SPIEL #454
VfL Bochum vs. Karlsruher SC 1:1 (0:1) |
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12.09.2014 - Ruhrstadion, Bochum | ||
21.168 Zuschauer | ||
2. Bundesliga - 5. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Manuel Torres (19.) 1 : 1 Yusuke Tasaka (62.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Zum freitäglichen Feierabend fuhr ich direkt nach
Gelsenkirchen um meine Karte fürs Champions League-Spiel in London an
der Geschäftsstelle abzuholen. Viel Zeit auf dem Berger Feld hatte ich
jedoch nicht, da ich am Abend mit Niels zum Spiel zwischen dem VfL
Bochum und dem Karlsruher SC verabredet war. Zwar nicht Europapokal,
aber immerhin die „Stärkste zweite Liga der Welt.“ Also ging es mit
Tempo nach Bochum, wo ich wenig später Niels und Christoph begrüßen
konnte. Christoph hatte bereits am Nachmittag Tickets für uns besorgt,
während Niels direkt aus Holland zum Stadion kam. Die Preispolitik des
VfL lässt mich immer wieder mit dem Kopf schütteln. Will man nicht
stehen, muss man mindestens 27 Euro berappen um sich eine
Zweitliga-Partie im Ruhrstadion anzusehen. Die ganze Sache wird noch
bitterer, da mir vor dem Stadion eine Freikarte angeboten wurde, die ich
jedoch ablehnte, da ja bereits ein Ticket für mich gekauft wurde. Wie
auch immer, ich freute mich trotzdem auf das Spiel zwischen zwei
Top-Teams der zweiten Liga und auf das Wiedersehen mit Niels. Sowohl die
Gastgeber vom VfL als auch die Gäste aus Karlsruhe haben nach vier
Spielen acht Punkte auf dem Konto und mischen somit oben mit. In und um
Bochum herrscht somit zu Recht Euphorie und Aufbruchsstimmung, nachdem
man in der letzten Saison lange um den Verbleib in Liga 2 zittern
musste. An diesem Freitagabend lockte das Team um den Top-Torschützen
der Bochumer, Simon Terodde, mehr als 20.000 Fans an die Castroper
Straße. Der Gästeblock war indes eher mau gefüllt und konnte
stimmungstechnisch nicht auffallen. Auf Grund des fehlenden Capos auf
dem Zaun sowie der schwachen Zaunbeflaggung wirkte es zudem so, als
würden große Teile der Karlsruher Fanszene dem Spiel fernbleiben. Die
Daheimgebliebenen verpassten auf jeden Fall einen guten Start der
Badener. Die ersten Minuten gehörten zwar den Hausherren,
lange brauchte der KSC jedoch nicht, um sich gute Chancen zu erarbeiten.
Niels, Christoph und ich wurden, für den noch immer hohen Preis,
zumindest mit einer guten Sicht aufs Geschehen belohnt. Somit sahen wir,
wie die Gäste durch den Ex-Schalker Manuel Torres in Führung gingen.
Nach 19 Minuten köpfte Torres, der einige Zeit für Schalkes Amateure
kickte und erst im letzten Sommer in den Süd-Westen wechselte, eine
Kempes-Flanke in die Maschen. Torres blieb im weiteren Verlauf der
auffälligste Spieler und sorgte zeitweise auf der rechten Außenbahn für
Angst und Schrecken vor der Ostkurve und dem Block A. Die Bochumer Elf
blieb indes ziemlich blass und konnte bis zur Halbzeit keine Akzente
mehr setzen. Das offene und schnelle Spiel machte wirklich Spaß und ließ
sich mit Fiege Pils in der Hand in der spätsommerlichen Abendsonne
wirklich gut anschauen. Niels, Christoph und ich verfolgten das Spiel bei
unserem Fußball-Smalltalk nicht immer sonderlich intensiv und trotzdem
fiel uns nach der Pause früh auf, dass der VfL die Idee, die Partie zu
drehen, vermissen ließ. Für Christoph, der zum KSC hält, keine schlechte
Sache und auch mir war der Ausgang der Partie recht egal. Gerade als man
dachte, der VfL kann nicht und der Gast aus Karlsruhe will (muss) nicht,
erzielten die Hausherren den Ausgleichstreffer. Der sonst nur als
Vollstrecker glänzende Terodde, legte von der linken Seite für Gulde
auf, dessen Schuss bei Tasaka und dank dem Japaner auch im Tor landete
(62.). Im Anschluss passierte leider wenig. Scheinbar waren beide Teams
mit dem Punktgewinn gegen den direkten Konkurrenten zufrieden. Vor allem
vom VfL hatte man sich dann aber doch einen gewissen Impuls durch den
Ausgleich erhofft. Somit war die letzte halbe Stunde der Partie, das
schwächste Drittel des Spiels. Das Remis geht für beide Teams in Ordnung
und wir sahen eine über weite Strecken sehr attraktive Partie. Ob die
Euphorie in Bochum anhält, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Derzeit macht es auf jeden Fall Spaß ein VfL-Spiel als neutraler
Zuschauer zu besuchen. Für uns drei ging es nach dem Schlusspfiff zu Fuß
ins Bermuda-Dreieck, wo wir bei einem Vietnamesen überraschend gut aßen
und tranken und bis in die Nacht quatschten. Leider dauert es ja oft
recht lange bis man sich mal wieder sieht. Das nächste gemeinsame Spiel
ist aber zumindest schon grob geplant. |
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