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Vereinslogo   DROCHTERSEN/ASSEL 2
     
Vereinslogo   PHÖNIX LÜBECK 1
Halbzeitstand 1:0
 
So., 06.11.2022 - 15:00 Uhr
Tore:
1:0 Sobotta (1.)  
  1:1 Kobert (58.)
2:1 Parduhn (86.)  
   
   
   
   
   
Kehdinger Stadion, Drochtersen
612 Zuschauer
Regionalliga Nord (DE IV)
17. Spieltag 22/23
 
 
 
Ticket: 8 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 6 Euro - 2x Bratwurst
 
 
 
 
 
 

War ich schon mal im hohen Norden, wollte ich natürlich so viele Spiele wie möglich mitnehmen. Dank der frühen Anstoßzeit in Bremerhaven war das zum Glück problemlos möglich. Um 15 Uhr sollte das Spiel zwischen Drochtersen/Assel und Phönix Lübeck angepfiffen werden und den 17. Spieltag der Regionalliga Nord komplettieren. Zwischen dem Abpfiff beim ESC und dem Startschuss der Partie beim SV D/A lagen zwei Stunden Zeit und eine gute Stunde Fahrt für mich. Alles entspannt also und so tuckelte ich über die Dörfer im Städtedreieck Bremerhaven, Cuxhaven und Stade. Zielort war die 10.000-Einwohner Gemeinde Drochtersen im Kehdinger Land. Aushängeschild der kleinen Stadt ist der mittlerweile auch überregional  bekannte Fusionsverein SV Drochtersen/Assel, der seit 2015 in der Regionalliga Nord mitmischt. Die Jungs vom platten Land westlich der Elbe sind alles andere als eine graue Maus und erreichen regelmäßige gute einstellige Tabellenplätze und können bereits drei DFB-Pokalteilnahmen verbuchen. Die Losfeen meinten es jeweils gut mit den Rot-Blauen und so gastierten mit Gladbach (0:1), Bayern (0:1) und Schalke (0:5) ausnahmslos absolute Topklubs im Kehdinger Stadion. Auch wenn man selbst torlos blieb, sind die Ergebnisse meiner Meinung nach absolut respektabel.

Für die besagten Partien musste das Stadion mit temporären Tribünen ausgestattet und die Kapazität somit auf bis zu 8.000 Plätze aufgestockt werden. Im normalen Ligabetrieb reicht die Sportstätte mit Laufbahn, Sitztribüne und gegenüberliegendem teilweise überdachtem Stehplätzen für den Spielbetrieb aus. Beim heutigen Heimspiel gegen Phönix Lübeck hatte jeder der 600 Schaulustigen genug Platz und auch der Gästeblock musste nicht geöffnet werden. Ich mischte mich mit einer Bratwurst bewaffnet so unauffällig wie möglich unter das trinkende und klöhnende Publikum am Spielfeldrand. Neben dem bereits laufenden Spiel des HSV war auch die Durststrecke des SV D/A ein Thema. In den letzten fünf Spielen blieb man sieglos und wollte heute gegen den Gast aus Lübeck dreifach punkten, um den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren. Phönix hätte indes mit einem Sieg an den Hausherren vorbeiziehen können. Hier sah es jedoch schon ganz früh danach aus, als würden dem Feuervogel heute die Flügel gestutzt werden.

Keine halbe Minute war das Spiel alt, als Drochtersens Sobotta einen Schritt schneller war als sein Gegenspieler und das Spiel mit einem Knall und dem 1:0 eröffnete. Phönix wurde ebenso kalt erwischt wie ein Großteil der Zuschauer, die noch ins Gespräch oder ihr Smartphone vertieft waren. Spätestens jetzt war jeder wach. Mit Ausnahme der Lücker Elf. Diese bekam im kompletten ersten Durchgang keinen Zugriff und hatte großes Glück, dass der Rückstand zur Pause lediglich das eine frühe Tor betrug. Während die Hausherren bis zum Pausenpfiff erfolglos Angriff um Angriff abspulten, lauschte ich mit einem Ort den Kleinstadt-Gesprächen und war nun auch in Sachen Klatsch und Tratsch in Kehdingen voll auf der Höhe. Mit Wiederanpfiff bot sich mir ein anderes Bild. Phönix nahm nach den drei Wechseln zur Pause das Heft in die Hand und glich in der 58. Minute aus. Vor allem die Gäste ließen in der Folge etliche Chancen liegen und wurden in den Schlussminuten für die naive Verteidigung eines Eckballs bestraft, als Parduhn den Ball für D/A humorlos ins Netz drosch und für großen Jubel sorgte. Die emotionale Reaktion auf den Treffer zeigte mir, dass nicht nur ich mich bereits auf ein ernüchterndes Remis eingestellt hatte.