SPIEL #475
SV Sandhausen vs. 1. FC Nürnberg 2:1 (1:1) |
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07.11.2014 - Hardtwaldstadion, Sandhausen | ||
6.436 Zuschauer | ||
2. Bundesliga - 13. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Niclas Füllkrug (16.) 1 : 1 Alexander Bieler (26.) 2 : 1 Andrew Wooten (77.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Nach dem Schalker Gastspiel in Lissabon am
Mittwochabend, verbrachten wir den Donnerstag mit Sightseeing. Wir
machten schlichtweg das, was ein Tourist in Portugals Hauptstadt
gemacht, bzw. gesehen haben muss. Wir fuhren mit der Straßenbahn einen
der Stadtberge hoch, statteten der Festung einen Besuch ab und fuhren
mit dem Bus nach Belem, um das Seefahrer-Denkmal sowie den Turm zu
besichtigen. Alles ganz nett, aber auch nichts was einen vom Hocker
reißt. Den Abend ließen wir dann zuerst in einem vernünftigen Restaurant
und später in einem Irish Pub in der Altstadt ausklingen. Am nächsten
Morgen sagten wir Lissabon dann „Lebe wohl“ und flogen, abermals per
Ryanair, nach Frankfurt-Hahn. Dort hatten Gazza und ich einen kleinen
Kunstgriff parat. Gazza parkte sein Auto vor dem Abflug an der Autobahn
zwischen Hahn und Frankfurt-City, sodass Henry und der König uns dort
absetzen konnten. Um 16:30 Uhr in Hahn gelandet, hatten wir nämlich noch
ernsthaft vor, den Glubb nach Sandhausen zu begleiten. Ich glaubte kaum
daran, dass wir es auch nur zur zweiten Halbzeit in nur zwei Stunden ins
Kaff Sandhausen schaffen. Trotz
Freitagabend-Feierabend-Wochenend-Verkehr bei gleichzeitigem Bahnstreik,
kamen wir vergleichsweise gut durch den Südwesten. Im ständigen
Telefonkontakt mit Jens, der unsere Tickets hatte und bereits im Stadion
war, erreichte uns die glückliche Nachricht, dass das Spiel zehn Minuten
später angepfiffen werden sollte. Wir parkten also auf dem
Gästeparkplatz und joggten über einen Waldweg zum Hardtwaldstadion. Das
Spiel lief bereits und kurz vor unserer Ankunft am Stadion vernahmen wir
einen Treffer. Wer hier feierte und jubelte war von Draußen jedoch
schwer zu beurteilen. Umso größer war dann die Freude, als es hieß: „0:1
für unsere Gäste aus Nürnberg, Torschütze Niclas Füllkrug.“ Ein bisschen
blöd war es dennoch, ein kleiner Stau weniger auf der Piste und wir
hätten das Tor im Block miterlebt. Sei’s drum. So kam Jens nach dem Führungstreffer aus dem Block
und gewährte uns mit den Tickets Einlass. Ich erkannte das
Hardtwaldstadion nicht mehr wieder. Seit meinem Besuch vor etwas mehr
als drei Jahren hat sich einiges getan. Die Gäste haben nun einen
überdachten Stehplatzblock hinterm Tor, die Gegengerade ist nun eine
moderne Tribüne und auch neben der Haupttribüne wurden neue Blöcke
hochgezogen. Bitter indes, dass man gegen den Ruhmreichen die Hütte
nicht mal zur Hälfte voll bekommt. Im gut gefüllten Gästeblock ging es
für uns weder vor noch zurück. Wir waren recht weit unten im Block
gefangen und konnten mit Ach und Krach den größten Teil des Spielfeldes
sehen. So sahen wir zwar einige wirklich gute Glubb-Chancen, die dem
Spiel die richtige Wendung hätten geben können, das von Rakovsky
bewachte FCN-Tor sahen wir jedoch wegen einer Zaunfahne nicht. Ob der
1:1-Ausgleich in der 26. Minute nicht haltbar gewesen wäre, kann ich
deswegen schwer beurteilen. Der Schuss sah jedoch wenig kraftvoll aus.
Es fing also wieder an. Derzeit mach es echt nur bedingt Spaß Schalke-
und Glubbfan zu sein. Da machte es die Sache auch nicht besser, dass man
sich nun von so einem Dorfpack wie den Sandhausenern vollaffen lassen
musste. Zu allem Überfluss, gab der Glubb auf dem Platz das Heft aus der
Hand und kriegte mit zunehmender Spieldauer immer weniger gebacken. Es
war einfach nur traurig und mit Sicherheit nicht verkehrt, dass es nun
in die Halbzeit ging. Besser wurde es aber auch nach dem Wiederanpfiff
nicht. Ganz im Gegenteil. Die Gastgeber wirkten galliger und setzten die
Franken in der eigenen Hälfte fest. Petrak hielt dem Druck nicht mehr
stand und hielt und zog indes an SVS-Stürmer Gartler. Der Schiri
entschied auf Notbremse und so war der sowieso schon schwache FCN in
Unterzahl. Es hätte kaum bescheidener Laufen können. Um es kurz zu
machen. Durch einen Gewaltschuss von Wooten gewann der SVS am Ende mit
2:1. Nach dem Gegentor in der 77. Minute hatte der Club keine zwingenden
Chancen mehr und musste sich in Unterzahl halbwegs kampflos geschlagen
geben. Irgendwie passte der Spielverlauf zu unserem fußballerisch
katastrophalen Ausflug der uns ab Bremen über Lissabon schlussendlich
nach Sandhausen führte. Wie sich später herausstellte, war es das letzte
Spiel für FCN-Coach Ismael. Wer mit einem Absteiger nach 13 Spieltagen
bis auf Tabellenplatz 14 abrutscht hat es dann wohl auch nie geschafft,
die durchaus teure und qualitativ hochwertige Nürnberger Truppe gescheit
zu motivieren. Als die Nürnberger Mannschaft in die Kurve kam, um den
Fans zu danken (oder was auch immer) schlug die Stimmung über und es gab
viele Pfiffe und abwertende Handbewegungen, sodass die Mannschaft
schnell kehrt machte. In solchen Situationen setze ich eher auf Ruhe und
Ignoranz. Das soll aber jeder so halten wie er will. Enttäuscht waren
wir alle und so war es dann auch ganz gut, dass wir nur eine knappe
Stunde Fahrtweg bis Frankfurt hatten, wo es für mich auch recht zügig,
nachdem wir uns noch Pizza bestellten, auf die Couch ging. Sowas doofes. |
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