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logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
     
logo_bauern   BAYERN MÜNCHEN 2
Halbzeitstand 0:1
 
Sa., 12.11.2022 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Gnabry (38.)
  0:2 Choupo-Moting (52.)
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.271 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
15. Spieltag 22/23
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 
 
 

Vor jeder Partie zwischen dem S04 und Bayern München fragt man sich als Schalker zwangsläufig, ob man sich diese antun möchte. Die Knappen haben seit über 500 Minuten nicht mehr gegen die Roten getroffen und die letzten Pflichtspielsiege von Königsblau gegen die Bayern sind mehr als zehn Jahre her. Eine katastrophale Bilanz, wenn man bedenkt, dass man regelmäßig nicht weit hinter dem Serienmeister rangierte. Zwischenzeitlich haben selbst Bochum, Augsburg oder Mainz die Bayern besiegt und in Mönchengladbach gehören Siege gegen die Münchner gar schon zum guten Ton. Schalke durchlebt in diesem Duell wohl ein Dilemma. Man ist schlichtweg seit Jahren nicht mutig und stark genug, um gegen den FCB etwas zu holen. Andererseits ist der Verein Schalke 04 selbst als bettelarmer Aufsteiger und abgeschlagener Tabellenletzter zu groß und zu laut, um von den Bayern unterschätzt zu werden. Da Andre die einleitende Fragestellung für sich mit „nein“ beantworte, konnte ich also Alex mit zur Niederlage mit Ansage in die Arena ausführen.

Der Tabellenführer kam am Samstagabend zum Tabellenletzten aufs Berger Feld. Eine komische Definition von einem „Topspiel“, welches für diesen Slot vorgesehen ist. Aber ja, mit dem FC Bayern und dem FC Schalke sollten immerhin die beiden mitgliederstärksten Vereine des Landes um den Sieg kämpfen. Entsprechend schnell war das Spiel natürlich ausverkauft und entsprechend groß war auch die Vorfreude aller Beteiligten. Auch ich konnte mich nicht von diesem Funken Hoffnung freisprechen, die Bayern im letzten Spiel vor der WM zu ärgern. Vielleicht konnte man die Partie aggressiv angehen, sodass die mit Nationalspielern gespickte Bayern-Elf in den entscheidenden Momenten zurückzieht. So hätte ich mein Team zumindest eingestellt. Immer auf die Knochen. Hier spielt der Letzte gegen den Ersten - ein anderes Mittel gibt es nicht. Die Arena war auf jeden Fall da und nahm die Euphorie aus dem Mainz-Spiel mit in das letzte Spiel des Jahres. Unter Thomas Reis hatte sich die Mannschaft in den vergangenen Spielen stark verbessert gezeigt und konnte den Anhang immer mehr mitnehmen, sodass jeder gewonnene Zweikampf mit Szenenapplaus honoriert wurde. Dass das gegen eine Truppe, die jede Saison den Sieg in der Champions League anstrebt nicht reicht, wurde jedoch recht schnell klar.

Schalke hatte im Verlauf der Partie ein paar Möglichkeiten und tauchte ab und zu vorm Tor der Bayern auf. Wirklich brenzlig wurde es für den amtierenden und zukünftigen Deutschen Meister jedoch nie. Auch wenn einige Optimisten um uns herum immer wieder prophezeiten, dass hier heute etwas ginge, reichten zwei schnelle Kombinationen über Bayerns Musiala aus, um den Hausherren im Nu den Zahn zu ziehen. Der Anhang der Münchner war dementsprechend glückselig. Wie auch immer, der Gästeblock konnte immerhin mit einem durchgängigen Fahneneinsatz und zwei größeren Pyro-Aktionen überzeugen. Akustisch kam bei uns jedoch zu keiner Zeit etwas an. Wie geht es für Schalke nach 9 Punkten aus den ersten 15 Spielen im neuen Jahr weiter? Die Hoffnung liegt im neuen Trainer und der Zeit, die er nun hat, ein Spielsystem zu entwickeln. Hierbei muss er jedoch auf einen extrem langsamen und unkreativen Kader sowie Spieler zurückgreifen, die bisher nur selten ihre Bundesligatauglichkeit unter Beweis stellen konnten (Schwolow, Karaman, Mohr, Brunner usw.). Dieser Abend hat zumindest gezeigt, dass es nicht an der Unterstützung der Fans scheitern wird, solange diese weiterhin den Willen erkennen.