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Es ist Anfang Juni und während im
Profibereich alle Entscheidungen bereits gefallen sind, kicken
die Amateure munter weiter. Zu meinem Glück trifft das auch auf
die Mittelrheinliga zu, in der mir vor dem Pfingstwochenende
noch zwei Stadien zur Vollendung fehlten. Das sollte sich am
freien Montag ändern, an dem Alex und ich Sightseeing und
Fußball verbinden sollten. Am Morgen ging für uns nach
Königswinter. Mit uns fielen etliche weitere Touris in der
direkt am Rhein gelegenen Stadt ein, um den Drachenfelsen zu
besteigen und die Drachenburg zu besichtigen. So nutzten auch
wir die Zeit um beide Hotspots abzuhaken und kämpften uns bei
einsetzenden Schauern bergab zurück zum Auto. Unsere nächste
Station Siegburg lag nur wenige Fahrminuten entfernt an der A3.
Hier nahmen wir in der Innenstadt das begrenzte kulinarische
Angebot in Anspruch fanden uns gegen 15 Uhr am nördlich des
Zentrums gelegenen Walter-Mundorf-Stadion des Siegburger SVs
ein. Auch in Siegburg ist es nicht selbstverständlich, dass die
Oberligamannschaft im Stadion spielt und so versicherte ich mich
im Vorfeld erfolgreich und äußerst modern per Instagram über die
Richtigkeit des angegebenen Austragungsorts.
Somit ließen wir den Nebenplatz links
liegen und enterten das weitläufige Leichtathletikstadion.
Dieses wird größtenteils von Naturrängen eingerahmt und weist
nur auf einer Längsseite Stufen und Sitze für das Publikum auf.
Eine Überdachung sucht man vergeblich, was für einen Ground
dieser Größe wiederum nahezu ein Alleinstellungsmerkmal
darstellt. Zum Start des Spiels zwischen dem Siegburger SV und
dem FC Pesch fanden sich dann gut 100 Zuschauer im weiten Rund
ein. Sportlich ging es für die beiden Teams aus dem
Tabellenmittelfeld am vorletzten Spieltag nur noch um die
letzten Feinheiten im wenige Tage später feststehenden
Abschlussklassement. Die Hausherren trafen hierbei auf ihren
Angstgegner aus dem Kölner Nordwesten, den man in den letzten
fünf Aufeinandertreffen nicht besiegen konnte. In der gesamten
ersten Hälfte wirkten die Siegburger auch nicht so, als wolle
man diese Serie heute beenden. Der Torhüter der Hausherren
verzweifelte an seinen Vorderleuten, die in der eigenen Hälfte
in riskante Dribblings starteten oder dem Gegner den Ball
wohlwollend in die Füße spielten. Mit Ach und Krach rettete sich
die Heimelf nur mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. Dieser
resultierte aus einem schönen Solo, das ausgerechnet der
Bald-Siegburger Hammouda in Vollstreckermanier vollendete (12.).
Im zweiten Durchgang standen insbesondere
der Schiedsrichter und sein Verhältnis zu den Gästen im
Mittelpunkt. Auch da das Spiel nun zu Gunsten der Heimelf
kippte, gerieten beide Fronten immer wieder aneinander und der
vor der Bank des FC Pesch positionierte Linienrichter hatte so
einiges zu tun, um die Gemüter des Trainergespanns zu beruhigen.
Richtig wuselig wurde es im Anschluss an den Ausgleich in der
58. Minute. Vor dem eigenen Strafraum schoss Peschs Verteidiger
bei einem Freistoß Siegburgs vor dem Ball stehenden Eck an, der
im Anschluss leichtes Spiel hatte. Die meisten Beobachter
rechneten mit einem Pfiff des Referees, der stattdessen auf den
Mittelpunkt zeigte. Auch da sich die Gäste im (Über)-Eifer des
Gefechts nach 70 Minuten in Folge einer gemeingefährlichen
Grätsche im Mittelfeld selbst schwächten, hatte die Heimelf in
der Schlussphase vergleichsweise leichtes Spiel und konnte die
Partie mit 3:1 gewinnen. Während man sich beim Siegburger SV
freute, suchte man beim FC Pesch natürlich die Schuld für die
Niederlage bei den Offiziellen.
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