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Logo der Sp. Vg. Blau-Weiß 90 Berlin   BW 90 BERLIN  4
     
Dynamo-Schwerin-Logo.png   DYNAMO SCHWERIN 1
Halbzeitstand 1:1
 
Sa., 06.08.2022 - 13:00 Uhr
Tore:
  0:1 Klingberg (12.)
1:1 Hartwig (42.)  
2:1 Hartwig (74.)  
3:1 Kohls (82.)  
4:1 Brömer (90.)  
   
   
   
Volksparkstadion, Berlin
149 Zuschauer
NOFV-Oberliga Nord (DE V)
1. Spieltag 22/23
 
 
 
Ticket: 5 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Haupttribüne
Stadionheft: 0,50 Euro
 
 
 
 
 
 

Am Morgen nach dem wilden Ritt in Luckenwalde wachte ich mit einem schweren Kopf auf und brauchte etwas länger um mein Wohlbefinden wiederherzustellen. An diesem Samstag sollten immerhin zwei Grounds und Spiele auf dem Plan stehen. Da sich die Wochenendplanung in meinem Umfeld kurzfristig änderte, verstaute ich bereits um halb elf mein Gepäck am Berliner Hauptbahnhof und hatte somit noch zweieinhalb Stunden bis zum ersten Anpfiff des Tages zu überbrücken. Um 13 Uhr wartete die Partie zwischen Blau-Weiß 90 Berlin und Dynamo Schwerin auf mich. Besser gesagt, die erste Hälfte dieser Begegnung. Da eine Stunde später in nur wenigen Fahrminuten Entfernung Tasmania Berlin ihr Heimspiel bestreiten sollte, wollte ich die recht selten gezogene Karte des Halbzeit-Hoppings ausspielen. Bevor es jedoch rund um die erwähnten Spiele hektisch wurde, entschied ich mich, die Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Volksparkstadion Mariendorf mehr oder weniger gemütlich per pedes zurückzulegen. Die zehn Kilometer lange und zwei Stunden in Anspruch nehmende Route führte mich durch den Tiergarten, den Park am Gleisdreieck, vorbei am Tempelhofer Feld und über den Tempelhofer Damm nach Mariendorf.

Das Volksparkstadion ist mit einer Kapazität von knapp 10.000 Zuschauern das siebtgrößte Stadion der Hauptstadt. Auch wenn nur noch die gut 2.000 überdachten Sitzplätze genutzt werden, macht die Hütte wirklich was her. Als Spielstätte für den ehemaligen Bundesligisten Blau-Weiß 90 und dessen harten Kern ist sie jedenfalls bestens geeignet. Mitte der 80er Jahre spielte der Hauptstadtklub kurz im Oberhaus und danach bis zum Lizenzentzug und der anschließenden Insolvenz 1992 in der 2. Bundesliga. Hier kreuzten sich auch die Wege der blau-weißen Berlinern und der blau-weißen Schalker auf denkbar dramatische Weise. In der Saison 1988/89 konnte sich der spätere UEFA-Cup Sieger kurz vor Saisonende durch ein 1:1 gegen die Hauptstädter vor dem Abstieg in die drittklassige Oberliga retten. Schalke gelang der Wiederaufbau und die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Der damalige Gegner indes gründete sich nach der Insolvenz ohne formalen Bezug zum Vorgängerverein neu und kickt unter Trainer und Ex-Profi Marco Gebhardt seit 2018 immerhin in der fünftklassigen Oberliga Nordost-Nord.

Blau-Weiß ist mittlerweile ein etablierter Oberligist und visiert in naher Zukunft den Aufstieg in die Regionalliga an. Der heutige Gegner Dynamo Schwerin dürfte als Aufsteiger eine andere Zielsetzung haben. Auch Dynamo beansprucht als Nachfolgeverein des ehemaligen Europapokalteilnehmers eine lange Geschichte für sich und brachte einige Anhänger mit nach Berlin. Diese hatten nach zwölf Minuten etwas überraschend Grund zu Feiern. Ein missglückter Rückpass auf den Torwart der Heimelf wurde vom attackierenden Schweriner abgefangen und aus nicht ganz einfachem Winkel verwertet. Blau-Weiß war trotzdem standesgemäß das überlegene Team und kam in der 42. Minute, ebenfalls aus spitzem Winkel zum verdienten Ausgleich. Wenig später knallte Dynamo-Torschütze Klingberg noch einen Distanzschuss dermaßen ans Alu, dass man Angst hatte, das Tor fliegt aus der Verankerung. Glück für Blau-Weiß, das mit dem Remis in die Pause ging und in den zweiten 45 Minuten das Heft in die Hand nahm und klar und deutlich mit 4:1 gewann. Mit dem Abpfiff des ersten Durchgangs gesellte sich Tommy zu mir und mit dem Taxi ging es gen Norden zum SV Tasmania Berlin, dessen Auftaktspiel wir wie geplant kurz nach Anpfiff erreichten.