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logo_rwo   RW OBERHAUSEN 1
     
logo_rwessen   RW ESSEN 1
Halbzeitstand 1:0
 
Di., 05.04.2022 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Fassnacht (40.)  
  1:1 Engelmann (54.)
   
   
   
   
   
   
Stadion Niederrhein, Oberhausen
9.128 Zuschauer
Regionalliga West (DE IV)
29. Spieltag 21/22
 
 
Ticket: 17 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
Verpflegung: 6,50 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

Zweieinhalb Tage nach unserer Rückkehr aus den USA stand für mich wieder der König Fußball auf der Speisekarte. Statt NHL, NBA und MLB zählte nun das Derby zwischen RWO und RWE in der Regionalliga West. Neben der grundsätzlichen Rivalität der beiden Clubs warf die Begegnung auch sportlich ihre Schatten voraus. Während die Gastgeber nur noch theoretische Chancen auf den Spitzenplatz, der zugleich den Aufstieg in die 3. Liga bedeutet, haben, liefern sich die Essener mit Preußen Münster ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Platz an der Sonne. Diese Ausgangslage reichte Andre und mir um uns von Bottrop bzw. Duisburg auf den Weg ins nahegelegene Stadion Niederrhein zu machen. Ursprünglich hatte ich Lust auf eine kleine Radtour, zog aufgrund der Witterung jedoch das Auto vor. Zwischen Kanal und Emscher waren bereits einige Anhänger beider Seiten unterwegs und ließen auf eine volle Hütte hoffen. Am Morgen des Spieltags waren bereits über 6.000 Tickets verkauft und so schielten die Verantwortlichen auf schlussendlich gut 7.000 Anhänger.

Bevor ich mich ans Zählen machte, orderte ich wie üblich eine Mantaplatte, in der stillen Hoffnung, man habe sich wieder der alten Rezeptur und somit der alten Qualität angenähert. Leider servierte der neue Caterer abermals einen mickrigen Brühpimmel in einer wässerigen Soße. Ohne Genuss wanderte das Mahl in meinen Magen und ich auf die altehrwürdige Gegengerade. Hier wartete ich, glücklicherweise vor dem langsam einsetzenden Regen geschützt, auf Andre und platzierte mich mit einem guten Blick auf beide Kurven. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Pöbeleien über den Platz schallten und beide Teams den Rasen enterten. Im Zuge des anhaltenden Kriegs in der Ukraine spielten die beiden Rot-Weißen in blauen bzw. gelben Trikots und appellierten für Frieden. Immerhin und das vorweg, blieben sowohl die Akteure auf dem Rasen als auch die Fans auf den Rängen vergleichsweise harmonisch. Unnötig ruppige Fouls, Rudelbildungen und das Abbrennen von Pyrotechnik blieben – anders als von einem Spiel mit dieser Brisanz gewohnt – aus. Vielleicht genossen es die Zuschauer auch einfach nur, wieder ohne jegliche Auflagen ein Fußballspiel besuchen zu können. Dabei stellten die Gäste beeindruckende 60 % der schlussendlich über 9.000 Zuschauer.

Support hin oder her, zu dieser starken Kulisse gehört auch ein gutes Fußballspiel. Und was soll ich sagen, ein solches bekamen wir an diesem Abend auf jeden Fall. Beide Teams starteten mit offenem Visier und insbesondere der Spitzenreiter aus Essen tauchte des Öfteren gefährlich vor dem Kasten der Hausherren auf. RWO hielt jedoch gut mit und so hebelte man die linke Abwehrseite mit einem einfachen Doppelpass aus und brachte Pierre Fassnacht in eine gute Schussposition. Sein gezielter Abschluss besorgte das 1:0 und brachte Oberhausen etwas schmeichelhaft in Front (39.). Die Essener haben jedoch zu viel Qualität in ihren Reihen um nicht zu antworten. So nahm Engelmann eine Flanke mit viel Risiko direkt und feuerte den Ball zum Ausgleich in den Winkel (54.). Es folgte ein munterer Schlagabtausch mit wechselnden Drangphasen. Hierbei gelang es den Oberhausenern schlussendlich dem Gegner Paroli zu bieten und den Punktgewinn über die Zeit zu retten. Essen bleibt punkt- und nahezu torgleich auf Platz zwei hinter Preußen Münster und muss sich in den wenigen noch verbleibenden Partien strecken um sich den Traum vom Aufstieg zu erfüllen.