Die herbe 1:6-Klatsche vom Vortag steckte
noch ein wenig in den Knochen, ehe bereits der nächste
Spielbesuch auf dem Plan stand. Abgesehen davon, dass ich mich
mit zunehmender Reife nicht mehr so stark ärgere wie früher,
bietet ein neuer Kick natürlich neue Reize. Hierfür erklärte
sich an diesem Sonntag die Begegnung zwischen dem Delbrücker SC
und Westfalia Rhynern zuständig. Dank der Aufsteiger aus den
Westfalenligen (Bövinghausen und Delbrück) und einigen neuen
bzw. neu gewichteten Grounds (Rhynern und Paderborn II) habe ich
einige Kurztrips gen Westen vor der Brust. Mit Delbrück sollte
der vermeintlich spannendste Ground dieser illustren Runde für
Daniel und mich den Anfang machen. So ging es für mich zuerst
nach Bochum und von dort aus gemeinsam in den Kreis Paderborn.
Mit der Ankunft waren wir durchaus überrascht von der
Spielstätte. Sowohl der DSC als auch das Stadion Laumeskamp
haben keine sonderlich bewegte Geschichte und doch konnte sich
das Gelände sehen lassen. Immerhin drei der vier Seiten wiesen
einen Ausbau auf und über der Gegengerade präsentierte eine
Videowand den Spielstand und die Sponsorenlogos. Alles in allem
schmückten zudem locker 100 verschiedene Sponsorenbanden- und
Tafeln das Stadion.
Seinen Höhepunkt erlebte die Hütte im
Spätsommer 2006, als man in der 1. Runde des DFB-Pokals unter
Trainer Roger Schmitt (derzeit Benfica) zwischenzeitlich gegen
den SC Freiburg führte und später doch 2:4 unterlag. Außerhalb
dieses zwischenzeitigen Highlights bewegte man sich immer
zwischen der Sechst- und Viertklassigkeit, wobei diese auch
vornehmlich in die Zeit des heute renommierten Coaches fällt.
Erwähnenswert ist zudem die leckere Mantaplatte, die wir
aufgrund unserer recht zeitigen Anreise ohne großes Gewusel im
Schatten der Funktionsgebäude genießen konnte. Immerhin waren
die Bauten auf dem Sportplatzgelände, anders als der schiefe
Kirchturm als Wahrzeichen der Stadt, baulich in einem
Top-Zustand. Mit dem Ende des durchaus launigen Spiels der 3.
Mannschaft auf dem angrenzenden Kunstrasenplatz legten auch die
Protagonisten des heutigen Nachmittags los und eine der beiden
Truppen startete sogleich wie die Feuerwehr.
Mit der Eröffnung des neuen Sportzentrums
vor der Brust scheint der Gast aus Rhynern sich einiges für die
Saison vorgenommen zu haben. Es waren noch keine zehn Minuten
gespielt, da leuchtete auf der Tafel über uns beim Gast die „2“.
Erst Franke gekonnt im Fallen und wenig später Stöhr mit einem
unnachahmlichen Fernschussknaller sorgten für die frühe
Weichenstellung. Insbesondere Stöhrs Tor hätte es bei
entsprechender medialer Erfassung durchaus in die Sportschau
schaffen können. Als zudem nach 14 Minuten Rolf zum
Anschlusstreffer für die Hausherren traf, rechneten wir die
Torflut in gieriger Manier auf die 90 Minuten hoch. Halleluja.
Was munter und treffsicher begann ebbte jedoch im Verlauf etwas
ab. Beide Teams blieben zwar aktiv und offensiv, zeigten sich
nun aber weniger zielstrebig vor dem Kasten. Gerade als das
Pendel im zweiten Durchgang immer mehr in Richtung Delbrück und
Ausgleich ausschlug, erhöhte der Gast auf 3:1 (64.) und sollte
somit neben Clarholz und dem Aufsteiger aus DO-Bövinghausen als
drittes Team die weiße Weste aus neun Punkten in drei Spielen
behalten. Auch wenn sich unsere Nachbarn an der Werbebande hier
und da über die vergebenen Chancen ärgerten, können diese
durchaus zufrieden mit den bisherigen Leistungen des Aufsteigers
sein.
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