SPIEL #432
|  | Etzella Ettelbrück vs. FC Progres Niederkorn 1:1 (0:1) |  | 
| Website | Website | |
| 01.05.2014 - Centre Sportif du Deich, Ettelbrück | ||
| 271 Zuschauer | ||
| National Division - 23. Spieltag 2013/2014 | ||
| Tore: 0 : 1 Paul Bossi (41.) 1 : 1 Bartlomiej Pietrasik (86.) | ||
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| Der Tag der Arbeit musste für Mike, Daniel und mich 
		für einen Kurztripp nach Luxemburg herhalten. Da ich in Luxemburg 
		letztendlich schon recht viele Grounds abgehakt habe, viel die Wahl 
		schnell auf das Duell zwischen Etzella Ettelbrück und Progres 
		Niederkorn. Mit Mike am Steuer ging es die gewohnte Route über die A1 
		und die darauffolgenden Bundes- und Landstraßen ins Grozherzogtum. 
		Luxemburg begrüßte uns sogleich mit Regen, als wir nach einer 
		abenteuerlichen Fahrt über Berg und Tal und einem kleinen Stopp zum 
		Tanken und Shoppen, eine Stunde vor Spielbeginn am Centre Sportif du 
		Deich parkten. Auf Grund des schlechten Wetters verbrachten wir noch 
		einige Minuten im Auto, ehe wir uns, mit Öffnung der Stadionkasse, etwas 
		widerwillig in den Regen wagten. Bewaffnet mit Schirm und Kamera drehten 
		wir unsere Stadionrunde und nahmen einen gemütlichen Platz auf der noch 
		menschenleeren Holztribüne ein. Obwohl das Stadion einen für 
		luxemburgische Verhältnisse recht stattlichen Ausbau besitzt und 
		landschaftlich ganz schick liegt, ist es doch nur eine bessere 
		Leichtathletikkampfbahn, die nicht unbedingt Lust auf Fußball macht. 
		Zumindest wurden wir mehr als freundlich empfangen und dank Mike sprang 
		im Vereinssekretariat sogar ein Pin für uns heraus. Mit Sicherheit ein 
		seltenes Stück, welches noch in einigen Sammlungen fehlen dürfte. Die 
		hölzerne Haupttribüne füllte sich und auch die Fans von Ettelbrück 
		bezogen neben der Tribüne, nah am Bierstand, ihre Stellung. Wie 
		abgesprochen traf ich im Stadion Pascal, mit dem ich des Öfteren mit 
		Grevenmacher in der luxemburgischen National Division unterwegs war. Da 
		man sich schon einige Zeit nicht mehr getroffen hat, gab es viel zu 
		erzählen und ich wechselte zeitweise zwischen Mike und Daniel auf der 
		Tribüne und Pascal auf den benachbarten Rängen hin und her. Um ehrlich 
		zu sein, ging es dann bei der Begegnung zwischen Ettelbrück und 
		Niederkorn um die goldene Ananas. Sollte nicht noch etwas 
		Außergewöhnliches passieren, sind beide Teams bereits jedwede 
		Abstiegssorgen los und dümpelt im grauen Mittelfeld herum. Die Akteure verstanden es dann ebenfalls nicht 
		Farbe ins Spiel zu bringen. Die Gastgeber wollten anfangs, konnten aber 
		nicht und Progres blieb weit unter seinen Möglichkeiten. Einzig 
		erwähnenswert bleibt wohl eine Chance in der 15. Minute die auf eine 
		gute Kombination der Gäste folgte und in einem verunglückten Lupfer 
		endete. Von Etzella kam leider wenig bis gar nichts, was die „Red Zone“ 
		der Gäste hätte in Verlegenheit bringen können. Trotzdem sollte dieses 
		typische 0:0-Spiel noch vor der Pause einen Treffer sehen. Aus dem 
		nichts zeigte der schon zuvor fahrige Referee bei einem Laufduell am 
		Rande des Strafraums zu Gunsten der Gäste auf den Punkt. Der Stürmer 
		fiel, ja. Es gab eine Berührung, ja. Aber ein Foul und Elfmeter? 
		Niemals. Kopfschüttelnd stand ich zwischen den ebenso fassungslosen 
		Etzella-Fans und sah wie der „gefoulte“ Bossi das Geschenk aus elf 
		Metern höchst selbst verwandelte. Der Weg des Schiedsrichters in die 
		fünf Minuten später folgende Pause sollte ein wahrer Spießrutenlauf 
		werden. Bepöbelt und beworfen mit allerhand Utensilien, die der wütende 
		Fan urplötzlich zu greifen bekommt, bahnte sich das Gespann den Weg in 
		die Kabine. Zurück auf dem noch immer durchnässten Grün 
		investierte Etzella nun deutlich mehr. Das Spiel blieb jedoch wenig 
		ansehnlich und dümpelte so vor sich hin. Gerade als man begann zu 
		denken, hier geht nichts mehr, erhöhten die Hausherren die Schlagzahl 
		abermals und erarbeiteten sich insbesondere in der Schlussviertelstunde 
		einige gute Chancen. Viele Dinger aus der Kategorie „Alles kann - nichts 
		muss“ wurden liegengelassen. Ein Eckball, nach einem gewaltigen Schuss 
		der pressenden Gastgeber, führte dann zum lang ersehnten Ausgleich. 
		Eckballempfänger Rocha, der mit Gesichtsmaske spielte, brachte seinen 
		Kopfball nicht im Kasten unter, der Nachschuss von Pietrasik war dann 
		jedoch unhaltbar. Ich denke das 1:1 geht für beide Mannschaften in 
		Ordnung. Auch wenn der Führungstreffer für die Gelb-Schwarzen mehr als 
		schmeichelhaft war, war man doch fast über die gesamte Spielzeit das 
		bessere und sicherere Team. Ettelbrück-Coach Wagner haderte indes auch 
		nach Spielschluss noch mit der Elfmeterentscheidung, infolge derer er 
		vom Referee auf die Tribüne geschickt wurde: „Man kann ja nicht 
		zufrieden sein, wenn die Schiedsrichter Elfmeter pfeifen, wo keine 
		sind.“ Auf der dreistündigen Rückfahrt hatten wir zumindest im Auto noch 
		ein Erfolgserlebnis zu verbuchen. Da es über das erlebte Spiel nicht 
		sonderlich viel zu erzählen gab, erklärten wir uns in gemeinschaftlicher 
		Kleinstarbeit das Prinzip der Play Offs zwischen erster und zweiter 
		holländischer Liga. In meinen Augen die größte Nerd-Errungenschaft des 
		Tages. | ||
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