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Nach zwei Jahren Stillstand – auch und
insbesondere für exzessive Stadiongänger – erlebt man so manche
neue „Erste Male“. So gab es nicht nur eine Rückkehr ins Stadion
während der Pandemie und diverse Comebacks der Vollauslastung
mit oder ohne Impfung bzw. Maske. Ende Mai stand indes mein
Wiedersehen mit dem niederländischen Fußball auf dem Plan. Die
Pandemie torpedierte die Komplettierung der ersten drei Ligen
unseres Nachbarlands kurz vor der Vollendung und ließ mich mit
zwei Lücken in Noordwijk und Haarlem zurück. Glücklicherweise
meinte es der Termingott gut mit mir und packte im
Saisonendspurt ein Heimspiel des VV Noordwijk auf Christi
Himmelfahrt. Statt mit dem Bollerwagen durch die Heide ging es
in aller Früh mit dem Auto in Richtung Nordseeküste. Alex gefiel
an der Planung vor allem der eingeplante Aufenthalt am Strand,
der sich zwar als recht windig, aber sehr schön herausstellte.
Unter einem Sonne-Wolken-Mix lagen wir im Sand und beobachteten
das Treiben um uns herum ehe wir uns zuerst am Strand entlang
und später durch die Ortschaft zurück einen Überblick des
beliebten Ferienziels verschaffen. Nach einer frittierten
Stärkung liefen wir zum Parkplatz und räumten diesen für einen
glücklichen Suchenden.
Für uns ging es entgegen des Stroms hinter
den Deich zum Sportpark Duinwetering, in dem der VV Noordwijk
seine Heimspiele in der Tweede Divisie austrägt. Angekommen auf
dem Parkplatz des Grounds wurden wir ungewöhnlich auffällig
beäugt. Die Gruppe, die ausnahmslos mit Mollen ausgestattet war,
stellte sich als Junggesellenabschied aus dem Kreis Soest mit
Affinität zum S04 heraus. Mein Kennzeichen verriet mich indes
als Gleichgesinnter und so kam man schnell ins Gespräch und
hatte ebenfalls ein Veltins am Hals. Da die Jungs bereits einige
Ausfälle zu verkraften hatten, versorgten sie uns kurzer Hand
mit ihren überschüssigen E-Tickets und freuten sich über etwas
Geld für ihre Bierkasse. Während die Männerrunde sich mit ihrer
Ankunft direkt an den Zapfhahn des Klubheimes begab, schoss ich
zuerst ein paar Fotos vom Ground und positionierte mich dann mit
Alex auf Höhe der Mittellinie an der Bande. Zur Spielstätte
selbst gibt es wenig zu sagen. Eine Längsseite des
Kunstrasenplatzes weist wenige Stehstufen und große Werbewände
auf, während sich an die höher gelegene Haupttribüne das
ausladende Vereinsheim samt einer umfänglichen Fotogalerie in
den Fluren anschließt.
Kurz nach unserer Ankunft startete bereits
die Partie zwischen der Heimelf und der TEC VV aus Tiel in der
Provinz Gelderland. Die beiden Truppen aus dem Mittelfeld der
dritthöchsten holländischen Spielklasse kombinierten gewohnt
sicher, hatten aber immer wieder mit dem Wind zu kämpfen.
Insbesondere die Abschläge blieben teils in der Luft stehen und
fielen nach 30 Metern einfach zu Boden. Für Tiels Ebobo und
dessen 0:1 nach sieben Minuten stellten die Böen indes kein
Problem dar, da sein Abschluss recht flach und überlegt den Weg
ins Tor fand. Der Spielverlauf und die Kräfteverhältnisse waren
für mich dann doch überraschend. Die favorisierte VV Noordwijk
probierte viel um das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden,
blieb dabei aber denkbar ungefährlich. Hatte der Gast den Ball
am Fuß wirkte das ganze viel leichter und geschmeidiger, sodass
am Ende folgerichtig ein 0:3 auf der Anzeigetafel prangte. Ob
die Jungs aus Soest das noch miterlebten ist zumindest
fragwürdig. Läuft alles nach Plan ist die Liga mit einem Besuch
am Samstag in Haarlem erstmals komplett.
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