|
Auch im vierten Spiel des noch jungen
Jahres blieb ich mir treu und visierte die sechste Partie in der
Regionalliga West in Folge an. Spricht nichts Organisatorisches
dagegen, ist Schalkes U23 in der durchaus attraktiven Staffel
meine erste Adresse und so war das Berger Feld an diesem
Sonntagnachmittag mein Ziel. Andre schloss sich mir nicht nur
an, sondern warf auch ein alternatives Verkehrsmittel für die
Anreise in den Raum. Somit machte ich am Vormittag spontan mein
Fahrrad fit und saß schlussendlich um 12 Uhr fest im Sattel mit
dem Etappenziel Bottrop. Von dort aus ging es zu zweit weiter
gen Osten und als ich am Parkstadion „parkte“, zeigte mir mein
Körper mit sehr wackligen Beinen, dass er diesen Bewegungsablauf
nicht mehr wirklich auf dem Schirm hatte. Die Bewegung tat gut
und machte auch ein wenig stolz – sofern man noch nicht an den
Rückweg dachte. Nach mehr als 30 Kilometern schmeckte die
vorzügliche Mantaplatte dann noch etwas besser als sonst und ein
frisches Veltins füllte standesgemäß die Tanks wieder auf. Zeit
sich dem passiv sportlichen Programm des Tages zu widmen. Die
Schalker Reserve empfing nach drei 4:1-Siegen in Serie den SV
Rödinghausen.
Die Kicker aus dem Kreis Herford gehören
mittlerweile zum festen Inventar in der Regionalliga, auch da
man als Meister 2020 auf den Aufstieg in die 3. Liga
verzichtete. Unabhängig vom sportlichen Erfolgs ist der noch
sehr junge Klub in der mit Traditionsvereinen gespickten
West-Staffel kein Zuschauermagnet. Trotz des guten Wetters und
höchstwahrscheinlich auch da die Profis zeitgleich in Düsseldorf
spielten, konnte man an diesem sonnigen aber windigen Nachmittag
nur 100 Zuschauer begrüßen. Leider gibt es immer noch zu viele
Fans, die das „Erlebnis“ sky auf der Couch mit Chips und
Flaschenbier dem ehrlichen Stadionbesuch vorziehen. Schade für
den Amateurfußball und gut für die Kassen der AGs, GmbHs und Co.
KGs in den Ligen der korrupten DFL. Nach den letzten Siegen für
die jungen Knappen rangiert man, wie auch die Gäste, im
mittlerweile recht sicheren Mittelfeld der Tabelle, sodass uns
heute ein Duell auf Augenhöhe erwartete. Neben der Tagesform
sollte auch der Rasen des Stadions eine große Rolle spielen.
Entscheidend war, wer mit dem tiefen und teils wüst
durchpflügten Geläuf am besten klarkommen würde.
Tendenziell kam der Acker eher dem SV
Rödinghausen entgegen, der eher mit langen Bällen agierte,
während der S04 mit vielen vermeintlich technisch versierten
Spielern bestückt ist. Die vermuteten Vor- und Nachteile ließen
die Spielanteile jedoch nicht wirklich in eine Richtung
ausschlagen. Stattdessen war der erste Durchgang recht fad und
zerstörte früh die Hoffnungen auf ein erneutes 4:1-Schützenfest.
Beide Teams kamen nur selten vors Tor und Chancen entstanden
vornehmlich nach individuellen Fehlern im gegnerischen
Aufbauspiel. Auch in der zweiten Halbzeit blieb des
fußballerische Feuerwerk aus. Der Gast investierte etwas mehr
und war um einen geordneten Spielaufbau bemüht. Schalke
spekulierte indes auf das Konterspiel und kam auf diesem Weg ab
und zu gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Während die
Profis in Düsseldorf eine Führung verspielten, standen die
Weichen einige Kilometer weiter nordöstlich auf Nullnummer. Die
Partie blieb torlos und natürlich hat auch dieser für die
Zuschauer nicht sonderlich tolle Umstand viele positive Seiten.
Schalke II bleibt weiterhin unbesiegt, steht hinten sicher und
trifft am Freitagabend in Ahlen auf einen weiteren Gegner auf
Augenhöhe.
|
|