SPIEL #450
SV Lichtenberg 47 vs. Hertha Zehlendorf 3:1 (0:0) |
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30.08.2014 - Hans-Zoschke-Stadion, Berlin | ||
218 Zuschauer | ||
Oberliga NOFV-Nord - 4. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 1 : 0 Thomas Brechler (60.) 2 : 0 Maik Haubitz (75.) 2 : 1 Maximilian Obst (82.) 3 : 1 Christian Gawe (90.) |
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Nach dem durchaus überzeugenden Glubb-Sieg am
Freitag, stand für Gabriel und mich am Samstagnachmittag eine Partie im
Berliner Amateurfußball auf dem Programm. Im Hans-Zoschke-Stadion
empfing Lichtenberg 47 den Oberligaaufsteiger Hertha Zehlendorf. Bevor
es ins Stadion im Berliner Stadtteil Lichtenberg ging, schwärmte ich
Gabriel vom Ground vor. Bisher habe ich das Stadion zwar erst einmal vor
gut zwei Jahren besucht, doch damals hat mich dieses reine
Fußballstadion recht schnell in seinen Bann gezogen. Vier ausgebaute
Tribünen in Rechteckform, eine davon mit Sitzplätzen bestückt und das
alles im Schatten der Stasi-Gedenkstätte Normannenstraße. Im Stadion
angekommen fand ich es auf Anhieb wieder klasse. Auch Gabriel mochte den
Ground sofort und prompt ließen wir uns auf einer der mit Gras und
Unkraut bewachsenen Stehtraversen nieder. Im Vorfeld des Spiels fiel uns
ein Fan mit einem selbstgemalten Spruchband auf, der schräg vor uns saß
und komplett in Hertha-Utensilien gehüllt war. Auf seinem Bettlaken
erblickten wir dann die Botschaft „Ihr braucht Obst“ die uns einerseits
zum Lachen brachten und uns andererseits vor ein Rätsel stellte, das wir
jedoch später lösen konnten. Sonst wartete mit uns ein bunter Mix aus
Meckerrentnern, selbsternannten Experten des Hauptstadtfußballs und
picknickenden Patchworkfamilien auf den Beginn des Spiels. Wir
erwarteten ein Spiel auf Augenhöhe, da sowohl Lichtenberg als auch die
Gäste aus Zehlendorf drei Punkte auf dem Konto hatten und ähnliche
Saisonziele aufweisen. In der ersten Halbzeit war dann nicht unbedingt zu
erkennen, dass eines der Teams überhaupt das Ziel hatte dieses Spiel zu
gewinnen. Die Hausherren schienen das Geschehen unter Kontrolle zu
haben, machten aber zu wenig um hier ein Tor zu erzielen. So nahmen wir
die ein bis zwei Chancen auf beiden Seiten nebenläufig wahr und
schenkten unsere Aufmerksamkeit immer wieder dem teilweise lustig zu
beobachtenden Umfeld. Auf dem Platz pickten wir uns dann noch den
Rechtsverteidiger der Gäste heraus, der von uns auf Grund seiner Statur
und seines Auftretens eher in die Kreisliga als in die Oberliga
eingeordnet wurde. Soviel zum Geschehen vor der zweiten Hälfte, die ihr
Highlight erst zum Ende der Halbzeitpause mit einer leckeren Frikadelle
vom Grill fand. In der zweiten Hälfte war das Tempo dann deutlich
höher und das Spiel begann endlich Spaß zu machen. Nach einigen
Versuchen, die der Zehlendorfer Keeper oder der Pfosten entschärfen
konnte, fand ein Schuss von 47-Stürmer Brechler nach 60 Minuten den Weg
ins Tor. Weitere 15 Minuten später belohnten sich die Lichtenberger nun
für den guten Einsatz im zweiten Durchgang. Endlich gab man Gas und war
deutlich feldüberlegen gegenüber den Gästen, die in dieser Phase des
Spiels kaum Zeit zum Luft holen fanden. So war es Maik Haubitz, der eine
Ecke per Kopf zur nun scheinbar sicheren 2:0-Führung für die 47er
verwertete. Zu diesem Zeitpunkt durchaus überraschend, gelang den Gästen
in der 82. Minute der Anschlusstreffer. Torschütze für Zehlendorf:
Maximilian Obst. Somit ist auch der Hintergrund um das selbstgemalte
„Ihr braucht Obst“-Spruchband unseres Freundes geklärt. Leider achteten
wir nicht auf einen möglicherweise euphorischen Jubel des
Obst-Unterstützers, dessen Meinung sich nun bestätigte. Für Zehlendorf
war der Obst-Treffer aber zu wenig und man konnte auch keinen wirklichen
Druck mehr aufbauen. Ein völlig überflüssiges Frustfoul bescherte einem
Zehlendorfer Spieler dann noch den Roten Karton kurz vor Spielende und
auch der obligatorische Treffer zum 3:1 in der Nachspielzeit durfte
nicht fehlen. Nahezu hellseherisch hatte Gabriel diesen kurz zuvor
angekündigt und wurde mit Christian Gawes Treffer bestätigt. Dank der
ereignisreichen zweiten Spielhälfte bekamen die gut 200 zahlenden
Zuschauer dann doch noch eine gute und attraktive Partie im
Schmuckkästchen Hans-Zoschke-Stadion zu sehen. Ich freu mich schon auf
meinen nächsten Besuch in diesem tollen Ground und hoffe, dass dieser
noch lange so erhalten bleibt, wie er derzeit ist. |
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