|
Am ersten Septemberwoche zog es mich nach
recht langer Zeit mal wieder nach Frankfurt und Umgebung. Alex
und ich nutzten den Termin am Samstag, um bereits am Vortag
anzureisen und kamen für die entsprechende Nacht bei Anni und
Flo unter. Für einen Teil des abendlichen Beisammenseins
verabschiedete ich mich jedoch und fuhr ins gut 20 Minuten
entfernte Hattersheim. Nachdem ich mich im Studium und während
diverser Dienstreisen recht umfänglich auf den Sportplätzen der
Hessenliga herumgetrieben habe, musste mein Fortschritt hier in
den letzten Jahren der Entfernung Tribut zollen. So war die
Platzanlage des Hattersheimer Stadtteils Eddersheim einer von
vielen noch fehlenden Grounds der hessischen Oberliga-Staffel.
Der Lokalmatador FC Eddersheim repräsentiert die gut 5.000
Einwohner des Stadtteils direkt am Main und ist mittlerweile ein
durchaus etablierter Oberligist. Nach dem Aufstieg 2018 konnte
man einige beachtliche Ergebnisse erzielen und landete in der
vergangenen Spielzeit knapp hinter den Aufstiegsrängen. Ob man
dieses tolle Ergebnis einfach gerne mitnimmt oder hier
Ambitionen hegt, vermag ich jedoch nicht zu beurteilen. Auch der
heutige Gegner aus dem mittelhessischen Hadamar schaffte es
vergangene Saison in die Aufstiegsrunde.
Während die Gastgeber durchaus respektabel
in die Saison starteten, konnte Rot-Weiß Hadamar erste eine
einer sechs Partien für sich entscheiden. Ob sich das heute auf
fremdem Platz ändern sollte war mehr als fraglich. Ich erreichte
diesen Platz mit wenig Vorlauf in der sich langsam anbahnenden
Abenddämmerung. Viel Parkraum fand ich nicht vor, da der wenig
spektakuläre Sportplatz an der Staustufe zwischen dem Main und
einem eng bebauten Wohngebiet liegt. Ich hatte hier jedoch Glück
und konnte die ersten Fotos sowie Wurst und Bier bereits vor dem
Anpfiff abhaken. Ehrlich gesagt freute ich mich besonders auf
eben jene Wurst. Wenn man der Region etwas Gutes abgewinnen will
dann sind es die roten Würste, die anders als ihre weißen Brüder
im Norden mit deutlich mehr Geschmack um die Ecke kommen. So
sollte die erste Wurst an diesem Abend nicht die Letzte sein.
Ich hatte kaum aufgegessen, da hatte auch schon das verhalten
gestartete Spiel seinen ersten Höhepunkt. Ein flacher Freistoß
der Hausherren landete am Pfosten und „verhedderte“ sich
zwischen dem Aluminium und dem Keeper. Ehe dieser ernsthaft
eingreifen konnte, staubte Lang für den FCE zur 1:0-Führung ab
(10.).
Auch wenn Hadamar mit zwei
aufeinanderfolgenden Eckbällen, die jeweils erst im letzten
Moment von der Linie gekratzt wurden, für Gefahr sorgen konnte
(28.), waren die Rollen unterm Flutlicht am Main recht klar
verteilt. Die in gelb und blau spielende Heimelf (entweder eine
Solidaritätsbekundung für die Ukraine oder die Farben des
Hauptsponsors) bestimmte das Spiel. Nun ist eine 1:0-Führung
eben nur eine 1:0-Führung und mit der Zeit wurden einige
Anhänger etwas nervös. Glücklicherweise brachten fünf starke
Minuten Mitte der zweiten Hälfte die Entscheidung. Erst konnte
man eine flache Hereingabe (69.) und später eine Flanke (75.)
zum 3:0-Endstand verwerten. Auf mich machte die schnelle und
passsichere Truppe vom Main einen sehr gefestigten Eindruck. Ob
die junge Mannschaft im Kampf um die Spitzenplätze mitreden kann
und will wird sich zeigen. Mit der U21 der Frankfurter Eintracht
scheint zumindest der designierte Meister bereits festzustehen.
|
|