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In den letzten Monaten hat man sich
durchaus an die Annehmlichkeiten der eingeschränkten
Stadionkapazität gewöhnt. Die An- und Abreise verläuft flüssig,
„Flüssiges“ gibt’s in der Arena ohne lange Wartezeiten und die
Sicht von der Tribüne ist auch nicht so verkehrt. An diesem
Samstag sollte alles wieder anders sein und seit langer Zeit
stand für mich mal wieder ein „normales“ Heimspiel auf Schalke
vor der Tür. Okay, der heutige Gegner hieß Heidenheim und nicht
mehr Mainz, Augsburg oder Wolfsburg – aber ob das so viel besser
ist? Neben Alex und mir fanden sich auch Henry, Bonny, Mario und
Marvin auf dem Parkplatz ein und mit einem Auge auf den
närrischen April-Himmel gerichtet klönten wir bei Speis und
Trank ehe es in die Arena ging. Dort gesellten wir uns zu Steven
und knapp 60.000 anderen Fans in die prall gefüllte Arena.
Voller Vorfreude wartete man auf diesen besonderen Spieltag im
Saison-Endspurt, bei dem sechs der „ersten Sieben“ in direkten
Duellen aufeinander treffen sollten. Die UGE bereitete für
dieses Fest eine Choreo vor und hüllte die Kurve zur Hälfte
unter eine Blockfahne („NORDKURVE“) bzw. in ein blau-weißes
Fahnenmeer. Ein schönes Bild, wie wir im Nachhinein auf Fotos
sehen konnten.
Nicht nur für die Knappen war es aufgrund
des Wegfallens aller Beschränkungen ein besonderes Spiel, denn
die Gäste aus dem Südwesten der Republik dürften wohl noch nie
vor so einer Kulisse gespielt haben. Entsprechend voll war auch
der Gästeblock des 1. FC Heidenheim, der vor Spielbeginn noch
eher theoretische Aufstiegshoffnungen mit nach Gelsenkirchen
brachte. Daran mochte aber kein Königsblauer denken und so
peitschte man die Mannschaft von Beginn an nach vorne. Es war
schön zu sehen, wie sich die Anhänger endlich wieder hemmungslos
betrinken oder das Team anfeuern konnten. Was alle von Beginn an
verband, war ein positiver und fröhlicher Gesichtsausdruck. Und
das auf Schalke. Die Partie startete dann eher holprig. So war
es nicht Schalkes gefürchtete Offensive die im Fokus stand,
sondern Keeper Fraisl. Der Österreicher musste mehrmals
eingreifen und wurde zwischendurch nach einem unglücklichen
Tritt ins Gras sogar behandelt. Für ihn ging es weiter und auch
der S04 nahm nun so langsam am Spiel teil. Unter Mithilfe der
Gäste wurde man dann nach 35 gespielten Minuten erstmals
gefährlich und konnte per Kopfballheber etwas schmeichelhaft in
Führung gehen (Drexler, 35.). Doll war das bis dahin jedoch
nicht und so sehnten wir den Halbzeitpfiff herbei.
Neben dem mauen Spiel hatte auch unser
„Nachbar“ seinen Anteil an unserer Freude über die
Unterbrechung. Der junge Padawan schaffte es Stevie und mich im
Bierrausch wirklich durchweg vollzutexten und uns in seine
Spielanalyse einzubinden. Die Pause gab uns die Möglichkeit, uns
neu zu positionieren und wiederum dem Spiel unsere volle
Aufmerksamkeit zu widmen. Dieses wurde etwas besser und hatte
mit Itakuras Solo samt kaltschnäuzigem Abschluss ins lange Eck
schon früh sein erstes Highlight zu bieten (52.).
Zwischenzeitlich drückten die Gäste aufs Schalker Tor und
bejubelten gar den Anschlusstreffer, der nach einer langwierigen
Videoanalyse zurückgezogen wurde (Scheiß DFB!). Schalke ließ
nichts mehr anbrennen und erhöhte in Person von Terodde mit dem
Schlusspfiff gar auf 3:0. Dank der Patzer der Konkurrenz durften
wir die Mannschaft als neuen Spitzenreiter feiern und ließen uns
dafür ordentlich Zeit. In den kommenden fünf Spielen warten noch
vier direkte Duelle, die zwischen Königsblau und dem Aufstieg
stehen.
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