SPIEL #431
Sparta Rotterdam vs. FC Eindhoven 1:1 (0:0) |
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28.04.2014 - Sparta-Stadion, Rotterdam | ||
5.992 Zuschauer | ||
Eerste Divisie - Play Offs 2013/2014 | ||
Tore: 1 : 0 Finn Stokkers (72.) 1 : 1 Anthony van den Hurk (89.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Wie die Play Offs um den Aufstieg aus der Eerste
Divisie in die Eredivisie in den Niederlanden genau ablaufen? Ich habe
keine Ahnung. Das System erschließt sich mir nicht und so sollten Mike
und ich am Montagabend, nur 70 Stunden nach dem Saisonende, die
Erstrunden-Play Off-Partie zwischen dem Tabellensechzehnten Sparta
Rotterdam und dem Tabellensechsten FC Eindhoven besuchen. Warum ein
Tabellensechzehnter der zweiten Liga ernsthaft um den Aufstieg ins
Oberhaus mitspielen darf, wird mir, wie gesagt, ein Rätsel bleiben. Für
mich bot dieses Spiel, das Mike am Wochenende fand und in die Runde
warf, die Möglichkeit das Sparta Stadion in Rotterdam zu besuchen und
somit der Mission „Eerste Divisie Komplett“ etwas näher zu kommen. Ende
Januar haben Mike und ich unser letztes Spiel zusammen besucht, sodass
wir auf den gut zwei Stunden Autofahrt viel zu erzählen und zu berichten
hatten. Die Hinfahrt verging also wie im Flug und wir parkten drei
Stunden vor Spielbeginn in einer Seitenstraße unweit des ältesten
Stadions Hollands. Je näher wir diesem Schmuckkästchen kamen, umso mehr
wusste es zu gefallen. Der Spagat zwischen der modernen Haupttribüne und
der altehrwürdigen Backsteintribüne auf der gegenüberliegenden Seite
faszinierte mich schon von Außen. Dementsprechend vorfreudig erstanden
wir die spottbilligen Tickets für die Haupttribüne und ich investierte
das vermeintlich gesparte Geld sogleich im Fanshop. Die ungemütlich
späte Anstosszeit um 20:45 Uhr ermöglichte uns noch einen kleinen
Fußmarsch Richtung Zentrum. Dieser fand natürlich einen Zwischenstopp in
einer Frituur und endete am Delfshaven, ehe es zurück zum Sparta-Park
ging. Unterwegs in Rotterdam wirkten wir wahrscheinlich so zielstrebig,
dass uns ein Radfahrer nach dem Weg zum Stadion fragte. Wie sich
herausstellte war der Fragende dann auch noch ein Schwabe, dem
Prenzlberg wohl zu klein wurde. Glücklicherweise ohne weitere
Begegnungen der schwäbischen Art, enterten Mike und ich das Stadion,
welches von Innen ebenso schön sein sollte wie von Außen. Unsere Plätze
ermöglichten uns zudem einen einwandfreien Blick auf den Heimmob in der
Ecke gegenüber. Die Jungs aus Eindhoven, die ich mittlerweile
erschreckenderweise ganz gut wiedererkenne, ließen sich etwas versetzt
rechts von uns nieder. An diesem Tag waren es sogar zwei Busse voll
Blau-Weißer. Das erste optische Ausrufezeichen setzten dann die
Sparta-Fans. Hinter zwei Spruchbändern (Memo: Niederländisch lernen!)
wurden einigen Bengalen, Blinker und Rauch gezündet und sorgten für
einen angemessenen Start. Die knapp 6.000 Fans im Stadion sorgten also
für eine Play Off-würdige Atmosphäre, die sich anfangs jedoch nicht auf
den Rasen übertragen sollte. Gefährlich wurde es auf beiden Seiten
lediglich durch hohe Bälle und Flanken. Das war nicht schön anzusehen.
Einzig erwähnenswert in Hälfte eins blieb ein Volleyschuss der Gäste,
den Sparta-Keeper Sinouh grandios parierte. Es ging somit torlos in die
Halbzeit. Das Publikum wusste zu überzeugen, die Spieler zeigten leider
wenig Sehenswertes auf dem Platz. Auch in Hälfte zwei ging anfangs wenig aus dem
Spiel heraus. Die Freitstösse der Heimherren in Tornähe, ließen den
Zuschauern jedoch immer wieder den Atem stocken. Diese Brandfackeln
waren immer gefährlich und fanden ihren Höhepunkt mit einem
Lattentreffer in der 54. Minute. Nur vier Minuten später dann die
Schrecksekunde für Sparta. Gewusel und Gezerre im Strafraum und der
Schiedsrichter zeigt zugunsten der Gäste auf den Punkt. Mike und ich
prophezeiten es bereits kurz zuvor, der Elfer wurde verschossen, Sinouh
im Sparta-Kasten war abermals oben auf. Doch es ging noch sinnbildlicher
für das maue Spiel. Das 1:0 in der 72. Minute fiel äußerst ungewöhnlich.
Sparta-Joker Stokkers blockte einen Befreiungsschlag von FCE-Torwart
Muyters und der Ball sprang mehr als glücklich von Stokkers Körper ins
Tor. Einsatz der sich hier ausgezahlt hat und uns einen Jubel bescherte
den ich in dieser Intensität selten erlebt habe. Teilweise waren die
Sparta-Fans wie von Sinnen und tanzten und sprangen auf der Tribüne
herum. Klasse Sache. Die FCE-Fans fanden es weniger lustig und bauten
sich recht aggressiv an der Trennwand zum angrenzenden Block auf, die in
Folge dessen von einigen Ordnern zurückerobert und bewacht werden
musste. Die Situation beruhigte sich nun langsam auch im Gästeblock und
doch mussten die Ordner kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit nochmals
aktiv werden im blau-weißen Fanblock. Diesmal war es jedoch ein
positiver Gefühlsausbrauch der gut 150 mitgereisten Fans, die in der 89.
Minute den Ausgleichstreffer durch van den Hurk feiern durften und sich
abermals provozierend der Trennwand und den dahinter sitzenden
Sparta-Anhängern widmeten. Die beiden Treffer machten das Gesehene
jedoch nicht zu einem schöneren Spiel. Trotzdem die Partie viel Feuer
und in Kombination mit dem schönen Ground war es die Reise wirklich
wert, auch wenn ich mein Bett erst kurz vor zwei Uhr sah und die Arbeit
nur fünf Stunden später rief. |
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