin rotierte gekonnt durch die Wegberger Reihen. Nach 12
Minuten legte Calhanoglu für Dadashov und das frühe 1:0 aus
Schalker Sicht auf. Zehn Minuten vor der Pause bediente Amadin
Dadashov und dieser vollendete zum Doppelpack. In einer tollen
ersten Hälfte bot der Schalker Nachwuchs flotten Offensivfußball
und führte verdient. FCWB-Keeper Zabel verhinderte bis dato
Schlimmeres für die Gastgeber. Die zweite Halbzeit begann mit
einer Rudelbildung, die eine Rote Karte für Wegbergs Jeff-Dennis
Fehr zur Folge hatte. Wie so oft hatte diese einen Anstieg der
Wegberger Aktivitäten zur Folge und der S04 benötigte einige
Minuten um selbst wieder den Vorwärtsgang einzulegen. Es folgten
nach 75 Minuten der Treffer zum 3:0 durch Amadin und der
postwendende Anschlusstreffer per Handelfmeter. Da ein 3:1 sich
nach zwei 4:1 in Folge nicht schickt, erhöhte der
eingewechselte Krasniqi per Kopf auf 4:1. Das Gesetz der Serie
darf gerne weiter greifen und dem Knappen-Nachwuchs weitere
Siege bescheren.
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