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Zwischen den Partien in Noordwijk an
Christi Himmelfahrt und der heutigen Begegnung in Haarlem gönnte
ich mir einen Tag Pause von den Niederlanden. Im Saisonendspurt
ist die Taktung schließlich höher und so ging es für mich
bereits am Samstagmorgen zurück an die holländische Küste. Wie
schon beim 500. Ground in Rijnsburg begleitete mich Daniel zum
nächsten Meilenstein meiner Hopper-Vita. Das Spiel zwischen dem
Koninklijke HFC und dem VV Katwijk würde für mich die Tweede
Divisie und somit sogleich die ersten drei niederländischen
Ligen komplettieren. Visiert man einen Ground in Küstennähe an,
zieht es einen natürlich zuvor zum Strand. Hier bot sich das vor
allem bei Motorsportfreunden beliebte Zandvoort als Ziel an und
auch uns reizte neben dem Meer auch die Möglichkeit einen Blick
auf die Rennstrecke zu werfen. Bereits auf unserem Parkplatz
benebelten der Benzin- und Reifengeruch sowie das Dröhnen der
Motoren unsere Sinne. Einige überquerte Dünen später standen wir
an der Piste und schauten einigen Oldschool-Karren beim Heizen
zu. Zusätzlich zur Action auf dem Rundkurs fand in der
Küstenstadt auch ein Hindernislauf statt, der sich von der
Rennstrecke, über den Strand bis in die kleine Innenstadt zog.
Wir beobachteten das bunte Treiben und landeten nach einem
Spaziergang am Strand in der größten Frituur der von deutschen
Touristen bevölkerten Fußgängerzone.
Auch wenn Zandvoort durchaus eine Reise
wert ist, lag unser eigentliches Ziel wenige Kilometer weiter im
Landesinneren. Zwischen dem Meer und Amsterdam gelegen scheint
die Großstadt Haarlem ein ganz netter Ort zum Wohnen zu sein.
Hier ist alles etwas kleiner, ruhiger und gepflegter als in der
benachbarten Hauptstadt. Mit dem HFC beherbergt die Tulpenstadt
einen Drittligisten, in dessen Sportpark die Zeit stillzustehen
scheint. Ein modernes Vereinsheim mit integrierter Tribüne sucht
man ebenso vergeblich wie den standesgemäßen großen Parkplatz
vor der Tür. So parkten wir im angrenzenden Wohngebiet und
betraten das Gelände durch einen hölzernen Eingangsbereich.
Bevor wir uns einen Überblick verschaffen konnten, galt es
jedoch das rege Treiben auf den Plätzen einzuordnen. Neben der
Drittliga-Partie schien eine Art Saisonabschlussfest diverser
Teams des Vereins für volle Spielfelder und Wege zu sorgen. Uns
zog selbstredend zum Hauptplatz, der nur durch seine
altehrwürdige Holztribüne als dieser zu erkennen ist.
Nach einigen Fotos überbrückten wir die
Zeit bis zum Anpfiff als Zuschauer bei den bereits
stattfindenden Spielen. So wurden wir unter anderem Zeuge der
Meisterfeier der Zweiten Mannschaft (Vermutung), die
standesgemäß mit Rauch und Sektduschen begossen wurde. Das um
halb vier angepfiffene Hauptspiel war ebenfalls meisterlich. Mit
dem VV Katwijk gastierte der uneinholbare Klassenprimus beim
Tabellendritten. Scheinbar war die Luft beim Spitzenreiter
bereits raus und die vermutete Klasse ließ man nur beim schön
und schnell herausgespielten 1:1 Ausgleich in der 20. Minute
aufblitzen. Der Rest des Spiels gehörte der stark aufspielenden
Heimelf. Trotz einiger Sommerkick-Phasen klingelte es zu unserem
Glück reichlich. Katwijk half kräftig mit, vertändelte beim 1:0
der Hausherren im Spielaufbau den Ball (9.) und ließ Boer beim
Kopfball zum 2:1 (46.) komplett ungedeckt. Zwei weitere Treffer
des HFC zeugten dann von der Qualität der Gastgeber, die Katwijk
vor dem Spiel mit einem Spalier empfingen und nun mit 4:1 recht
humorlos nach Hause schickten. Ein unterhaltsames Spiel macht
die 56 niederländischen Grounds voll und mich ein bisschen
Stolz.
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