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SPIEL #460

logo_schalke FC Schalke 04 vs.
Borussia Dortmund
2:1 (2:1)
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  27.09.2013 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen  
  61.000 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 6. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
1 : 0 Joel Matip (10.)
2 : 0 Eric Maxim Choupo-Moting (23.)
2 : 1 Pierre-Emerick Aubameyang (26.)
 
     
(Ticket fehlt)
     
 
     
 

Derbyzeit im Pott. Nach unserem Sieg unter der Woche an der Weser und der zeitgleichen Schwächephase der Dortmunder (Niederlage gegen Mainz, Remis gegen Stuttgart) hätte es wohl keinen besseren Moment für das Spiel der Spiele geben können. Also machte ich mich zur Mittagszeit wie gewohnt mit der 302 auf den Weg Richtung Berger Feld. Auf dem gesamten Weg musste man keine hässlichen schwarz-gelben Jerseys sehen, was ich nicht unbedingt schlecht fand. Vor der Nordkurve wartete ich auf Marc, den ich zuletzt beim Heimspiel gegen Hertha im Frühjahr gesehen hatte und mit dem ich mich zuvor verabredet hatte. Während ich wartete musste ich mit ansehen, wie doch ernsthaft einige Deppen im Biene-Maja-Outfit über den Eingang Nord das Stadion betreten wollten. Einige haben wohl den Schuss nicht gehört. Nachdem Marc dann mit Steffi vor der Nordkurve angekommen war, lungerten wir einige Zeit vor der Arena. So traf ich noch Bernd und Fanny, die mich auf ein Bier einluden und alles in allem kam ich langsam aber sicher in Derbystimmung. Somit ging es mit Marc und Steffi ins Innere der Arena. Da wir, auch auf Grund der verschärften Einlasskontrollen, recht spät dran waren, bewaffneten wir uns mit Bier und ließen uns in Block K nieder. Die Perspektive aus dem Eckblock war für mich etwas ungewohnt, hatte aber auch was. Die Nordkurve war an diesem Tag so voll, dass man ernsthaft kämpfen musste, um einen freien Platz zu erwischen, der überhaupt einen Blick aufs Spielfeld ermöglichte. Auf Schalker Seite war also alles angerichtet für ein packendes Derby. Beim BVB fehlten indes nicht nur einige Akteure auf dem Rasen (bei Schalke im Übrigen auch, was in der Berichterstattung viel zu oft vergessen wurde), sondern auch ein großer Teil der aktiven Fanszene. Mehreren hundert Schwach-Gelben wurde der Zutritt zur Donnerhalle nach den Geschehnissen der letzten Saison verwehrt. So sehr ich Stadionverbote in Frage stelle und die Ultra-Kultur verstehe, was da im letzten Derby auf Schalke seitens der BVB-Szene ablief war einfach nur krank.

Schwarz-Gelb agierte also auf den Rängen nur mit halber Kraft und konnte überhaupt nicht überzeugen. Die Derby-„Stimmung“ im Gästeblock ist aber auch nicht durch die fehlende Szene und auch nicht durch die, aus Sicherheitsgründen nur limitiert verkaufte Anzahl von Gästekarten, zu erklären. Man hat die Deppen-Kartoffelkäfer einfach nicht gehört. Ähnlich schlecht präsentierte sich glücklicherweise die Klopp-Elf, die keinerlei Gefahr ausstrahlte. Ungewöhnlich, dass Schalke diese Schwäche des Gegners eiskalt nutzte. In Person von Rückkehrer Matip, köpfte der S04 nach nur zehn Minuten das 1:0 und sorgte für eine Explosion in der Kurve. Unglaublich wie viel Bier sich nun in meinen Klamotten sammelte. Einfach nur genial dieses Derby-Feeling. Noch besser wurde es gute zehn Minuten später. Nach einer S04-Ecke ging es im Strafraum Drunter und Drüber, ehe BVB-Stürmer Ramos die Kugel vogelwild und ohne Druck einfach in die Mitte klärte und Choupo so das 2:0 aus guter Position ermöglichte. Eine klasse Bude vom „Schalker der Stunde“, die im Derby natürlich mindestens doppelt wertvoll ist. Die Freude war natürlich grenzenlos und abermals badete ich gerne im Bier. Aber Schalke wäre nicht Schalke, wenn man sich nicht wieder selbst ein Bein stellen würde. So kam es wie es kommen musste und der Gast erzielte aus dem Nichts den 2:1-Anschlusstreffer (26.). Dieser war zwar durchaus gut rausgespielt, aber in dieser Phase des Spiels, in der die Zecken eigentlich klinisch tot waren, komplett überflüssig. Glücklicherweise schafften es die Knappen, die mehr als verdiente Führung gegen verunsicherte und harmlose Dortmunder mit in die Pause zu nehmen.

Auch nach der Halbzeit standen wir drei wie Sardinen im Block und hofften auf die Bestätigung des Ergebnisses in Hälfte zwei. Dortmund drückte zwar und hatte einige gute Chancen, doch auch Schalke wurde immer wieder gefährlich (Boateng zu Beginn des zweiten Durchgangs, Huntelaar kurz vor dem Abpfiff). Dank einer starken Mannschaftsleistung, in der vor allem Uchida immer wieder positiv herausstach, schaffte es Königsblau die Führung ins Ziel zu bringen, welches Referee Gagelmann völlig sinnlos um vier Minuten verlängerte. Im Nachhinein muss man sagen, dass man an diesem Samstag einen mittelmäßigen Gegner recht souverän besiegt hat. Die natürlich vorhandene Spannung basierte in erster Linie auf der Brisanz der Partie – nicht auf dem unglaublichen Willen und Können des Gegners, das Spiel zu drehen. So erzielte Schalke einen Sieg auf ganzer Linie. Sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen hat man nun hoffentlich eine Kehrtwende im Ruhrpottfußball eingeläutet, der leider Gottes in den letzten Jahren in schwach-gelber Hand war. Viel Zeit zum Feiern hatte ich leider nicht. Mit dem Abpfiff verabschiedete ich mich von Marc und Steffi und machte mich auf den Weg nach Duisburg, wo ich noch ein erfolgreiches Date mit dem Lichterlauf hatte. Meine persönliche Derby Bilanz:  Vier Siege – Ein Unentschieden – Zwei Niederlagen. Kann sich sehen lassen!

 
     
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