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  BW FRIESDORF 2
     
  FC HENNEF 05 1
Halbzeitstand 2:0
 
Do., 09.06.2022 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Bringer (15.)  
2:0 Todate (27.)  
  2:1 Dahas (65.)
   
   
   
   
   
Sportzentrum Friesdorf, Bonn
92 Zuschauer
Oberliga Mittelrhein (DE V)
17. Spieltag 21/22
Ticket: 7 Euro (ohne Ticket) - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 2,50 Euro - Kölsch 0,3l (Peters)
 
 
 
 
 
 

Die eigentlich im vergangenen Dezember angesetzte und nun mehr als ein halbes Jahr später nachzuholende Partie zwischen Friesdorf und Hennef bot viel Brisanz. So weit, so üblich wurde der ursprüngliche Termin aufgrund eines Corona-Ausbruchs bei den blau-weißen Gastgebern abgesagt. Scheinbar gab es bei den betroffenen Tests jedoch Unregelmäßigkeiten, weshalb die Gäste aus Hennef eine bewusst herbeigeführte Absage durch die Bonner vermuteten. Das „Vefahren“ rund um die Absetzung im Dezember liegt noch immer ohne Entscheidung oder Ergebnis beim Verband. So oder so steht nun der Nachholtermin an und beide Teams haben durchaus eine Mission. Die Gäste wollen nach dem verpassten Aufstieg die beiden verbleibenden Spiele gewinnen, um zumindest die Vizemeisterschaft ins Ziel zu bringen. Kurioserweise heißt der Gegner nicht nur an diesem Donnerstagabend Friesdorf, sondern auch zum Saisonabschluss drei Tage später in Hennef. Für die Bonner, die den Klassenerhalt bereits sicher haben, geht es in erster Linie um Wiedergutmachung. Im letzten Ligaspiel blamierte man sich beim 0:8 gegen den Abstiegskandidaten Fortuna Köln II bis auf die Knochen. Vieles sprach dafür, dass bei den Gästen mal so kräftig die Luft raus ist.

Bei mir sah das zumindest körperlich ähnlich aus. Schließlich verbrachte ich nahezu den gesamten Donnerstag auf der didacta in Köln und bespaßte dutzende Lehrerinnen und Lehrer. Glücklicherweise war auf dem Messegelände um 18 Uhr Feierabend, sodass die anschließende recht entspannte Fahrt in den Bonner Süden zeitlich wunderbar passte. Immerhin war der anschließende Spielbesuch nicht irgendein Kick, sondern mein letztes Puzzleteil um die Mittelrheinliga zu komplettieren, ehe nach der Sommerpause neue Teams und Grounds aufrücken. Der Bonner Stadtteil Friesdorf liegt im Süden der Bundesstadt und dort auf der dem Rhein abgewandten Seite der B9. Im Sportzentrum Friesdorf bespielt die Oberligatruppe einen Kunstrasenplatz mit kleinem Ausbau auf beiden Längsseiten. So verteilen sich die Zuschauer auf die wenigen Stufen unterhalb des Vereinsheims sowie auf den sich über die gesamte gegenüberliegende Seite erstreckenden Bereich mit einem halben Dutzend Steinstufen. Alles in allem ein ganz netter Amateurground, mit dem entsprechenden Flair. So gibt es am Einlass keine Eintrittskarten. Stattdessen wird mit jedem Zuschauer eine Zahl auf einem fortlaufend nummerierten Blatt durchgestrichen (heute stoppte der ältere Herr bei der „92“). Einen Stadion- oder auch Lautsprecher suchte man vergeblich und im Kiosk gab es Flaschenbier und Bockwurst.

Während sich die Abendsonne im Westen langsam Richtung Horizont bewegte, kickten beide Teams zum vorletzten Mal um die noch zu vergebenen Punkte dieser Spielzeit. Friesdorfs Mission zur Wiedergutmachung nahm dabei recht flott Fahrt auf. Schon nach einer Viertelstunde legte der Gastgeber per Foulelfmeter vor und ging durch einen unnachahmlichen Abschluss des im Sommer nach Hennef wechselnden Kanata Todate noch vor der Pause mit 2:0 in Führung (27.). Die Leistung der favorisierten Gäste war absolut enttäuschend und mündete immer häufiger in unfairen Aktionen oder verbalen Ausfällen gegenüber dem Schiedsrichtergespann. In der Halbzeitpause bot sich somit die Möglichkeit die Nerven zu beruhigen und sich auf einen neuen Anlauf einzuschwören. Mittlerweile mit einem Kölsch bewaffnet, ließ ich den zweiten Durchgang an mir vorbeizeihen. Hennef präsentierte sich hier besser, kam jedoch nicht über den Anschlusstreffer (65.) hinaus.