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SV Victoria Seelow - Vereinsprofil | Transfermarkt   VICTORIA SEELOW 1
     
  SC STAAKEN 4
Halbzeitstand 0:0
 
So., 08.05.2022 - 14:00 Uhr
Tore:
  0:1 Gakpeto (54.)
1:1 Kilisch (59.)  
  1:2 Gigold (68.)
  1:3 Neumann (75.)
  1:4 Otto (83.)
   
   
   
Oderbruchstadion, Seelow
146 Zuschauer
NOFV-Oberliga Nord (DE V)
27. Spieltag 21/22
 
Ticket: kostenlos (Kasse unbesetzt) - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 2,50 Euro - Bier 0,4l (Lübzer)
 
 
 
 
 
 

Zurück aus dem Baltikum verbrachte ich einige Tage bei Mariano in der Heimat. Bevor es nach zwei Wochen Urlaub in Österreich, der Slowakei, Lettland, Litauen und Brandenburg zurück in den Pott ging, stand jedoch ein weiteres Spiel inklusive neuem Ground auf dem Plan. Ziel für unseren Sonntagsausflug war Seelow und erreichen wollten wir die Stadt nahe der polnischen Grenze mit dem Rad. Trotz seiner nur 5.000 Einwohner ist Seelow vor allem geschichtsinteressierten Bürgern ein Begriff. 1945, in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs, war die Kleinstadt der Gefechtsort der letzten großen Schlacht zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee vor deren Einmarsch in Berlin. Die fußballerische Bedeutung Seelows ist indes deutlich geringer und basiert auf dem aktuellen Erfolg des SV Victoria, der in den letzten Jahrzehnten doch recht regelmäßig in der Oberliga kickt und kickte. Damit ist jedoch in naher Zukunft vorerst Schluss, da Seelow als Vorletzter der NOFV-Oberliga Nord den drohenden Abstieg kaum noch verhindern kann. Mit dem starken Gast vom SC Staaken aus dem Westen Berlins hatte man zudem einen scheinbar übermächtigen Gegner vor der Brust.

Apropos vor der Brust. Unsere kleine sportliche Reisegruppe, bestehend aus Alex, Matze, Mariano und mir hatte immerhin gute 50 km auf dem Rad vor uns, ehe das Spiel und die damit verbundene Belohnung auf uns wartete. Natürlich machten wir uns bereits die Fahrt so angenehm wie möglich und planten den ein oder anderen mit Hopfen und Malz unterlegten Boxenstopp mit ein. Diese waren auch bitter nötig, da das gewohnt vorbildliche ostdeutsche Radwegenetz zumindest in der von uns befahrenen Region eher mäßig ausgebaut war. Gute 10 Kilometer vor dem Ziel gönnten wir uns eine längere Auszeit mit Schnitzel und Fassbier, die so lang ausfiel, dass wir das Oderbruchstadion etwas später als geplant erreichten. Glücklicherweise war noch nichts passiert, als wir unsere Räder am bereits geschlossenen Kassenhäuschen vorbei manövrierten und folgerichtig zuallererst den Bierstand ansteuerten. Der Blick ins vergleichsweise weite Rund belohnte ebenso wie das kühle Bier für die Mühen. Gegenüber der ausladenden und unüberdachten Haupttribüne mit ihren roten Sitzen ragen drei wunderschöne Ost-Plattenbauten in die Höhe und bilden einen gelungenen Rahmen für das Spielfeld. Mehr Schaulustige als erwartet nutzen die Möglichkeit und verfolgten das Spiel von ihren Balkonen. Im zweiten Durchgang bekamen sie dann auch einiges geboten.

Den Anfang machte standesgemäß der Gast aus Berlin. Mit etwas Glück kratzte man den Ball von der Grundlinie und beförderte ihn in den Fünfmeterraum, wo Gakpeto in der 55. Spielminute zur Stelle war. Die Freude bei den handgezählten 24 blau-weißen Fans währte nur kurz, da die Hausherren bereits nach fünf Minuten ausgleichen konnten. Kilisch nahm einen clever gechippten Ball Volley und nagelte diesen kompromisslos in die Maschen. Während wir interessiert den durchaus witzigen Gesprächen und Kommentaren der Seelower Anhänger lauschten, entwickelte sich die Partie jedoch zu deren Ungunsten. Mit einem sehenswerten direkt verwandelten und flatternden Freistoß gingen die Gäste nach 69 Minuten erneut in Führung. Von den Kellerkindern des SV Victoria kam nun nicht mehr viel, sodass Staaken sich munter zum 4:1-Sieg kombinierte (76. + 84.). So schön Hinfahrt und Spiel sich auch gestalteten, so froh waren wir über die Möglichkeit mit dem Rad zurück in Richtung Berliner Stadtgrenze zu gurken.