SPIEL #403
|  | SK Rapid Wien vs. FK Austria Wien 3:1 (1:1) |  | 
| Website | Website | |
| 09.02.2014 - Gerhard-Hanappi-Stadion, Wien | ||
| 17.000 Zuschauer | ||
| Bundesliga - 22. Spieltag 2013/2014 | ||
| Tore: 0 : 1 De Paula (26.) 1 : 1 Kaja Rogulj (36.) 2 : 1 Marcel Sabitzer (79.) 3 : 1 Mario Sonnleitner (84.) | ||
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| Der zweite Tag unseres Wien-Aufenthalts sollte uns 
		das Highlight des Trips, das Wiener Stadtderby zwischen Rapid und der 
		Austria, bieten. Nach dem Frühstück im Hotel machten Gabriel und ich uns 
		auf den Weg in die Innenstadt Wiens. Bei ungemütlichem leicht 
		regnerischem Wetter führte unser Weg vom Karlsplatz über die Spanische 
		Hofreitschule und den Heldenplatz zum Wahrzeichen der österreichischen 
		Hauptstadt, den Stephansdom. Da die meisten Plätze und Bauwerke uns 
		schon bekannt waren, blieb die Vorfreude aufs Derby am Nachmittag trotz 
		der Schönheit des Wiener Zentrums allgegenwärtig. Nach einem Mittagspils 
		in einem Edellokal ging es dann per U-Bahn nach Wien-Hütteldorf. In der 
		Heimat SK Rapid begegneten uns dann, knapp vier Stunden vor Anpfiff, die 
		ersten grün-weißen Anhänger. Um 13 Uhr waren wir mit Thomas verabredet, 
		den ich auf einem Hoppingtrip nach Nimwegen im nach dem Auswärtsspiels 
		von Rapid bei Bayer Leverkusen kennenlernte. Thomas besorgte uns die 
		Tickets für die Nordtribüne des altehrwürdigen Gerhard-Hanappi-Stadions 
		und legte mit einem Pub am Stadion den Treffpunkt fest. Abermals bei 
		unglaublich leckeren Burgern und Bier wurden die sportlichen Belange 
		unserer Clubs erörtert bevor wir langsam Richtung Stadion aufbrachen. Die Heimat des SK Rapid, dem erfolgreichsten, 
		bekanntesten und fanstärksten Clubs Österreichs, ist das Gerhard-Hanappi-Stadion, 
		welches in näherer Zukunft um- bzw. ausgebaut werden soll. Wie so oft 
		blockieren bisher jedoch Behörden, Bewohner und die Finanzierung das 
		Projekt. So findet auch das 308. Wiener-Derby vor maximal 17.500 
		Zuschauern statt. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn fanden wir uns auf 
		unseren Plätzen im Oberrang ein, die uns einen guten Blick auf beide 
		Kurven ermöglichten. Die Freundesfreunde und Gastgeber des SK Rapid und 
		deren Ultras fanden sich wie üblich im Block West ein, während die 
		verfeindete Austria die gesamte Ostkurve zugesprochen bekam. Leider war 
		schon vor Spielbeginn zu erkennen, dass sowohl im Gästesektor als auch 
		auf der uns gegenüberliegenden Südtribüne, einige Plätze des Stadions 
		frei bleiben sollten. Bei mindestens vier Derbys pro Saison hat das 
		Stadtderby für viele scheinbar den Reiz verloren. Die leeren Plätze 
		waren dann schnell vergessen, als die Kurven loslegten und die 
		Derbystimmung das Stadion einnahm. Zwei kleine Choreos im Block West mit 
		Fahnen und großen Vereinslogos in der Blockmitte, erst alt dann neu, 
		sollten nur ein Vorspiel sein. Mit dem Einlauf der Teams versunken drei 
		Tribünen des Hanappi in grün-weißen Papptafeln, der Gästeblock der 
		Austria schmückte sich indes in violett-weiß. Die Fankurven legten dann 
		auch akustisch, mit deutlichem Vorteil für den Heimanhang, gut los. Auf dem Rasen ging es für die Tabellennachbarn 
		neben dem Ruhm darum, einen großen Schritt Richtung Europacup-Platz zu 
		machen. Der erste Platz ist in dieser Saison leider an die 
		Brause-Äffchen aus Salzburg vergeben. Spielerisch sollte das Geschehen 
		auf dem Rasen anfangs jedoch nicht unbedingt mehr zu bieten haben als 
		das besuchte Spiel vom Vortag. Vor allem der deutsche Publikumsliebling 
		der Grün-Weißen, Stefan Hofmann, enttäuschte in der Anfangsphase mit 
		zwei haarsträubenden Fehlpässen im Offensivspiel. Austrias Wintereinkauf 
		De Paula bekam dann in der 26. Minute wie aus dem nichts die Chance 
		seinen ersten Treffer für die Violetten zu erzielen. Einen schönen Pass 
		von Hosiner, in die Nahtstelle der Abwehr, nutzte der Mittelfeldspieler 
		eiskalt zur Führung der Austria. Gabriel und mein schlechtes Derbykama 
		von drei zusammen im Stadion erlebten und nicht gewonnenen Derbys sollte 
		scheinbar weiterhin bestehen. Noch vor der Halbzeit konnten wir jedoch 
		Jubeln. Einen abgefälschten Hofmann-Freistoß, der vom Pfosten ins Feld 
		zurücksprang, vollendete Austrias Rogulj zum viel umjubelten 1:1 in der 
		36. Minute. Leistungsgerecht ging es somit mit 1:1 in die Pause. Die zweite Halbzeit eröffneten die Gäste mit einer 
		schönen Pyro-Aktion auf den Rängen. Gut 20 Fackeln in den ersten Reihen 
		hüllten die Gästetribüne in rotes Licht. Auf dem Rasen konnte keins der 
		beiden Teams ein Feuerwerk entzünden. Spielerisch blieb alles beim 
		alten, niedrigen Niveau. Zwei Eckbälle reichten Rapid dann 
		schlussendlich um den Derbysieg einzutüten. Die Derbygeschichte des 
		Tages schrieb dabei der Torschütze zum 3:1, Mario Sonnleiter. Direkt vor 
		dem Eckball, der zum Tor führte, wurde Sonnleiter von einem Bierbecher 
		aus dem Austria-Block getroffen. Davon ließ sich der Abwehrspieler 
		jedoch wenig schocken und schob den, von einem Austria-Verteidiger 
		verlängerten Ball, souverän ein. Rapid hatte das Derby also am Ende 
		durchaus verdient gewonnen und machte uns sowie 15.000 weitere Fans im 
		Hanappi froh. Nach der kleinen Siegesfeier im Stadion ging es abermals 
		auf ein, zwei Bier ins Pub. Das in diesem abermals keine Bundesliga, 
		sondern Skispringen lief, war dann in Österreich irgendwie zu erwarten. 
		Am nächsten Morgen ging es dann noch mit einem Sechser Stiegl auf die 
		Donauinsel und anschließend per Bahn wieder in die Heimat. Zehn Stunden 
		Bahnfahrt am Stück hatte ich vorher auch noch nie absolviert. Immerhin 
		ein gutes Training für die im März anstehende Balkanreise. | ||
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