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Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 21.05.2022 - 14:00 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Sportpark Martinroda, Martinroda
103 Zuschauer
NOFV-Oberliga Nord (DE V)
29. Spieltag 21/22
 
 
 
Ticket: 6 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
 
 
 
 
 
 

Der nach drei Jahren Pause nun wieder traditionell Mitte Mai stattfindende Rennsteiglauf war ein weiteres Zeichen der Normalität in Zeiten der voranschreitenden Lockerungen in der Pandemie. Entsprechend groß war die Freude über das Wiedersehen in Schmiedefeld, die nur von der Aussicht auf den anspruchsvollen Halbmarathon am Samstagmorgen getrübt wurde. Für mich ging es aufgrund einer Erkältung und einer noch nicht ganz auskurierten Fußverletzung in erster Linie ums Ankommen. Das klappte irgendwie, wenn auch die Anstrengungen deutlich größer waren als von dieser Distanz gewohnt. Umso besser schmeckten das Zielbier und Connys Buffet in der Berghütte. Während die restliche Truppe sich erholte, begann ich mich ein wenig zu langweilen, hatte jedoch bereits einen Plan für den Nachmittag in der Hinterhand. Eine halbe Autostunde entfernt sollte um zwei Uhr die Oberligapartie zwischen Martinroda und dem einstigen Regionalligisten Wacker Nordhausen angepfiffen werden. Als aus den Kojen noch immer kein Lebenszeichen zu vernehmen war, setzte ich mich ins Auto und musste nun nur noch aus Schmiedefeld herauskommen. Der Zielort für die über 10.000 Läuferinnen und Läufer war natürlich verkehrstechnisch weitestgehend abgeriegelt und so musste ich an der einzigen Ausfahrtsstraße einige Minuten warten ehe es weiter ging.

Ich kam pünktlich in Martinroda an und erfreute mich an der erstaunlich guten Parkplatzsituation und dem schmucken Sportpark. Das Spielfeld, auf dem es im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich keinen Oberliga-Fußball mehr geben wird, liegt in einem kleinen Tal. Die Zuschauer versammeln sich dementsprechend in erhöhter Position auf mehreren Ebenen eines kleinen Hangs. Für Grounds dieser Größenordnung gibt es wenige Varianten, die schöner sind als eben jene „Naturtribünen“. Die Gästefans, die sicherlich ein Drittel der gut 100 Zuschauer ausmachten, bekamen einen kleinen Bereich hinter einem der Tore sowieso zwei Mannschaftswagen der Polizei zugewiesen. Der Support der Wacker-Ultras war sehr ordentlich und zehrt noch von den vielen Jahren als Regionalligist. Derzeit findet sich Nordhausen jedoch im Abstiegskampf der NOFV-Oberliga Süd wieder und benötigt die Punkte aus Martinroda somit nötiger als die Hausherren, die aussichtslos am Ende der Tabelle rangieren. Das heimische Publikum bestand aus Rentnern, Familien und Freunden der Spieler und fiel bis auf einige überzogenen Pöbeleien gegenüber dem Schiedsrichtergespann und den gegnerischen Spielern nicht weiter auf.

Im Nachgang der Partie schrieb die Thüringer Allgemeine von einem Spiel mit „viel Krampf, vielen Fouls und wenig zwingenden Torchancen.“ Trotz des am Ende torlosen Ausgangs, fand ich das Gesehene gar nicht so schlimm, wie es der örtliche Reporter darstellt. Die Begegnung lebte natürlich insbesondere vom „Gewinnen müssen“ auf Seiten der Gäste. Dieser Druck führt entweder zu einem Offensivfeuerwerk oder zu krampfhaften und erfolglosen Angriffsversuchen. Die Wahrheit lag heute dazwischen und so fehlte Wacker vielfach einfach das nötige Glück. Erstaunlich fand ich indes den Einsatz der Heimelf, die insbesondere in einer Druckphase Mitte der ersten Hälfte durchaus in Führung hätte gehen können. Während Martinroda den erkämpften Punkt gerne mitnimmt, verhalfen den Gästen selbst die motivierenden Worte ihrer Fans zum Start des zweiten Durchgangs nicht zum Sieg. „Ihr müsst gewinnen, dann saufen wir heute Abend ihr geilen Schweine“ tat einer der mitgereisten Anhänger in Richtung der Mannschaft kund. Willkommen in Thüringen.