SPIEL #430
FC Ederbergland vs. FSV 1926 Fernwald 1:4 (1:2) |
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26.04.2014 - Stadion Entenpark, Battenberg/Eder | ||
200 Zuschauer | ||
Hessenliga - 33. Spieltag 2013/2014 | ||
Tore: 1 : 0 Robin Wissemann (11.) 1 : 1 Felix Erben (18.) 1 : 2 Denis Weinecker (28.) 1 : 3 Ngolo Ouattara (65.) 1 : 4 Felix Erben (72.) |
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Das Angebot an spannenden und neuen Grounds in der Umgebung war am Samstag rar gesät. Den Plan, ins belgische Charleroi zu fahren, verwarf ich auf Grund der Absagen von Mike und Daniel und entschied mich für die Hessenligapartie zwischen dem FC Ederbergland und dem FSV 1926 Fernwald. Der Weg ins gut 150 km entfernte Battenberg im Ederbergland führte mich durchs Sauerland. So richtig viel vom Sauerland habe ich bisher noch nicht sehen können und so genoss ich die Fahrt, wobei ich jedoch auf den Landstraßen viel zu oft von schleichenden Greisen ausgebremst wurde. Da fährt man endlich mal wieder eine attraktive Route und dann pennt der Vordermann bei Tempo 80 ein, wenn doch 100 km/h erlaubt sind. Angekommen bin ich im Endeffekt trotz einigen mittelschwer verzweifelten Wutausbrüchen. In Battenberg entschied ich mich auf Grund der sich plötzlich öffnenden Schleusen im Himmel, einige Zeit im Auto zu warten und trat den Weg in das Stadion Entenpark etwas zeitverzögert an. Mit diesem Weltklasse-Namen hat der Ground schon mal seinen Platz auf dem Stadionnamen-Treppchen sicher. Enten sah ich zwar keine, aber auch so wusste der Ground für einen Oberliga-Sportplatz zu überzeugen. Dieser liegt am Fuße des Burgbergs und hat neben der attraktiven Aussicht eine Naturtribüne im Schiefergestein zu bieten. Die Aussicht von dieser war grandios und ermöglichte mir einen einwandfreien Blick aufs Geläuf. Die Sonne verdrängte nun die Regenwolken und meinetwegen konnte es nun so langsam losgehen. Der Aufsteiger und Gastgeber benötigte in diesem Spiel die Punkte im Abstiegskampf. Der stolz Mittelhessens aus Fernwald ist zwar schon vor der Partie sportlich so gut wie gesichert, wird aber im nächsten Jahr trotzdem nicht mehr in der Oberliga spielen. Anfang des Monats verkündete der Vorstand überraschend den Rückzug aus der Hessenliga zum Saisonende. Finanzielle Probleme, durch die schwindende Attraktivität der Oberliga für Sponsoren und Zuschauer, hatten den Verein gezwungen, diesen schweren Schritt zu gehen. Gästetrainer Borchers musste seine Mannen trotz allem für dieses Spiel motivieren, um die restliche Saison noch sauber über die Bühne zu bringen. Mit Sicherheit keine leichte Aufgabe. Noch schwerer machte es den Gästen FCE-Mittelfeldakteur
Robin Wissemann, der nach nur elf Minuten zum 1:0 traf. Wissemann setzte
sich im Strafraum durch und war eigentlich schon zu weit nach links
verschlagen worden, ehe er das lange Eck anvisierte und traf. Bei der
versuchten Rettung, prallten zudem der Schlussmann und ein Verteidiger
der Gäste unglücklich zusammen, was im Anschluss einen frühen
Torwartwechsel auf Seiten der Fernwalder zur Folge hatte. Was für ein
Katastrophenstart für die arg gebeutelten Mittelhessen. Der
eingewechselte Ersatzmann machte sich in der Folge bei jedem FSV-Angriff
in seinem Strafraum warm und wartete darauf eingreifen zu müssen. Zuerst
wurde jedoch sein Gegenüber geprüft. Der, nach einem klasse Pass
durchgebrochene, Fernwalder Erben verlor zwar das Mann-gegen-Mann-Duell
mit dem Keeper, konnte jedoch den Nachschuss im Gewühl zum Ausgleich
verwerten (18.). Es ging gut zur Sache auf dem Platz. Den ca. 200
Zuschauern wurde ein intensives und chancenreiches Spiel, ohne großes
Mittelfeldgeplänkel geboten. Beflügelt durch den Ausgleich, hatte der
FSV nun etwas mehr vom Spiel und profitierte immer öfter von der
löchrigen Abwehr des FCE. Folgerichtig fiel nach einer knappen halben
Stunde das 2:1 für die Gäste. Bei Weineckers Sololauf auf der linken
Außenbahn agierten die Verteidiger viel zu passiv und ließen den Gegner
gewähren, bis dieser schlussendlich im Fünfmeterraum angekommen war und
nach einer kurzen Körpertäuschung zur Führung traf. Nun zeigten sich die
Hausherren wieder aktiver und wurden in der 40. Minute durch den
Schiedsrichter belohnt. Nach einem Foul am äußeren Rand des Strafraums,
entschied dieser zu Recht auf Strafstoss fürs Heimteam. Skurille
Vorgeschichte: Der FCE verschoss in dieser Saison bereits
rekordverdächtige sieben Elfmeter. Um es kurz zu machen, auch dieser
Elfer nahm kein glückliches Ende und segelte über die Latte.
Unglaublich. Halbzeit: 1:2 Fernwald. War das Spiel in der ersten Halbzeit noch halbwegs
auf Augenhöhe, dominierten der FSV das Spiel auf fremden Platz in der
zweiten Hälfte. Auch wenn es hier und da noch brenzlig wurde für die
Gäste, war man doch deutlich agiler und sicherer im eigenen Ballbesitz.
Phasenweise gaben sich die Spieler des FC Ederbergland bereits auf und
kassierte weitere zwei Gegentore. Von des zahlreichen Chancen auf Seite
der Mittelhessen nutzten Ouattara und abermals Erben je eine und
bestraften die stümperhaften Gastgeber. Die Fans des Aufsteigers aus dem
Ederbergland verstanden die Welt nicht mehr und begleiteten das Spiel
ihres Teams nun immer wieder mit Zynismus. Dies gefiel dem eigenen
Kapitän so gar nicht, sodass dieser kurz vor Schluss, nachdem er einen
Freistoss in die umliegenden Wälder jagte, die Nerven verlor und die
eigenen Anhänger wüst bepöbelte und beschimpfte. Die Nerven liegen blank
im beschaulichen Battenberg. Vielleicht ist es aber gerade der heutige
Sieger aus Fernwald, der durch seinen Rückzug zu Saisonende den
Klassenerhalt für den FCE ermöglicht. |
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