| Im Anschluss an die erste Halbzeit der 
				Partie zwischen Breinig und Hürth machte ich mich auf den 
				zehnminütigen Weg gen Norden zum VfL Vichttal. Hier wurde die 
				Partie gegen das Oberliga-Schwergewicht SV Bergisch Gladbach 09 
				dreißig Minuten später angepfiffen, sodass ich pünktlich zu den 
				ersten beiden Treffern der Partie im Sportpark Dörenberg 
				eintraf. Kaum war ich angekommen eröffneten die Gäste mit ihrem 
				Tor zum 0:1 (35.) standesgemäß die Partie, ehe die Hausherren 
				zwei Minuten später überraschend ausgleichen konnten und bis zur 
				Halbzeit zwei weitere Großchancen ungenutzt ließen. Während sich 
				viele Zuschauer in der Pause in der vereinseigenen Almhütte der 
				Europa League-Partie der SGE in Barcelona widmeten, begutachtete 
				ich mit einer Mantaplatte bewaffnet das Gelände. Auch der VfL 08 
				Vichttal Mausbach Vicht Zweifall 2018 (Fusionen alez!) nennt 
				zwei (Kunstrasen-)Plätze sein Eigen und wartet zudem mit der 
				schon erwähnten Hütte und einer Sporthalle auf. Wie schon der SV 
				Breinig spielt auch Vichttal auf dem vermeintlichen Nebenplatz. 
				Immerhin hat dieser ein modernes LED-Flutlicht, welches den 
				Torjubel mit vorprogrammierten Blinkmustern untermalen kann. 
				Verrückte neue Fußballwelt… Mit dem Aufstieg im Sommer 2017 teilt sich 
				der VfL Vichttal eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Nachbar aus 
				Breinig. Allerdings steht der VfL derzeit etwas besser da und 
				umspielt die Plätze rund um die Linie zwischen Klassenerhalt und 
				Abstieg. Mit dem SV Bergisch Gladbach hatte man heute einen 
				Gegner zu Gast, gegen den ein Punktgewinn jedoch nicht ernsthaft 
				eingeplant werden durfte. So entwickelte sich vor einer 
				stattlichen Kulisse im zweiten Durchgang ein recht einseitiges 
				Spiel, das jedoch von beiden Seiten engagiert und fair umkämpft 
				wurde. Nach der überraschenden Druckphase am Ende der ersten 
				Hälfte stemmten sich die Hausherren lange und erfolgreich gegen 
				die konzentriert und zielstrebig angreifenden Gäste. Ich stand 
				zwischen den beiden Auswechselbänken und erfreute mich vor allem 
				an dem Mit- und Gegeneinander der beiden Trainer. Auf beiden 
				Seiten schenkte man sich auch verbal wenig und blieb dabei 
				trotzdem fair bis freundschaftlich. Fehler des 
				Schiedsrichtergespanns wurden leidenschaftlich moniert und 
				schlussendlich mit einem Handschlag unter den Betroffenen aus 
				der Welt geschafft. Dieser Umstand war ebenso erfrischend wie 
				das Spiel an sich. Wie schon beschrieben, kämpften beide Teams 
				um jeden Meter. Für Bergisch Gladbach bedeutete dieser Umstand, 
				dass man lange Zeit erfolglos die gegnerische Hälfte beackerte. 
				Die Gastgeber wussten die Angriffsbemühungen vielfach zu 
				unterbinden ohne jedoch selbst gefährlich zu werden. So hatte 
				zumindest der Torwart der Gäste eine sehr ruhige zweite 
				Halbzeit. Die Entscheidung zu Gunsten der Nullneuner besorgte 
				Patrick Friesdorf mit seinen Treffern zwei und drei an diesem 
				Abend (70./85.). Insbesondere sein direkter Freistoß zum 1:3 war 
				nicht nur sehenswert, sondern sorgte sogleich für die 
				Entscheidung. Für mich endete mein Stolberg-Doppler nach dem 
				Schlusspfiff und ich konnte immerhin mehr als 100 Spielminuten 
				und sechs der neun in beiden Partien gefallenen Tore sehen. Mein 
				Tacho in der Mittelrheinliga steht nun auf 16 von 18 mit den 
				noch fehlenden Grounds von Blau-Weiß Friesdorf und dem 
				Siegburger SV. |