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Vereinswappen des SV Ramlingen/Ehlershausen   RAMLINGEN/EHL. 1
     
USI Lupo-Martini Wolfsburg - Vereinsprofil | Transfermarkt   LUPO MARTINI 5
Halbzeitstand 1:1
 
Sa., 05.11.2022 - 14:00 Uhr
Tore:
  0:1 Degirmenci (3.)
1:1 Redemann (ET., 16.)  
  1:2 Safronow (50.)
  1:3 Tuccio (65.)
  1:4 Safronow (80.)
  1:5 Grimaldi (87.)
   
   
Waldstadion, Burgdorf
250 Zuschauer
Oberliga Niedersachsen (DE V)
14. Spieltag 22/23
 
 
Ticket: kostenlos (Kasse unbesetzt) - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 3,50 Euro - Schinkengriller / 3 Euro - Bier 0,3l (Gilde)
 
 
 
 
 
 

Üblicherweise wäre mein Plan für das erste Wochenende nach dem Urlaub recht simpel aufgestellt. Schalke sollte am Samstagabend im Weserstadion gastieren und am Nachmittag hätte sich gar ein Doppler mit der Partie zwischen Delmenhorst und Emden angeboten. Ich hatte mich jedoch frühzeitig dem Sportfest meines Dienstherren in Hannover verschrieben, das inklusive der Abendveranstaltung nahezu den gesamten Samstag blockieren sollte. So stand ich also am Vormittag selbst auf dem Kunstrasen einer austauschbaren Soccerhalle und kickte mir die eingerosteten Gelenke wund. Währenddessen hatte ich immer ein Auge auf der Uhr und nach dem letzten Spiel unserer Truppe war ein kleiner Ausflug in die Oberliga Niedersachsen weiterhin im Bereich des Möglichen. So sprang ich flott unter die Dusche und saß wenig später im Auto Richtung Burgdorf. Die Stadt in der „Metropolregion“ Hannover beherbergt nicht nur einen durchaus bekannten Handball-Bundesligisten, sondern kickt dank des SV Ramlingen/Ehlershausen auch im Fußball höherklassig. Nach etwas mehr als zwanzig Minuten Fahrt landete ich am Ramlinger Waldstadion, in dem die Partie gegen das Spitzenteam von Lupo-Martini bereits in vollem Gang war.

Das Kassenhäuschen war schon verwaist, als ich Mitter der ersten Hälfte das Sportgelände betrat und zuerst den Verpflegungsposten ansteuerte. Der darauffolgende Blick auf die Anzeigetafel verriet mir, dass ich bereits zwei Treffer verpasst hatte. In roten Lettern leuchtete ein 1:1 auf und die ersten Eindrücke vom Geschehen auf dem Rasen zeugten von einer zumindest augenscheinlich ausgeglichenen Begegnung. Ich verfolgte die Partie gemütlich an die Bande gelehnt und machte mich mit meinem Umfeld vertraut. Leicht erhöht thronte hinter mir der örtliche Fanclub, dessen Altersschnitt meine Generation gekonnt übersprang, in einem kleinen Unterstand. Die alten Herren sorgten immerhin mit vereinzelten Schlachtrufen aus dem Standardrepertoire der Fangesänge für Stimmung, die jedoch nicht auf die restlichen gut 200 Zuschauer überschwappen wollte. Diese bevölkerten vorzugsweise die Sitzbänke, die an einem kleinen Hang die Gerade schmückten. Die Atmosphäre war entsprechend familiär und dörflich, was zwischenzeitlich durch einen vorbeifahrenden Traktor nahezu romantisch untermalt wurde.

Weniger gefühlsduselig kam der Auftritt der favorisierten Gäste im zweiten Durchgang daher. Der Einwandererklub, der sich in den frühen 60er Jahren vor allem aus italienischen Gastarbeitern des VW-Werks in Wolfsburg formierte, drehte nun mächtig auf. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff fiel ein Abpraller auf den Elfmeterpunkt und bescherte Safronow eine freie Schussbahn und den Gästen den lang ersehnten Führungstreffer. Die Angriffe von Lupo-Martini bekamen mit zunehmendem Raum nun immer mehr Struktur und so führte ein schneller und sauber ausgespielter Angriff weitere fünfzehn Minuten später zum 3:1 aus Sicht der Wolfsburger. Die Heimelf spielte zwar weiterhin mit, musste sich nun aber auch dem Spielglück der Gäste geschlagen geben. Auf deren Seite fand zuerst ein direkter Freistoß von der Seitenlinie (80.) den Weg ins Tor, ehe ein weiterer Schuss dem Torwart durch die Arme rutschte und den 1:5-Endstand markierte (87.). Die Die-Hard-Fans in meinem Rücken sprachen sich indes ab, nach dem Spiel sollte die Mannschaft zwar einen Applaus bekommen, auf die obligatorische „Welle“ mit den Jungs wollte man nach dieser Klatsche gegen den neuen Tabellenführer jedoch verzichten.