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Vereinswappen   SV NEUHOF 3
     
  TUS DIETKIRCHEN 0
Halbzeitstand 1:0
 
So., 22.05.2022 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Fytopoulos (28.)  
2:0 Sabate (53.)  
3:0 Perez (90.)  
   
   
   
   
   
Glückauf-Stadion, Neuhof bei Fulda
200 Zuschauer
Hessenliga Aufstiegsrunde (DE V)
9. Spieltag 21/22
 
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 2,50 Euro - Bratwurst / 2,50 Euro - Radler 0,3l (Hochstift)
 
 
 
 
 
  Am Tag nach dem Halbmarathon durch den Thüringer Wald waren die Beine noch ein biss-chen schwerer als am Tag zuvor. Nachdem man den Lauf am Abend in der Festhalle begoss und fleißig auf den Bierbänken tanzte, schmerzte an diesem Sonntag jeder Schritt. Zugleich stand nach dem Frühstück die Abreise an, die ich wiederum mit einem Spielbesuch verknüp-fen wollte. Rund um den Rennsteig rollte nirgends höherklassig der Ball, sodass ich über die Landesgrenze nach Hessen blicken musste. Hier gab es, mit einem vertretbaren Umweg, im Fuldaer Umland eine Terminierung in der Oberliga. Durch die schöne und hügelige Rhön ging es somit für mich zuerst in die neuntgrößte Stadt Hessens, die nur 15 Kilometer vom Spielort Neuhof entfernt liegt. Ich nahm mir knappe zwei Stunden Zeit und humpelte durch die schicke osthessische Barockstadt. Als ich glaubte genug gesehen zu haben, ging es weiter und wenig später parkte ich im Schatten des Monte Kali, der Landmarke oder besser, dem Wahrzeichen der Gemeinde Neuhof. Die Bergbaugemeinde, die jährlich vier Millionen Tonnen magnesium- und schwefelhaltige Kalisalze fördert, identifiziert sich mit und über ihre Deponie, die eine der größten Europas ist. Folgerichtig spielt der Oberligist SV Neuhof im wohlklingenden Glückauf-Stadion.

Die Sportanlage ist recht weitläufig mitten im Ort gelegen und mit fünf Stufen auf einer der Geraden ausgestattet. Vom Vereinsheim aus hat man einen tollen Blick auf den Kali-Berg und sein markantes Gipfelkreuz. So nett sich das Stadion auch präsentierte, so wenig war hier an diesem Sonntagnachmittag bei bestem Wetter los. Wo der Verein seine offiziell angegeben 200 Zuschauer versteckt hatte, ist mir bis heute ein Rätsel. Mein geschultes Auge sah ca. 70 Schaulustige, die sich die recht bedeutungslose Partie zwischen dem Vorletzten und dem Letzten der Hessenliga-Aufstiegsrunde ansehen wollten. Immerhin gaben sich die Hausherren und der Gast vom TUS Dietkirchen aus Limburg deutlich mehr Mühe, als es die Tabellensituation erahnen ließ. Obwohl beide Vereine in der Tabelle nur wenige Punkte trennen, konnte man hier fast schon einen Klassenunterschied ausmachen. Dieser fiel auch dem neben mir sitzenden Betreuer der Gäste und dem dazugehörigen Busfahrer auf, die sich kurzerhand ihre Shirts auszogen und sich ein Sonnenbad gönnten. Immerhin war die Aussicht auf eine knackige Bräune erfolgsversprechender als der Auftritt ihres Teams, das den flinken und engagierten Kickern aus Neuhof in allen Belangen unterlegen war. Bei der Heimelf han-delte es sich zu meiner Verwunderung um ausschließlich ausländische Spieler, die nur einen Akteur mit deutschem Pass aufboten. Warum nicht, ein zweites Energie Cottbus hatte ich hier jedoch nicht erwartet.

Die Verständigung untereinander funktionierte scheinbar multilingual und der SV Neuhof dominierte die Begegnung über die gesamte Spieldauer. Fytopoulos markierte in der 28. Minute im Dietkirchener Abwehr-Chaos überlegt das 1:0, das zugleich der leistungsgerechte Pausenstand war. Spätestens in der zweiten Hälfte hätte man jedoch deutlich mehr als die zwei weiteren Treffer erzielen können oder gar müssen. So kullerte der ein oder andere Ball am Tor vorbei, landete am Pfosten oder wurde vom gut aufgelegten Gäste-Schnapper pa-riert. Zumindest blieb die Partie zu jeder Zeit unterhaltsam und nach 90 Minuten kehrte ich dem Glückauf-Stadion und dem Monte Kali das Heck zu und entschwand über die A66 in Richtung Ruhrgebiet.