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Vereinswappen der SG 2000 Mülheim-Kärlich   MÜLHEIM-KÄRLICH 0
     
Vereinslogo   TSG PFEDDERSHEIM 4
Halbzeitstand 0:3
 
So., 11.09.2022 - 14:30 Uhr
Tore:
  0:1 Haber (30.)
  0:2 Chahloul (38.)
  0:3 Braeuner (45.)
  0:4 Bhatti (88.)
   
   
   
   
Schul- und Sportzentr., Mülheim-Kärlich
250 Zuschauer
Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (DE V)
7. Spieltag 22/23
 
Ticket: 8 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 6,50 Euro - Mantateller / 5 Euro - 2x Bier 0,3l (Nette)
 
 
 
 
 
 

Die Zeit der lauen Sommertage, in denen man mit kurzen Hosen und kaltem Bier an der Bande lehnt, neigt sich langsam dem Ende zu. Umso mehr gilt es, die Ausläufer des Sommers an der frischen von Bratwurstdurft geschwängerten Luft an einem Sportplatz seiner Wahl zu genießen. An diesem Sonntag im September fiel diese Wahl auf das nördliche Rheinland-Pfalz. Bevor es jedoch zum Fußball nach Mülheim-Kärlich ging, verbrachten Alex und ich die Mittagszeit im nahegelegenen Koblenz. Bisher verweilte ich in der Stadt am Deutschen Eck nur im Rahmen zweier Spiele der TuS Koblenz. Da das Stadion Oberwerth nicht mit seiner Innenstadtlage glänzen kann, blieben mir Einblicke in diese bisher verwehrt. So konnten wir uns in knapp vier Sightseeing-Stunden durch eine der ältesten Städte Deutschlands wurschteln und teilten unser Interesse mit etlichen Rentnergruppen, die zumeist im Rahmen von Flusskreuzfahrten in Koblenz Halt machten. Der zweite Stopp des Tages kam ebenfalls nicht ohne Rentner aus. Diese legten jedoch ein etwas anderes Verhalten an den Tag, als die treu hinter ihren Stadtführern hinterherdackelnden Senioren in Koblenz.

„Saarländer, Muffländer!“ schimpfte unser Lieblingsrentner im Schul- und Sportzentrum Mülheim-Kärlich über den Schiedsrichter des Spiels zwischen der SG 2000 und der TSG Pfeddersheim. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren in der Oberligapartie der Nordstaffel der Rheinland-Pfalz-Saarland-Liga bereits mit 0:3 hinten. Dabei hatte der Tag in Mülheim-Kärlich recht stimmungsvoll begonnen. Auf der weitläufigen Anlage der 10.000-Einwohner-Stadt war einiges los. Die Handballer bestritten ein Jugendturnier samt Rahmenprogramm und auch die kickenden Nachbarn der im Millenniumjahr durch eine Fusion entstandenen Sportgemeinschaft luden zum Familienfest ein. Dementsprechend versammelten sich stolze 250 Schaulustige aller Altersklassen um den Sportplatz, auf dem es in wenigen Minuten um die Plätze in der Aufstiegsrunde der Oberliga RPS ging. Die Anlage präsentierte sich gepflegt und bot mit seinen längsseitigen Stufen auf der Seite des Funktionsgebäudes reichlich Platz. Zu meinem Wohlbefinden trugen zudem das einheimische Bier sowie die Mantaplatte mit Rindswurst bei. Abgerundet wurden die perfekten Bedingungen durch die spätsommerliche Sonne, die nur selten von vereinzelten Wolken verdeckt wurde.

In den ersten Minuten nach dem Anpfiff traute ich dann Augen kaum. Auch Alex ordnete das Dargebotene gleich richtig ein, als sie sich bei mir versicherte, ob hier wirklich die beiden ersten Mannschaften aufeinandertrafen. Beide Teams spielten einen heillos unorganisierten und fehlerbehafteten Fußball, den ich so aus anderen Oberligen nicht gewohnt bin. Hier hätte ich locker mitspielen können. Betrunken in Badelatschen. Dieser Eindruck relativierte sich dann im Laufe der Zeit – jedoch nur in Bezug auf die Gäste. Der Wormser Stadtteilclub konnte immer wieder vor das Tor der völlig überforderten Hausherren stoßen und nutzte seine Chancen im ersten Durchgang eiskalt. Nach einer halben Stunde köpfte Haber einen Freistoß gekonnt ins lange Eck. Acht Minuten später verwertete der bärenstarke und beim FCK ausgebildete Chahloul einen langen Pass überlegt zum 2:0 und mit dem Pausenpfiff bescherte ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung den Gästen gar das 3:0. Die Zuschauer waren zu Recht nicht gerade glücklich über die Leistung ihres Teams. Wie so oft projizierte sich die Wut gegen Ende des Spiels auf das Schiedsrichtergespann. So war ja nichts Anderes zu erwarten, schließlich kamen diese aus dem Saarland. Immer diese Muffländer…