|  | Es ist Mitte Mai und somit auch die Phase 
				der Entscheidungen in den höherklassigen Fußball-Ligen 
				Deutschlands. Sicherlich kann man die viertklassige Regionalliga 
				und hier insbesondere die mit Traditionsvereinen gespickte 
				West-Staffel ohne Scheu dazuzählen. Im Schatten des 
				Meisterschafts- und Aufstiegskampfes zwischen Essen und Münster 
				hat Schalkes U23 am vergangenen Wochenende mit einem Sieg in 
				Krefeld die Klasse gesichert und rundete das erfolgreiche 
				königsblaue Wochenende mit dem Aufstieg der Profis und der 
				Deutschen Meisterschaft der U17 ab. Schalkes Zwote sollte die 
				Spielzeit mit einem Heimspiel gegen Wiedenbrück bereits am 
				Freitag beenden und ermöglichte es mir somit trotz des 
				anstehenden Wochenendes in Nürnberg meinem zehnten Saisonspiel 
				mit den Amas beizuwohnen. Die Terminierung außerhalb der 
				üblichen am Samstag zeitgleich stattfindenden Partien war 
				sicherlich auch durch die sportliche Bedeutungslosigkeit des 
				Spiels möglich geworden. Neben Alex und mir fanden sich etwas 
				weniger als 200 Zuschauer im altehrwürdigen Parkstadion ein, 
				darunter ca. 30 Anhänger die zur Elf aus Ostwestfalen hielten. Ein triftiger Grund für unseren Spielbesuch 
				am Freitagabend war natürlich die Aussicht auf die grandiose 
				Mantaplatte vor Ort. Nach dem Verzehr dieser war alles was noch 
				kommen sollte quasi „on top“. Dazu gehörte auch der aktive 
				Support einer zehnköpfigen Gruppe Schalker Fans, für die man 
				sich recht schnell schämen konnte. Natürlich erzeugt das 
				Fernbleiben der Ultras trotz der Rückkehr der Amas nach 
				Gelsenkirchen ein Support-Vakuum. Ob dieses jedoch von einer 
				Gruppe Halbstarker gefüllt werden muss, die locker flockig 
				„Schalke International“ besingt und sich wie ein Hühnerhaufen 
				benimmt, ist natürlich fragwürdig. Nahm man es mit Humor, war 
				man immerhin unterhalten. Die Erwartungen an die kommende 
				sportliche Darbietung schwankte zwischen müdem Sommerkick und 
				befreit aufspielendem Fußballfest. Bevor es auf dem Rasen zur 
				Sache ging verabschiedete die Knappenschmiede jedoch ganze elf 
				Akteure, die den Verein im Sommer verlassen werden. Darunter 
				befanden sich mit Berisha und Scienza zwei Leistungsträger, die 
				den blau-weißen Beobachtern in der vergangenen Spielzeit viel 
				Freude gemacht haben und folgerichtig mit Drittliga-Clubs in 
				Verbindung gebracht werden. Die Partie begann in der Gelsenkirchener 
				Abendsonne sehr vielversprechend. Schalkes Aramburu lupfte die 
				Hausherren gekonnt in Führung (11.), ehe Wiedenbrück wenig 
				später nach einem Eckball ausgleichen konnte (17.). In den 
				folgenden Minuten bis zur Pause passierte dann so wenig, dass 
				sich SCW-Stürmer Harouz scheinbar langweilte und sich noch im 
				ersten Durchgang die Ampelkarte einfing (45.). In die zweite 
				Halbzeit startete der S04 also in Überzahl und präsentierte sich 
				fortan angriffs- und spiellustig. Während der Tabellenachte 
				entsprechend wenig Eigeninitiative zeigte, erzielten die Schalker 
				Amateure vier teils wunderschöne Tore. So beförderte Szienca in 
				der 75. Spielminute eine Kopfballverlängerung am langen Pfosten 
				überlegt und präzise per Volley-Schuss ins lange Eck. Da habe 
				ich im Profibereich schon einige Abschlüsse gesehen, die in so 
				einer Situation aus dem Stadion geballert wurden. Auch Berisha 
				verabschiedete sich mit einem sehenswerten Treffer aus spitzem 
				Winkel (77.). Der unerwartete 5:1-Sieg beendete eine spannende 
				Saison der U23, die sich im Frühjahr in Sicherheit wiegen 
				konnte, zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr geriet und am Ende 
				gar vom hervorragenden Platz neun grüßt. |  |