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Das Osterwochenende stand vor der Tür und
bot mit vier freien Tagen viel Platz für das ein oder andere
Spiel. Den Anfang machte der Gründonnerstag, der erst mit meinem
Feierabend und einer anschließenden Tour in den Großraum Aachen
starten sollte. Hier bot sich die rare Möglichkeit, beide
Mittelrheinliga-Grounds auf dem Stolberger Stadtgebiet in einem
Abwasch abzuhaken. Auf die gut einstündige Tour von Düsseldorf
in die Kupferstadt Stolberg packte ich mir indes ein paar
Zwischenstopps. Der erste Halt war der Tagebau Garzweiler,
dessen immense Größe man vom Aussichtspunkt Jackerath gut
überblicken kann. Nach einem weiteren kurzen Stopp bei Burger
King setzte ich meinen Sightseeing-Auftrag in Stolberg selbst
um. Hier stolperte ich zuvor bei Google Maps über den Brander
Wald. Das Naturschutzgebiet ist zugleich ein aktiver
Truppenübungsplatz und lockt entsprechend thematisch mit
ausrangierten Panzern, die hier und da am Wegesrand stehen. Nach
einem einstündigen Spaziergang und vier erblickten Panzern,
setzte ich meine Tour schlussendlich zum ersten Ground des Tages
fort.
Südlich der Kernstadt kickt der
Stadtteilclub Spielverein 1910 Breinig Breinigerberg auf dem
Sportplatz Schützheide um Oberliga-Punkte. Den sperrigen Namen
gönnte man sich nach einer Fusion im letzten Sommer. Der SV
Breinig spielt seit 2017 in der fünftklassigen Mittelrheinliga
und löste damals mehr oder weniger den zeitglich abgestiegen
Lokalrivalen FC Inde Hahn ab. Nach einigen Saisons mit und ohne
Corona droht nun auch dem SV Breinig dieses Schicksal. So stand
man vor dem heutigen Duell mit dem FC Hürth mit 14 Punkten auf
dem vorletzten Tabellenplatz. Aufgrund der derzeit eingeplanten
sechs Absteiger ist das rettende Ufer entsprechend weit entfernt
und in realistischer Betrachtung nicht mehr erreichbar. So
sollte das Duell am Abend vor dem Karfreitag kein
Zuschauermagnet werden und zog entsprechend lediglich knapp 100
Schaulustige an. Darunter war mit mir ein einsamer
Halbzeit-Hopper, der planmäßig nach dem ersten Durchgang zum 30
Minuten später angepfiffenen Spiel des benachbarten VfL Vichttal
wechseln sollte. Hier galt es nun jedoch erstmal Eindrücke rund
um das erste Duell des Abends zu sammeln.
Der SV Breinig verfügt über eine
Sportanlage mit zwei Großfeldern, in deren Mitte ein
mehrstöckiges Vereinsheim prangt. Der vermeintliche Hauptplatz
mit Naturrasen verfügt sogar über eine kleine überdachte
„Tribüne“. Natürlich bespielt man trotzdem lieber den
Kunstrasen, der mit wenig Erwähnenswertem daherkommt. Immerhin
tauchte die Abendsonne den Ground zum Spielbeginn in ein schönes
Licht und sorgte somit für etwas Atmosphäre. Dies versuchten
indes auch ein paar Junioren des SVB, die gelegentlich mit ein
paar selbst gemalten Fahnen wedelten und ab und zu ihre
Kommentare zum Geschehen auf dem Rasen platzierten. Dort wurde
der Gast früh seiner vermeintlichen Favoritenrolle gerecht und
erzielte durch den clever hinter die Abwehrreihe startenden
Kestha nach 13 Minuten die Führung. Die nicht selten arrogant
wirkenden Gäste mussten jedoch noch vor der Pause den Ausgleich
hinnehmen. Im Anschluss an einen Eckball, der in einem
sehenswerten Fallrückzieher mündete, konnte Statovci diesen
verwerten (27.). Bis zur Pause geschah nicht mehr viel und so
machte ich mich auf dem Weg zum zweiten Spiel des Abends. Im
Nachhinein war es natürlich schade, dass ich Emaras Hattrick in
Durchgang zwei verpasste, der ein überraschendes 4:1 für Breinig
auf die imaginäre Anzeigetafel zauberte.
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