SPIEL #420
|  | Borussia Freialdenhoven vs. TSC Euskirchen 2:3 (1:1) |  | 
| Website | Website | |
| 03.04.2014 - Sportanlage Ederener Straße, Aldenhoven | ||
| 90 Zuschauer | ||
| Oberliga Mittelrhein - 12. Spieltag 2013/2014 | ||
| Tore: 1 : 0 Kelly Ajuya (17.) 1 : 1 Jan Winkler (19.) 1 : 2 Kelly Ajuya (52.) 2 : 2 Sebastian Kaiser (48.) 2 : 3 Frank Schroden (81.) | ||
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| Meinen letzten Ground in Deutschland „machte“ ich 
		am Nikolaustag in Unterhaching. Ziemlich genau fünf Monate später ist es 
		Zeit hier für Bewegung zu sorgen. Gar nicht mal so einfach, wenn man in 
		der Umgebung nahezu alles abgegrast hat und die meisten Amateurspiele in 
		NRW am Sonntag stattfinden, an dem ich neuerdings wieder selber dem 
		runden Leder beim SV Vöde hinterherjage. Somit passte der Termin für das 
		Nachholspiel zwischen Freialdenhoven und Euskirchen am Donnerstagabend 
		super in meinen Terminkalender. Vorbei am Tagebau Garzweiler ging es 
		nach der Arbeit in Richtung Aachen. In der Nähe von Jülich trägt die 
		Borussia Freialdenhoven ihre Heimspiele aus. Freialdenhoven ist ein Teil 
		der Gemeinde Aldenhoven und weist eine lediglich dreistellige 
		Einwohnerzahl auf. Dorffeeling willkommen! Seit 1949 spielt die Borussia 
		im Stadion Ederener Straße am Dorfrand. Die Sportanlage machte auf mich 
		einen sehr gepflegten und guten Eindruck. Ausreichend Parkplätze, 
		achtstufige Stehränge an einer Längsseite, Vereinsheim, Flutlicht und 
		ein saftig grüner Rasenplatz – mehr brauch es doch nicht. Mit 
		Freialdenhoven und Euskirchen sollten zwei Tabellennachbarn aus dem 
		Mittelfeld der Mittelrheinliga aufeinandertreffen. Die Voraussetzungen 
		der beiden Klubs sind jedoch durchaus differenziert zu betrachten. 
		Während der Gastgeber als gallisches Dorf großartige Arbeit leistet und 
		sich in der Mittelrheinliga festgesetzt hat, findet man in Euskirchen 
		Voraussetzungen die förmlich nach Regionalliga schreien. Sowohl die 
		Infrastruktur rund um das sicherlich regionalligataugliche Erftstadion 
		stimmt ebenso wie die durchaus erfolgreiche Jugendarbeit. Sonderlich 
		ambitioniert in Sachen Aufstieg sind die Teams aus der 
		Staffel-Mittelrhein in den letzten Jahren jedoch nicht. So verzichteten 
		die jeweilig in Frage kommenden Teams in den letzten Spielzeiten auf ihr 
		Aufstiegsrecht. Auch wenn das Spiel somit sportlich im grauen Mittelfeld 
		anzusiedeln war, stand mir ein Spiel mit allem was der Fußball zu bieten 
		hat bevor. Es ging stürmisch los. Die Gastgeber wollten von 
		Beginn an zeigen wer der Herr im Haus ist und so spielte man munter nach 
		vorne. Nach zehn Minuten wurden die Bemühungen fast belohnt, doch der 
		Kopfball im Anschluss an eine gut getretene Flanke sprang vom 
		Innenpfosten zurück ins Feld. In der 17. Minute machte es Kelly Ajuya 
		besser und köpfte weniger „genau“ als zuvor zum verdienten 1:0 ein. Doch 
		die Freude wehrte nicht lange. Als ich noch im Stadionheft auf der Suche 
		nach dem Namen des Torschützen war, erzielte Euskirchen den Ausgleich. 
		Wie man zum Treffer kam konnte ich dabei allenfalls erahnen. Allerdings 
		fielen mir mit dem 1:1 die zahlreich mitgereisten Sympathisanten des 
		ETSC um mich herum auf. Die Hälfte der knapp einhundert Fans hielten zum 
		Gästeteam, keine schlechte Sache für ein Spiel am Donnerstagabend. Die 
		Partie blieb im Anschluss sehr ansehnlich und war meiner Meinung nach 
		über Oberliganiveau anzusiedeln. In der ersten Halbzeit, die 1:1 endete, 
		waren die Gastgeber etwas besser, das Pausenremis geht jedoch in 
		Ordnung. In Hälfte zwei gesellten sich Feuer und 
		Leidenschaft zum guten Spiel dazu. Es wurde ruppiger und auch die 
		Trainer fuhren nun des Öfteren aus ihrer Haut und mussten vom 
		Schiedsrichtergespann mehrmals ermahnt werden. Doch zuallererst stand 
		mit Euskirchens Sebastian Kaiser ein Feldspieler im Mittelpunkt des 
		Interesses. Wenige Minuten nach Wiederanpfifft nutzte dieser eine 
		Unachtsamkeit im Abwehrgefüge der Borussia per gefühlvollem Heber zur 
		Führung für die Gäste. Abermals mit dem Stadionheft beschäftigt sollte 
		ich zum zweiten Mal an diesem Tag den postwendenden Ausgleich verpassen. 
		Kelly Ajuya zum Zweiten – 2:2. Für Freialdenhoven war dieses Spiel ein 
		echtes Auf und Ab, wie man es auch auf den Saisonverlauf übertragen 
		kann. Passend dazu vertändelte Borussias Linksverteidiger am Strafraum 
		den Ball und stellte sich anschließend ebenfalls so dumm an, dass er den 
		nun im Ballbesitzt befindlichen ETSC-Stürmer im Strafraum touchierte. 
		Klarer Elfmeter Euskirchen und rote Karte Freialdenhoven. Ich sprach vom 
		Auf und Ab?! Den fälligen Strafstoss parierte der Keeper stark und hielt 
		sein Team im Spiel. Eine kleine Randnotiz sollte mich im dann im 
		Anschluss zum Schmunzeln bringen: Mit Kai Vonderbank brachte die 
		Borussia einen „Einwechselspieler mit Supernamen“ auf den Platz. 
		Ebenfalls humorvoll war die Art und Weise, wie der Siegtreffer für 
		Euskirchen fiel. Bei einem einfachen Befreiungsschlag behindern sich 
		Borussias Keeper und Verteidiger, sodass der Ball in knapp 40 Metern 
		Entfernung bei Gegenspieler und ETSC-Kapitän Schroden landete. Dieser 
		nutzt die kurze Verwirrung, zieht trocken ab und trifft aus der Distanz 
		zum lang ersehnten 2:3 in Überzahl (81.). Die zehn verbleibenden 
		Borussia-Kicker kämpften zwar aufopferungsvoll, konnten die mittlerweile 
		verdiente Niederlage jedoch nicht mehr verhindern. Ein kurzweiliger 
		Oberligakick, der mich mal wieder daran erinnerte wie viel Spaß der 
		Fußball an der Basis, fernab von Kommerz und DFB-Diktatur, machen kann.  | ||
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