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SPIEL #469

Telstar Velsen vs.
FC Eindhoven
0:5 (0:2)
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  24.10.2014 - Telstar Stadion, Velsen  
  1.963 Zuschauer  
  Eerste Divisie - 11. Spieltag 2014/2015  
     
  Tore:
0 : 1 Joey Sleegers (8.)
0 : 2 Anthony van den Hurk (14.)
0 : 3 Maxime Gunst (57.)
0 : 4 Branco van den Boomen (60.)
0 : 5 Tom Boere (90.)
 
     
     
 
 

An diesem Freitagabend sollte ich beenden, was ich mit Gabriel vor gut 4 ½ Jahren in Maastricht unbewusst begonnen habe. Im Februar 2011 besuchten wir gemeinsam mein erstes Spiel in den Niederlanden. Die Zweitligapartie zwischen Maastricht und Waalwijk endete damals mit einem klaren 3:0-Sieg für die Gastgeber. Im Oktober 2014 machte ich mich also auf den Weg nach Velsen, um den letzten noch nicht von mir besuchten niederländischen Zweitliga-Ground zu entern. Nach Feierabend ging es für mich per Auto Richtung Amsterdam. Blöderweise fiel mir im Auto sitzend auf, dass ich mein Navi im Dienstwagen vergessen hatte und ich an dieses nicht mehr herankomme. Bitter, so musste ich also nach Gefühl durch unser westliches Nachbarland gurken. Meine Route führte vorbei an Arnheim, Utrecht, Amsterdam und Haarlem. Nach gut drei Stunden erreichte ich dann das TATA Steel Stadion, die Heimat des SC Telstar. Da ich noch reichlich Luft bis zum Spielbeginn hatte, parkte ich auf dem Stadionparkplatz und drehte im Nieselregen eine kleine Fotorunde ums Stadion. Dafür, dass das Stadion eines der kleinsten Profistadien der Niederlande ist, sah es von außen ganz vielversprechend aus. Zwei schöne Tribünen auf den Geraden und eine nicht mehr nutzbare Hintertortribüne waren bereits von draußen zu begutachten. Eine Stunde später sollten dann die mit zehn Euro vergleichsweise günstigen Tickets an den drei Kassenhäuschen verkauft werden. Bis es soweit war, setzte ich mich noch ins Auto, las und ließ den Regen auf die Frontscheibe prasseln. Im Stadion bestätigte sich dann der überraschend positive Eindruck des Grounds. Ich konnte im leeren Stadion sogar einen Platz mit bester Sicht auf Höhe der Mittellinie einnehmen, ohne dass die Pfeiler der Dachkonstruktion meine Sicht störten. Das Stadion füllte sich mit knapp 2000 Zuschauern ganz passabel. Die aktiven Fans der Hausherren bezogen einen kleinen Stehplatzbereich rechts neben mir auf der Geraden, während die Busladung Eindhoven-Fans auf einer überdachten Tribüne hinter dem Tor Platz fanden.

Vor dem Spiel schaffte ich es dann noch, während ich mir einen Wimpel kaufte, meinen tollen Sitzplatz zu verlieren. Als ich kurz weg war, besetzte eine holländische Familie meinen mit einem Sitzkissen „markierten“ Platz und ließ mich somit ziemlich blöd aussehen. Ich musste also umdisponieren und suchte mir einen neuen, weniger schönen Sitzplatz. Nervig waren vor allem die ca. 50% Kinder im Stadion, die alles Erdenkliche unternahmen, das Spiel jedoch keines Blickes würdigten. Trotz des  dauerhaften Gewusels und des Ärgers über den dreist gestohlenen Sitzplatz, nahm ich mich dem Spielgeschehen auf dem Platz an. Unter einer kleinen Pyroaktion der Heimfans begann die Partie zwischen Telstar und dem favorisierten FC Eindhoven deutlich besser für die Gäste. Während der letzte Rauch, der wie ich später merkte tatsächlich aus einer Nebelmaschine kam, noch nicht ganz verzogen war, traf der FCE schon zum 0:1. Einen schnellen Konter, eingeleitet durch eine saubere Kopfballverlängerung, schob Joey Sleegers in der achten Minute souverän zur Führung ein. Sechs Minuten später baute Anthony van den Hurk mit einem Kopfball die Führung aus. Eindhoven hatte hier alles unter Kontrolle und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. In der restlichen halben Stunde bis zum Pausentee dümpelten das Spiel und der Support von den Rängen so vor sich hin. Lediglich die Nebelmaschine und die immer noch nimmermüden Kids sorgten für etwas Aufmerksamkeit.

Auch in Halbzeit zwei kontrollierte der Gast das Spiel. Telstar kam nicht ernsthaft zu Chancen und die meisten Leute um mich herum schienen auch nicht mehr an eine Wende im Spiel zu glauben, sodass das Getuschel und Gerede im Block immer lauter wurde. Falls auf der Heimseite doch noch jemand hoffte, wurden diese Gedanken in Minute 57 bzw. 60 jäh zerstört. Der FCE schaffte das Kunststück, dass zwei verschiedene Schützen zwei Freistöße aus nahezu derselben Position direkt verwandelten. Einen darauffolgenden dritten Freistoß, wieder von der halbrechten Position, konnte der Torwart runterpflücken. Die nun euphorisierten FCE-Fans hatten sich, dem Gesetzt der Serie vertrauend, schon zum Jubeln bereit gemacht.  Ohne Aussicht auf Erfolg gaben nun auch die Telstar-Fans wieder richtig Gas. Die letzte halbe Stunde sangen diese nahezu durchgängig mit einem Kern von zehn bis zwanzig Leuten und überraschten mich zusehends. Dabei wurden die wundervollen Fahnen „No Beer - no Party“ und „No Pyro – no Party“ präsentiert. In der Schlussphase erhöhte Tom Boere sogar noch auf 5:0 und sorgte somit für ein richtiges Fußball-Schlachtefest, in dem Telstar zu keinem Zeitpunkt den Hauch einer Chance hatte. Für mich gab es dann vor der Heimfahrt noch ein persönliches Happy End, als ich mein Sitzkissen im Block wiederfand und somit zufrieden den Heimweg antreten konnte. Fünf Tore, Zweite Liga Niederlande komplett und ohne Navi nicht ein einziges Mal verfahren – Läuft.

 
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