SPIEL #397
|  | Girona FC vs. SD Eibar 1:1 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 25.01.2014 - Estadi Municipal de Montilivi, Girona | ||
| 3.276 Zuschauer | ||
| Segunda Division - 23. Spieltag 2013/2014 | ||
| Tore: 0 : 1 Urko Vera (62.) 1 : 1 Ortuno (64.) | ||
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| Mit einem halben Jahr Verspätung sollte es dann 
		doch noch klappen. Ich besuchte Girona. Nachdem streikende Fluglotsen in 
		Frankreich meiner geplanten Herbsttour nach Andorra und Girona im 
		letzten Jahr einen Strich durch die Rechnung machten, war es nun so 
		weit. Am Freitagabend ging es mit Ryanair ab Köln/Bonn nach Girona. Nach 
		einem ruhigen Flug und einer kurzen Busfahrt bezog ich umgehend mein 
		Heim für die nächsten zwei Nächte in der Innenstadt Gironas um für die 
		Ereignisse des nächsten Tages gerüstet zu sein. Hier und da gilt die Stadt, die zumeist im Schatten 
		Barcelonas steht, als Geheimtipp für Touristen, die der Hektik der 
		katalonischen Metropole entfliehen möchten. Nichtsdestotrotz fand man im 
		Internet kaum Informationen über Girona und seine Sehenswürdigkeiten. 
		Somit wünschte ich mir, die Stadt im Nordosten Kataloniens würde mich 
		eines Besseren belehren und mich überraschen. Girona, es ist dir 
		gelungen! Mein Weg führte in den Morgenstunden kreuz und quer durch noch 
		schlafende Fußgängerzonen und enge Gassen. Hinauf auf grüne Hügel mit 
		wunderschön angelegten Gärten und Panaromablick ins Tal. Vorbei an alten 
		Gemäuern, Wällen und Kirchen. Die Stadt hatte so viel Interessantes zu 
		bieten, dass ich nicht selten wie in einem kitschigen Film vor einer 
		Weggabelung stand und Angst hatte ein Stück der Schönheit zu verpassen, 
		wenn ich einen der Wege nicht gehe. Am meisten wussten mich die 
		Wallanlagen zu beeindrucken, die einem eine wundervolle Aussicht boten 
		und einem die Stadt zu Füßen legten. Die Gemäuer luden zum Verweilen 
		ein, während das Wetter mit teilweise bis zu 20°C selbst für 
		katalonische Verhältnisse für diese Jahreszeit deutlich zu warm und 
		sonnig war. Mich sollte es nicht stören. Nach knapp fünf Stunden 
		Sightseeing gönnte ich mir einen Snack in der Fußgängerzone und machte 
		mich im Anschluss auf ins Hotel um meine Kräfte und den Akku der Kamera 
		aufzuladen. Zu Fuß machte ich mich am späten Nachmittag auf den 
		Weg zum am südwestlichen Stadtrand gelegenen städtischen Stadion. Das 
		Stadion liegt in der Nachbarschaft der Universität und hat das typisch 
		spanische Stadion-Erscheinungsbild – Weites unüberdachtes Sitzplatzrund 
		und überdachte Haupttribüne. In Vorfreude auf das Spiel umrundete ich 
		das Stadion. Von einem benachbarten Hügel aus konnte man tolle Fotos vom 
		Stadion schießen. Danach hieß es warten. Die Stadionkassen öffneten erst 
		90 Minuten vor dem Spiel und wurden erstaunlich ergiebig belagert. Im 
		Rahmen einer Aktion der Stadt Girona konnte scheinbar jeder 
		Dauerkarteninhaber eine gewisse Anzahl Freikarten für Freunde und 
		Verwandte an den Kassen beziehen. Nach dem Kauf eines Tickets für die 
		Gegengerade und der mittlerweile lang ersehnten Öffnung der Stadiontore 
		eine Stunde vor Anpfiff bezog ich meinen Sitzplatz mit bester Sicht und 
		genoss die letzten Sonnenstrahlen bei auserlesener Stadionmusik vom 
		Boss, Bob Marley und Co. Das Stadion war, wahrscheinlich durch die 
		Freikartenaktion, vergleichsweise gut gefüllt als der Schiri die 
		Begegnung zwischen dem 20. und dem Dritten der Segunda Division anpfiff. 
		Girona begann furios und wurde bereits in den ersten zwei Minuten drei 
		Mal gefährlich. Mit der Zeit entwickelte sich ein ansehnliches Hin und 
		Her in dem beide Teams auf dem unebenen Grün das Mittelfeld überraschend 
		schnell überbrückten und immer wieder den Abschluss suchten. 
		Insbesondere die Fernschüsse beider Teams stellten die jeweiligen 
		Schlussmänner des Öfteren auf die Probe. Trotz allen Bemühungen blieb es 
		zur Halbzeit torlos. Dies änderte sich in Hälfte zwei. Nachdem der 
		Schiedsrichter ein elfmeterwürdiges Foul an Gironas Stürmer übersah, 
		konnte der Gast in der 62. Minute durch Vera in Führung gehen, der 
		unbedrängt flach einschob. Der Führungstreffer versetzte die ca. 20 Fans 
		aus dem Baskenland in Ekstase und sorgte für wüste Schimpfereien bei 
		meinen Sitznachbarn. Im direkten Gegenzug konnten dann auch die Heimfans 
		feiern. Zwei Ecken brachten den Tabellendritten in arge Bedrängnis. Die 
		erste Ecke konnte der Keeper retten, bevor der Ball den kuriosen und 
		direkten Weg ins Tor fand. Die darauffolgende zweite Ecke nutzten die 
		Gastgeber dann aus dem Gewühl zum Ausgleich. Das Niveau der Partie nahm 
		nun deutlich ab und mit ihm scheinbar auch die Temperatur. Somit 
		zitterte ich mich, mal wieder zu dünn angezogen, durch die letzte halbe 
		Stunde des Spiels. Weder die favorisierten Gäste noch die 
		abstiegsbedrohten Katalanen konnten und wollten das nötige Risiko 
		eingehen den Siegtreffer zu erzielen. Das Stadion leerte sich nach 
		Abpfiff schnell und auch ich machte mich auf zum Hotel. | ||
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